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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich
Autoren: Angelika Friedemann
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gegangen."
"Sie oder Claudia Schiller waren am folgenden Tag nicht bei Ihnen?"
"Nein, nur die Großmutter meines Mannes."
"Frau Schiller, hatten Sie am Vortag, also dem Mittwoch Besuch?"
"Ja, Susanne und Serena waren abends kurz da, weil mein Mann weg war."
"Warum kamen die Damen?"
"Sie wollten sich erkundigen, wir es mir ging und damit ich nicht allein bin. Claudia brachte mir eine Flasche Sanddornsaft mit, weil der so gesund sei. Ekelhaft hat das Zeug geschmeckt und ich habe nur ein Glas davon getrunken."
"Haben die Frauen mitgetrunken?"
"Nein, war ja ein Geschenk für mich. Den Rest habe ich in den Kühl- schrank gestellt, wollte ihn nicht gleich wegschütten."
"Danke Frau Schiller, man fährt Sie jetzt nach Hause."
"Was hat es mit diesem Baby auf sich? Ich verstehe das immer noch nicht."
"Das waren nur so allgemeine Fragen."
"Bei uns war wirklich kein Baby. Keiner von unseren Freunden oder Verwandten hat ein Baby. Sie müssen sich irren." Sie verließ den Raum.
Eike lehnte sich zurück, verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. "Da haben die Schiller und diese Krankenschwester was gemauschelt. Als meine Schwester den Lütten bekommen hat, war sie zuhause, da sie nicht in ein Krankenhaus zur Entbindung wollte. Der kam so gegen zehn. Um zwei bin ich hinüber und da turnte sie in der Gegend herum. Nicht so agil wie sonst, aber munter. Sie hat nicht den ganzen Tag geschlafen."
"Du denkst, man hat ihr was gegeben?"
"Hört sich fast so an. Sie sagte, sie kann sich nicht einmal daran erinnern, dass sie den Sohn gestillt hat. Snaksch! Doreen hat jedem den Lütten vorgeführt, wollte alles intensiv mit ihm erleben. Gerade die ersten Tage hast du sie nicht von dem Kind wegbekommen, weil alles so schön, neu, anders war. Ganz stolze Mama musste jeder den Zwerg betrachten."
"Man betäubt die Mutter. Die Schiller holt das Kind von Silke, will die Jungs vertauschen, damit sie später alles erbt. Sie zieht dem Schiller Jungen die Sachen von dem Strehler Jungen an und dann? Sie muss es sich plötzlich anders überlegt haben, zieht die Jungs wieder um. Da hätte sie den Jungen von Silke doch zu ihr zurückbringen können? Ich begreife das nicht."
"Warte mal." Er griff zum Telefon und sagte den Kollegen Bescheid, dass sie diese Flasche Saft zur Untersuchung bringen sollten.
"Eventuell finden sie darin Rückstände von diesem Wehenmittelchen. Die Mutter bekommt Schlaftabletten, damit die nichts bemerkt. Sie vertauscht die Jungs und dann muss etwas passiert sein. Irgendetwas lief schief und sie musste das rückgängig machen. Da sie der kleinen Strehler den Jungen abgekauft hat, konnte sie ihn nicht zurückbringen, zumal vermutlich ihr Vater der Erzeuger ist. Ergo setzt sie ihn aus, wartet dort, bis sie denkt, er ist tot. Folgend ruft sie uns an. Oder es kam ihr jemand in die Quere, zum Beispiel Claudia. Sie ist Krankenschwester und bemerkt die nicht fachmännisch durchtrennte Nabelschnur, dass das niemals der Neugeborene sein kann. Ich weiß, Spekulation. Warum sollte sie, wenn es wirklich um das Erbe geht, einen Halbbruder von sich am Leben lassen?"
"Möglicherweise ist der alte Schiller nicht der Vater? Unter Umständen ist der Schiller Junge krank?"
"Siehst du und damit, haben wir nichts in der Hand und die Schiller wird sich herausreden. Wir müssen wissen, wer der Erzeuger ist. Das, was die Strehler sagte, muss nicht stimmen. Ich hatte gehofft, dass jemand von dem Ehepaar Schiller etwas sagt. Die Schiller wird aussagen, sie sei den ganzen Nachmittag bei der Mami und dem Säugling und ..." Eike sprang auf und holte die alten Aussagen, blätterte die durch.
"Da ist es. Die Tussi hat uns belogen. Sie hat nie etwas davon erwähnt, dass sie vormittags im Klinikum war. Es heißt, sie war im Laden, hat da umgebaut. Mittags war sie essen, das hat eine halbe Stunde gedauert, danach ebenfalls im Laden. Bezeugen konnte das nicht wirklich jemand, weil sie ständig kurz herumschwirrt. Wahrscheinlich war sie da, hat das dortige Personal ausgesagt. Kein Wort von Julian Schiller."
Er überlegte kurz. "Pass auf, du fährst mit Andrea zu den alten Schiller´s. Wir wollen wissen, wann Serena am Mittwoch, Donnerstag und an dem Montag bei ihm im Haus war, daneben was in seinem Testament steht. Stellt er sich stur, ruf Frederik, also den Staatsanwalt an, dann stellen sie sein Haus auf den Kopf. Ich kümmere mich solange um Claudia Schiller."
"Meinst du, dass schaffe ich?"
"Logisch! Lass dir nicht dumm kommen. Wird er pampig, mecker ihn an. Du
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