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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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Keelin war nicht in der Lage zu kämpfen, ganz ähnlich wie Tristan. Ich würde nicht noch einmal zulassen, dass ein Freund von mir von diesem Ungeheuer ermordet wurde.
    Mit einem Kreischen stürzte ich mich auf Mahedan, sprang über die Gräber hinweg, die zwischen uns lagen, und krachte einfach mit meinem Gewicht gegen ihn.
    Ich hätte auch gut gegen eine Mauer rennen können.
    Mahedan war verblüfft und hackte mich nur deshalb nicht in zwei Teile. Er machte einen Ausfallschritt zurück, ich trat ihm gegen das Schienenbein.
    Ich mochte ja klein sein, aber ich war dafür wendig!
    Bevor er mich packen konnte, versetzte ich ihm einen Kinnhaken, tauchte unter seinem fuchtelnden Arm hindurch und versuchte, ihm die Beine wegzutreten.
    Da erwischte mich irgendjemand von hinten.
    Die Wachen. Verdammt. An die hatte ich nicht gedacht. Einer von ihnen umschlang mich mit seinen Armen und zog mich von Mahedan weg, die andere versuchte, meine strampelnden Arme zu packen. Ich kämpfte wie eine Wahnsinnige, schlug und trat um mich und versetzte wohl auch den ein oder anderen schmerzhaften Hieb, aber die Wache an meinem Rücken ließ mich dennoch nicht los.
    Also brüllte ich: „Du wirst ihn nicht töten, du elender Verräter! Erst musst du an mir vorbei! Musst dir ja wahnsinnig toll vorkommen, sterbende oder schwer verletzte Gegner zum Kampf herauszufordern. Du bist ein Feigling, Mahedan! Du bist hier der Feigling, niemand anderes.“ Ich strampelte wieder, aber die Wache hielt mich wie in einem Schraubstock.
    Dann hörte ich seine Stimme an meinem Ohr.
    „Beruhige dich, mein Herz! Beruhige dich!“ Keelin. Er war neben die Wache getreten. Die beiden wechselten einen prüfenden Blick miteinander, dann wurde der Klammergriff um mich herum etwas lockerer.
    Ich spannte mich, bereit, sofort wieder zuzuschlagen, sobald die Wache mich losließ.
    „Er wird dich nicht herausfordern!“, erwiderte ich hitzig. „Nicht, solange du noch so krank bist!“
    „Es geht mir gut, Aeri!“
    Ich warf ihm einen ungläubigen Blick zu, allerdings behinderten mich die Arme der Wache weiterhin in meiner Bewegungsfreiheit. Daher sah ich nur einen Teil von Keelins Gesicht. Verblüfft blinzelte ich.
    Die Geflechte in seinem Gesicht waren verschwunden, seine Augen glänzten wieder und seine Wangen hatten tatsächlich ein bisschen Farbe. Ich öffnete protestierend den Mund, schloss ihn aber gleich wieder.
    Mahedan räusperte sich von hinten und wollte wohl etwas sagen, aber Keelin herrschte ihn so gebieterisch an – „Schweig, Mahedan! Nur für diesen einen Augenblick. Den wirst du uns ja wohl gönnen, du Narr!“ - dass er tatsächlich die Klappe hielt.
    Keelin nickte der Wache zu und diese ließ mich langsam und misstrauisch los. Ich atmete hektisch, immer noch gespannt wie ein Flitzebogen, aber als Keelin die Arme öffnete, flog ich auch schon an seine Brust.
    Keelin zog mich fest an sich und vergrub sowohl seine Hände als auch sein Gesicht in meinen Haaren.
    Zu Hause. Definitiv zu Hause.
    „Beruhige dich“, sagte er noch einmal leise. Und dann, noch viel leiser. „Ich liebe dich.“
    Ich konnte nichts erwidern, denn ich fing an zu weinen. Wer hätte in solch einer Situation nicht geweint?
    Ich umschlang ihn, nicht bereit, ihn jemals wieder loszulassen.
    Doch Keelin hatte offenbar anderes vor. Er drückte mich etwas von sich fort, ich wollte gerade protestieren, doch dann war sein Gesicht ganz nah an meinem.
    Sein Mund fuhr über meine Augenlider, über meine Wange und fand schließlich meine Lippen.
    Er küsste mich – und zwar richtig.
    Als ich die Augen wieder aufschlug, war ich ganz atemlos und ohne Orientierung. Meine Lippen lagen noch immer auf Keelins und ich blickte in seine tiefblauen Augen.
    Blau wie der Ozean, lebendig und schön.      
    Die Augenringe nicht mehr schwarz, die Nase nicht mehr blutend, der Körper nicht mehr zitternd.
    Ruhig atmend.
    Und da lächelte er, strahlend, erleichtert und vollkommen entspannt. Als ob er immer mal wieder seine durchdrehende Geliebte stoppen oder knapp dem Tod entkommen würde. Seine Lippen berührten abermals meine, vorsichtig, kostend, dann löste er sich ein Stück.
    „Es geht mir gut, Aeri. Und es ist an der Zeit, sich meiner Vergangenheit zu stellen. Ich schaffe das. Vertrau mir!“
    „Ich liebe dich!“, erwiderte ich stattdessen.
    Er lächelte. „Ich dich auch. Und deshalb werde ich ganz gewiss nicht zulassen, dass dich Mahedan in Stücke hackt. Also beruhige dich!“
    Ich atmete

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