Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
sowieso. Leider ein weiterer Fall, den die Allgemeinheit finanzieren muss."
Eike erhob sich und öffnete die Tür. "Martin, Frau Strehler wird in Haft genommen. Ihr könnt sie wegschaffen. Danke!"
"Mann, was ist das bloß für eine Mutter? Die denkt nur an sich."
"Da haben sich die richtigen Personen gesucht und gefunden. Leidtra- gende war dieses verwöhnte Püppchen. Die letzten Tage ihres viel zu kurzen Lebens müssen der pure Albtraum für sie gewesen sein. Das Gröbste ist für uns jetzt erledigt. Dienstag oder Mittwoch werden die letzten Ergebnisse eintrudeln und dann liegt es an Hansen und Kerper, das Beste daraus zu machen und ich hoffe, sie bekommen viele Jahre. Nun noch die nette Claudia.
"Frau Schiller, beginnen wir mit dem Mord an Ihrem Bruder. Warum musste der junge Mann sterben und wo haben Sie ihn vergraben? Ersparen Sie uns bitte alle Lügen, da wir bereits wissen, dass Sie ihn erschlagen haben."
Eine Weile starrte sie die Männer mit offenem Mund an.
"Nein, so war es nicht. Es war ein Unfall, weil wir uns gestritten hatten."
"Deswegen haben Sie ihn mit einem Stock erschlagen? Wo ist der Leichnam?"
"Serena hat ihn damals irgendwo hingeschafft. Ich weiß es nicht", weinte sie.
"Warum? Wie kann man den Bruder erschlagen?"
"Der wollte alles Geld von Opa, hat sich ständig bei dem angebiedert. Der wollte mir mein Erbe klauen, dieser faule Kerl."
Eike schüttelte den Kopf.
"Warum wollten Sie die zwei Babys vertauschen?"
"Julian sollte doch tot sein, damit der nicht unser Erbe kriegt. Dass Serena die Jungs bereits getauscht hatte, ahnte ich nicht. Ich ziehe die also rasch um, da kommt Serena, meckert, weil die schrien. Ich bin weg. Erst am nächsten Tag habe ich von Erika gehört, dass der Junge, den sie gefunden hatten, lebt und noch, dass er der falsche war. Da bin ich weg."
"Wer ist Erika?"
"Die Schwester auf der Säuglingsstation. Sie hat mich nicht zu dem gelassen. Serena tobt wieder herum, weil der immer noch lebte, aber ich kam nie an den heran. Alles musste ich immer machen."
"Das heißt, Sie wollten den Jungen auf der Säuglingsstation töten?"
"Wieder einer, der Geld von uns wollte. Gleich zwei Babys, mit denen wir teilen sollten. Es reichte langsam. Heidelinde nimmt Serena alles weg, lässt sich scheiden und der arme Martin wird arbeitslos. Nun noch diese Kinder. Da blieb ja nicht mehr viel für uns übrig. Martin und ich wollten doch eine lange Weltreise unternehmen."
"Martin und Sie?", erkundigte sich Eike nun mehr als überrascht.
"Ja, wir sind seit einigen Wochen ein Paar."
Rolf lachte schallend. "Oh Mann, dass glauben Sie wirklich? Wie naiv sind Sie nur? Der steht auf Teenager, die er regelmäßig in seinem Bordell befriedigt. Deswegen haben Sie sich einspannen lassen, wollten das Kind Ihres Cousins ermorden?"
"Warum musste der Blödmann auch unbedingt ein Kind haben?"
"Was war mit Silke Strehler?"
"Martin hat mir erzählt, wie diese dumme Gans ihn erpresste. Die wollte ihm ein Kind unterjubeln, weil Sie Geld ergaunern wollte. Als Serena sagte, die spinnt, will alles bekanntgeben, da mussten wir doch handeln. Die doofe Ziege wollte ihren Sohn haben und alles dem Vater erzählen. Das hätte einen Skandal gegeben und mein Opa hätte alles erfahren. Das mussten wir verhindern. Dass die ein schwaches Herz hatte, war unser Glück."
"Das ist gruselig, abscheulich. Die nächsten Jahre haben Sie sehr viel Zeit darüber nachdenken, dass Sie ein 16-jähriges Mädchen auf dem Gewissen haben. Für nichts! Sie hätten nie etwas geerbt."
Sie wurde ebenfalls in Untersuchungshaft gefahren.
"Gehen wir zu unserer Andrea und vergessen diesen ganzen Schmutz."

Seine Mutter winkte ihn ins Haus, kaum dass er ausgestiegen war. Er betrat das Wohnzimmer. Seine Großmutter gab dem Lütten gerade die Flasche.
"Er hat eine kräftige Stimme", stellte sein Opa fest. "Ein nüddeliches Kerlchen."
"Eike, setz dich und iss etwas."
"Willst du ihn danach mit hinübernehmen?"
"Ja, kann ich mich gleich an meine neuen Vaterpflichten gewöhnen. Hhmmm, Gulasch habe ich ewig nicht gegessen."
"Hat Oma gekocht."
"Eike, für dich wurde vorhin ein Päckchen abgegeben."
"Ein Päckchen? Für mich? Ich erwarte nichts. Von wem?", murmelte er kauend.
"Junge, man spricht nicht mit vollem Mund", rügte ihn seine Oma sofort.
Er schluckte hinunter. "Ich weiß, Oma."
"Du musst jetzt Vorbild sein."
"Er trinkt ja gerade und hat das noch nicht mitbekommen", belustigte er sich.
"Kein Absender."
Eike legte das Besteck beiseite, schaute seinen Vater
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher