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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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suchen, hat im Grunde nichts, außer Klamotten, kaum Geld und wird ab dem 1. April arbeitslos dastehen. Angrenzend erwartete sie ein Strafverfahren wegen Betrugs, Unterschlagung in Hamburg, dazu ein Verfahren bei uns wegen Diebstahl, Verleumdung, falsche Beschuldigung, üble Nachrede. Vorerst! Bei Martin sieht es nicht viel besser aus, außer dass er Einnahmen aus dem Bordell hat. Betrug, Unterschlagung, Diebstahl, plus was sonst noch dazukommt."
"Deswegen wollen sie größere Gewinne erwirtschaften, Personal entlassen, um so dem alten Schiller zu zeigen, wie gut sie sind und das der alles der Enkelin schenkt."
"Das sagt Heidelinde Schiller ebenfalls, aber da besteht keine Chance, da das alles notariell beglaubigt ist. Der alte Schiller und seine Frau haben ein Teil der geldgierigen Bande nicht berücksichtigt, das waren die Worte von Heidelinde. Wenigstens bekommt Frau Schober ihren Job wieder, da der Anwalt das direkt zu dem alten Schiller geschickt hat. Keine Entlassungen! Etwas anderes finde ich interessanter. Heidelinde sagte, dass sie Serena kurz nach dem Tod des Sohnes ausgezahlt habe. Warum? Sie äußerte sich nicht dazu. Wann bekommen wir die Akte von dem Unfall?"
"Sollte heute kommen."
"Ruf dort bitte nochmals an, da es eilt. Danke."
"Eike, was ist, wenn der Schiller oder sein Töchterchen irgendwie mit- bekommen haben, dass man sie ausbooten will?"
"Mag sein, aber was hat der Junge damit zu tun? Ob er nun ein unehe- liches Kind hat, ist doch dabei eher zweitrangig."
"Na ja, so kann man denkbar noch etwas retten, aber mit einem Kind? Stell dir vor, der alte Schiller erfährt, sein Schwiegersohn hat sich mit einer 15-jährigen eingelassen?"
"Könnte sein! Erfreut wäre er gewiss nicht darüber. Ihr Anwalt wird uns heute noch die Verträge faxen. Sie sprach da von Klauseln und so. Warten wir ab. Von diesen Adoptionen weiß sie nichts, hat da nie etwas unterschrieben. Ergo muss sich jemand als Frau Schiller ausgegeben haben. Da kommt einiges auf Vater und Tochter zu und Gefängnis- aufenthalt ist dabei garantiert. So, nun gebe ich das an die Hamburger Kollegen. Sie werden sich mit Frau Schiller sicherlich unterhalten wollen. Ich vermute, dass man beide ziemlich schnell in Haft nehmen wird."
Es klopfte und Martin führte Birgit Strehler herein.
"Danke! Frau Strehler, setzen Sie sich bitte." Eike schaltete das Auf- nahmegerät an und man belehrte sie.
"Frau Strehler, wir möchten dieses Mal die Wahrheit hören. Ersparen Sie uns weitere Märchen und Ausflüchte. Seit wann wussten Sie, dass Ihre Tochter schwanger ist?"
"Seit sieben Monaten. Es war zu spät für eine Abtreibung. Das dumme Ding hat sich sogar darauf gefreut, weil sie dachte, der alte Kerl meint es ernst."
"Sie wissen dementsprechend, wer der Vater ist?"
"Ja, ich habe sie einmal mit diesem Dreckskerl gesehen. Es ist der Schiller. Dieser Kerl hat sich an Silke herangemacht, ihr das Blaue vom Himmel versprochen und sie hat jedes Wort geglaubt. Dumm und naiv, wie nur ein Teenager sein kann."
"Wie heißt Herr Schiller mit Vornamen, da es doch mehrere Herren mit diesem Nachnamen gibt. Wissen Sie die Adresse?"
"Martin, natürlich. Der wohnt in Hamburg, aber die genaue Adresse kenne ich nicht. Er ist der Besitzer der Schiller-Ladenkette."
"Laut Handelsregister gehört die einem Friedrich Schiller."
"Das ist sein Schwiegersohn und der alleinige Erbe."
"Woher wissen Sie das?", amüsierte sich Eike.
"Das ist in unseren Kreisen allgemein bekannt."
"Merkwürdig nur, dass Herr Friedrich Schiller nichts davon weiß. Sie sollten den Besitzer der Ladenkette aufklären, Frau Strehler, damit er informiert ist, wem er was vererbt, da das anscheinend Ihre Kreise entscheiden. Zurück zu Silke. Warum haben Sie nicht mit Ihrem Mann darüber geredet?"
"Der? Was sollte der denn dagegen unternehmen? Der wäre zu dem alten Schiller gegangen und alles wäre noch schlimmer geworden, dabei hatten wir da schon einen Berg Schulden. Alles wäre weg gewesen."
"Dafür haben Sie Ihre Tochter und das Kind geopfert? Wegen des Geldes?"
"Blödsinn! Nur was sollen wir mit einem Baby? Silke war selber noch ein Kind."
"Sie arbeiten nicht, da hätten sie sich in der Zeit, wenn Silke die Schule besucht oder eine Ausbildung absolviert, das Baby versorgen können. Da sie eine Reinigungskraft, einen Gärtner beschäftigen, wäre dafür Zeit gewesen."
"Ich habe auch so viele Verpflichtungen zu erfüllen", empörte sie sich im kreischenden Tonfall.
"Sicher, einkaufen, Maniküre, Friseur,

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