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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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halte ihn fest. Ich spürte seine Wärme und das erfüllte irgendwie meinen ganzen Körper. So war es damals bei Iris. Ich sah sie und aller Ärger fiel von mir ab. Ich kann es wahrscheinlich schlecht erklären."
"Denkst du, die vom Jugendamt, geben einem alleinstehenden Mann einen Säugling zur Pflege?"
"Ich möchte ihn nicht zur Pflege, sondern adoptieren, wenn überhaupt. Ich würde eine qualifizierte Frau für ihn einstellen. Nichts Junges sondern etwas mittleren Alters mit Erfahrung. Eine Frau, die nicht nur sechs Wochen bleibt, sondern an die sich der Lütte gewöhnen kann. Keinen Dragoner, eine, auf die man sich verlassen kann. Liebevoll, zuverlässig. Jemand, der Verständnis für seine kleine Welt hat, mit ihm lacht, spielt, ihn nicht nur versorgt."
Seine Eltern schauten sich eine Weile an, während er neues Bier holte. Teilweise war Eike selbst erstaunt von seinem Plan, da er vorher nicht wirklich darüber nachgedacht hatte. Der Lütte hatte es ihm angetan.
Er setzte sich.
"Eike, denk nochmal ganz prägnant darüber nach. Das ist ein Schritt, den kannst du nicht rückgängig machen. Stell dir vor, rein hypothetisch, du lernst eine Frau kennen und sie wünscht eigene Kinder. Was passiert dann?"
"Mudding, angenommen Tobias hätte den Unfall überlebt, wäre das keine Frage. Für mich würde es da nie eine Alternative geben, weil ein Kind, ob mein leibliches oder der Lütte, immensen Vorrang hätte. Immer! Egal wäre sie wäre. Würde das eine Frau von mir verlangen, ist es generell die Falsche. Selbst wenn ich ein eigenes Kind bekäme, was ich in Wirklichkeit ausschließe, wären es Geschwister und nie etwas anderes. Ihr konntet eure Liebe zwischen drei Kindern aufteilen. Wenn ich den Lütten bekommen sollte, möchte ich ihn, nicht um ein Kind zu haben, sondern weil ich ihn ehrlich mag, weil Gefühl da ist."
"Denk trotzdem präzis darüber nach. Etwas anderes. Deine Mutter plant generell wesentlich weniger zu arbeiten, weil sie öfter malen möchte. Wir gehen beide auf die sechzig zu und wollen weniger arbeiten. Deswegen nehmen wir keine neuen Patienten mehr an, sondern schicken sie zu deinem Bruder. Wir können dir den Vorschlag unterbreiten, dass sich gerade die ersten Jahre Mama um ihn kümmert, falls du das möchtest. Was kommt, wird man sehen, da es müßig wäre, darüber zu spekulieren."
Etwas überrumpelt und sprachlos starrte er Andreas und Birte an, sprang er auf, nahm seine Mutter in den Arm, drückte sie an sich, gab ihr einen Kuss, folgend umarmte er seinen Vater.
"Daran habe ich nie gedacht. Doreen, Einar und ich haben wirklich die tollsten Eltern, die man sich vorstellen kann. Nur für Mama wäre das gerade am Anfang sehr viel zusätzliche Arbeit."
"Das bekommen wir irgendwie eingeteilt. Er könnte in Einar´s ehema- ligem Kinderzimmer schlafen, da das am nächsten an der Praxis und dem Wohnzimmer ist. Da könnte er sein, falls du abends oder nachts raus musst. Es wäre etwas Vertrautes für ihn und keiner müsste in deiner Wohnung übernachten, falls du weg musst. Er hätte praktisch zwei Kinderzimmer. Das große Umfeld wäre kontinuierlich gleich, die vertrauten Bezugspersonen immer greifbar. Wir kennen dich, wissen, auf was du wert legst, was du magst, nicht magst und umgekehrt ist es genauso. Wir sehen gerade in Erziehungsfragen vieles gleich, da gebe es kein großes Anpassen, keine Debatten. Daneben sind die unzähligen kleineren Dinge des Alltags, die ebenfalls übereinstimmen. Wir wollen dich nicht dazu überreden. Du hast Zeit, lass es dir in Ruhe durch den Kopf gehen. So wechseln wir das Thema. Hast du ein Geburtstags- geschenk für deine Schwester?"
"Andrea hat es mit ausgesucht. Ganz lange Ohrgehänge mit grünen Steinen, Jade und kleine Diamanten dazwischen. Sie sehen gut aus, gefallen sogar mir. Sie passen irgendwie zu ihren Augen und deinen, Vadding."
Andreas lachte schallend. "Ja sicher, ich werde sie mir bei Gelegenheit ausleihen."
Allgemeines Gelächter erklang.
"Ich kann sie euch nicht zeigen, weil sie mir die gleich als Geschenk verpackt haben. Ich hoffe, sie freut sich darüber, aber zur Not, kann man sie umtauschen. Ich habe extra gefragt. Morgen um die Zeit weiß ich es."
"Musst du morgen arbeiten?"
"Ich werde ausschlafen, den Lütten kurz besuchen, etwas reiten gehen, mehr nicht. Nachmittags große Party." Er stand auf. "So dürft ihr euren Abend noch zu zweit genießen. Ich hau mich hin, guck noch die Sportschau und schlaf dabei ein. Danke für Speis und Trank", scherzte

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