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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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damit ich heute Abend fit bin.»
    «Gibts einen besonderen Anlass?»
    «Nein. Nur, wenn die Idioten schon am Freitag mit allem, was sie in die Finger kriegen, aufeinander losgehen, dann wirds erfahrungsgemäss am Samstag doppelt so schlimm.»
    Nadine blätterte die Seiten durch.
    «Abgebrochenes Studium in Physik, gefolgt von zwei Jahren in Indien. Ah, interessant. Nach seiner Erleuchtung in Indien und seiner Rückkehr nach Basel arbeitete er in der Kanzlei von Arthur Schwegler als Bürohilfe.»
    «Über ihn ist er bestimmt auch zu Arian gekommen.»
    «Das glaube ich auch. Ein Privatleben existiert anscheinend nicht. Keine Freundin, kein Freund.»
    «Das muss nichts heissen. Stephan konnte in der kurzen Zeit sicher nicht alle Fakten zusammentragen. Wie hast du ihn eigentlich dazu gekriegt, unsere Arbeit zu machen?»
    «Das war nicht schwierig. Ein nettes Lächeln, ein freundliches Wort und eine Prise Charme.»
    So war das. Auch Stephan Moser reihte sich in die mittlerweile lange Liste von Nadines Verehrern ein. War er womöglich ihr geheimnisvolles Date?
    «Dieser Artikel aus dem Internet ist interessant. Anscheinend hat ihn Arian in aller Öffentlichkeit zurechtgewiesen.»
    Ferrari las die Zeilen aufmerksam durch. Es war im vergangenen Jahr bei einer Open-Air-Sendung vor der Mehrzweckhalle in Birsfelden zum Eklat gekommen. Vor rund tausend Fans unterbrach Arian seine Beratung, verliess die Bühne und legte sich mit Jason an. Irion und Arthur Schwegler gingen dazwischen. Der Grund des Zwischenfalls blieb ungeklärt, weil keine der beteiligten Personen Stellung nehmen wollte. Der Autor des Artikels spekulierte, dass Andrea Grossen der Auslöser gewesen sei, denn Arians Ausraster ging ein Streit zwischen Andrea Grossen und Jason voraus, wie der Journalist offenbar selbst beobachtet hatte.
    «Wieso hat sonst niemand darüber berichtet?»
    «Ist doch bloss ein kleiner Zwischenfall am Rande. Kaum der Rede wert, Francesco.»
    «Tatsache ist, dass sich Andrea Grossen und Jason Untala nicht riechen können.»
    «Wenn einer der beiden tot wäre, könnten wir den anderen verhaften. Aber erwischt hats den Dritten.»
    «Ich bleibe trotzdem dabei, Nadine. Mein Bauch sagt mir, Jason steckt tief mit drin.»
    «Du solltest Hellseher werden. Dein Bauch wäre dann so etwas wie eine Kristallkugel. Vom Umfang her zwar eher ein Medizinball, aber er würde noch knapp als überdimensionale Spezialkristallkugel durchgehen.»
    «Sehr witzig!»
    «Bevor du weiter deinen Bauch einziehst und womöglich noch erstickst, sollten wir unserem Meister Röhrich auf den Zahn fühlen. Nach dem, was wir inzwischen wissen, bin ich gespannt, wie er uns weiterhin Arian als Feind verkaufen will.»
    Sie fuhren mit Nadines Auto zur Werkstatt des Spenglermeisters.
    «Ausgeflogen!»
    «Es ist Wochenende, Nadine. Vielleicht ist er mit seiner Frau weggefahren oder besucht Freunde.»
    «Und jetzt?»
    «Geben wir uns bis Montag geschlagen. Annas Geschäftsführer ist sicher auch nicht zu erreichen. Etwas Abstand zu unserem Fall kann gar nicht schaden.»

15. Kapitel
    Ferrari blätterte die «Basler Zeitung» durch. Manchmal frage ich mich, ob die Journalisten den Match vom Hörensagen beschreiben. Wie kommt der Idiot dazu, Alex Frei eine Vier zu geben? Der war doch gestern Weltklasse. Wahrscheinlich kann er ihn nicht ausstehen. Dank unserem Stürmerduo Frei-Streller haben wir locker gewonnen und dieser selbsternannte Fussballflüsterer, seines Zeichens Sportjournalist, weist nur auf die Schwächen des Gegners hin. Ein Affront ist das!
    «Guten Morgen, Chef. Ah, der Sportteil! Was sonst?»
    «Guten Morgen, Nadine. Dieser Trottel von der Sportredaktion regt mich auf. Schreibt doch, dass Luzern katastrophal schlecht gewesen sei und wir nur Durchschnitt. Dabei hätten wir sechs, was sage ich, zehn Tore schiessen können. Und dann die Bewertungen, eine Frechheit sondergleichen. Frei und Streller bekommen eine Vier, Shaqiri gerade mal eine Viereinhalb. Dabei waren die drei gestern wirklich weltklasse. Der Idiot muss an einem anderen Fussballspiel gewesen sein. Was mich noch mehr aufregt, ist diese Wortwahl: ‹Der FCL konnte seine Leistung nicht abrufen.› So ein Blödsinn. Früher hat man von einem schlechten Tag gesprochen. Nicht mehr und nicht weniger.»
    «Höchst interessant!»
    «Schon gut. Ich weiss, Fussball interessiert dich nicht. Wie war dein Sonntag?»
    «Ich bin mit … doch, der war ganz okay … Machen wir bei Mangold einen Überraschungsbesuch?»
    «Ja,

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