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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Yvo?»
    «Bisher nicht. Kriege ich eigentlich ein Gehalt für meine Hilfe?»
    «Du träumst wohl. Das ist deine Pflicht als Staatsbürger.»
    «Du würdest nicht als kleines Dankeschön mit mir Essen gehen, Nadine? Das wäre mir eine Riesenfreude und eine grosse Ehre.»
    «Mit Vergnügen! Wann immer du willst, Yvo.»
    Der geht ja richtig ran! Und hat auch noch Erfolg! Das gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht. Yvo ist viel zu alt für Nadine.
    «Oder hast du etwas dagegen, Francesco?»
    «Wie? Nein … das geht mich überhaupt nichts an. Du kannst machen, was du willst, Nadine. Du bist alt genug. Yvo, sag mal, gestern war doch eure Stiftungsratssitzung. Was habt ihr entschieden?»
    «Gut, dass du mich daran erinnerst. Wir haben entschieden, dass die Sendung vom Montag ausfällt. Am Dienstag werden wir ihn würdevoll bestatten und kurz darauf eine Sondersendung zu seinen Ehren auf TV8 ausstrahlen.»
    «Die Beerdigung findet aber ziemlich kurzfristig statt. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass der Leichnam schon freigegeben wurde.»
    «Arthur und die Regierung haben sich auf eine Beerdigung ohne grosses Aufsehen geeinigt. Daher wurde sie kurzfristig anberaumt. Man verschickt auch keine Todesanzeigen, sondern lädt die Gäste mündlich ein. Die Regierung fürchtet sich nämlich vor Ausschreitungen auf dem Hörnli.»
    «Da bin ich aber sehr gespannt, ob sich das unter dem Deckel halten lässt.»
    «Wir werden sehen.»
    «Und dann gibt es eine Sondersendung? Mit wem?»
    «Mit Alura.»
    «Somit hat sich Andrea Grossen durchgesetzt.»
    «Nicht so schnell, Francesco. Diese Sondersendung und eine gewohnte Folge am darauffolgenden Montag sind ein Probelauf. Fällt Alura durch, gehen wir über die Bücher.»
    «Folgt dann Jason oder Irion?»
    «Möglich oder wir hören auf. Wir lassen uns alle Optionen offen.»
    Während Nadine den Stararchitekten zum Ausgang begleitete, hing Ferrari seinen Gedanken nach und spielte ununterbrochen mit seinem Kugelschreiber.
    «Er ist äusserst charmant. Das gibt sicher einen super Abend.»
    «Er ist viel zu alt für dich, Nadine. Yvo könnte ja dein Vater sein.»
    «Das kannst du getrost mir überlassen. Vielleicht stehe ich auf ältere Männer mit grauen Haaren», sie zwinkerte dem Kommissär keck zu, um in der nächsten Sekunde auf den Fall zurückzukommen. «Das Ganze wird immer verzwickter. Jetzt spielt plötzlich auch noch Anna eine Rolle in diesem Drama.»
    «Oder die Grävenitz Immobilien AG mit diesem Martin Kobel. Wie auch immer, jemand bootet Mangold aus, sodass er und seine Handwerkskollegen den Zuschlag nicht erhalten. Wieso? Meines Erachtens, weil er Arian auf die Füsse getreten ist.»
    «Anna?»
    «Das glaube ich nicht. Das ist nicht ihr Stil. Sie hasst Ränkespiele. Sie hätte Mangold am Kragen gepackt und ihm gesagt, weshalb er den Auftrag nicht erhält.»
    «Es passt sowieso nicht zusammen. Mangold erhält den Auftrag nicht, weil er die Nostramos hasst. Aber Im Obersteg schwört jeden Eid darauf, dass Mangold ein guter Freund von Arian war. Was stimmt nun?»
    «Diese Frage kann uns sicher Meister Röhrich beantworten.»
    «Ah, der Herr liest Hellseherbücher!», erst jetzt entdeckte Nadine den dicken Schunken auf Ferraris Schreibtisch. Noch bevor der Kommissär reagieren konnte, griff sie nach dem Buch. «Zwanzig Kapitel. Wie werde ich Hellseher? Eine Anleitung für Anfänger.»
    «Dreiundzwanzig Kapitel und keine Anleitung, sondern ein Sachbuch.»
    «Sachbücher gibts für seriöse Themen, nicht für Humbug.»
    «Du solltest es lesen. Das Kapitel über Wahrsager ist besonders interessant.»
    «Danke, kein Bedarf.»
    Stephan Moser klopfte an den Türrahmen.
    «Beinahe ein normaler Wochenbetrieb. Komm rein, Stephan.»
    «Mit dem Unterschied, dass ihr freiwillig hier seid und ich im Dienst bin. Eure Leichen würden auch bis Montag warten. Meine Kunden sind da weniger geduldig. Die letzte Nacht war ziemlich schlimm. Massenschlägerei auf dem Barfi, eine Schiesserei im ‹Krummen Hund› und eine Messerstecherei auf dem Messeplatz. Das ganze Programm.»
    «Da haben wirs ja richtig gut.»
    «Das kannst du laut sagen. Ihr seid privilegiert, Nadine. Immer nur die vornehmsten und berühmtesten Toten. Tja, so ist das eben. Hier noch die Infos, die wir von diesem Jason Untala zusammenbekommen haben. Ist das euer Mörder?»
    «Einer der Topverdächtigen.»
    «Viel gibt der Jüngling nicht her. Aber stille Wasser gründen ja bekanntlich tief. So, jetzt lege ich mich ein paar Stunden hin,

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