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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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Boden der Veranda ab. Meine Hand zitterte plötzlich und ich wollte nicht, dass Brahn das sah. „Was meinst du damit? Tristan hat dich geschickt, früher als erwartet. Heißt das, ihm geht es schlechter? Heißt das, wir haben nicht mehr so viel Zeit wie gedacht?“
    Brahn seufzte. „Auch das weiß ich nicht. Tristan spricht nicht darüber, wie es ihm geht oder warum er dieses oder jenes so haben will. Es war ein klarer Befehl. Und er hat deutlich gemacht, dass er keine weiteren Fragen dazu hören will. Ich sollte dich ins Dorf bringen, für den Fall, dass Keelin nicht zurückgekommen ist. Ansonsten sollte ich dir die Vorräte bringen. Mehr weiß ich nicht.“
    „Aber du hast eine Ahnung.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Schon. Aber die kann auch falsch sein.“
    „Und was sagt Liah?“
    „Sie wollte mit. Sie wäre nicht aufgebrochen, wenn es Tristans Gesundheit gefährdet hätte.“
    „Und was genau hat er?“
    Brahn fiel nicht darauf rein. Er warf mir einen unergründlichen Blick zu und nahm als Antwort einen Schluck Tee.
    „Schön. Darüber sprecht ihr also nicht. Kein Wunder, dass du nicht weißt, wie es deinem Freund geht.“
    Es sollte eine fiese Attacke sein, aber Brahn reagierte nicht darauf.
    „Bist du jetzt fertig mit deiner Tirade?“, fragte er stattdessen. Ich nickte huldvoll.
    „Fein. Dann erzähl du mir doch mal, wie es dir so geht.“
    Ich erzählte ihm in knapper Form, dass ich gesund sei, aber das Thema war meiner Meinung nach nicht weiter interessant. Brahn schien allerdings nicht dieser Meinung zu sein.
    Er forderte mich immer wieder auf, mehr von mir, meiner Hütte und meinem Wald zu erzählen. Er fragte auch nach den fremden Shadun, die ich aber nach wie vor noch nie gesehen hatte. Brahn wirkte erleichtert. Irgendwann kam ich ins Reden und ich erzählte, bis Liah und Keelin wieder aus dem Dickicht auftauchten.
    „Abendessen?“, fragte Liah und hielt eine merkwürdig aussehende Wurzel hoch. Sie leuchtete grün und war so lang wie ihre Beine. Aber ich war immer aufgeschlossen für neue Dinge, also folgte ich ihr nach drinnen.
    Wie sich herausstellte, war Liah eine ganz ausgezeichnete Köchin. Man konnte ihr allerdings beim Werkeln kaum zusehen. Es sah immer so aus, als hätte sie vergessen, dass sie gerade am Kochen war. Zwei Sekunden, bevor alles anbrannte, erinnerte sie sich wieder daran.
    Sie schnabbelte dabei ununterbrochen. Es war schwierig, ihr dabei zu folgen, denn sie sprang von Thema zu Thema, dafür beantwortete sie aber bereitwillig meine tausend Fragen zu ihren Haaren, den Geistern, den Mae.
    Ich erfuhr, dass die Mae sich als Erste der menschlichen Form bedient hatten. So konnten sie mit den Menschen Handel treiben, sich mit ihnen unterhalten. Wie die Mae in ihrer reinen Magieform aussahen, wusste Liah allerdings nicht.
    „Vermutlich sind sie reine Energie: Blitze, Lichter, funkelnde Gestirne. Sie können mit ihrer Magie das Wetter beeinflussen, zumindest ein bisschen. Ansonsten beherrschen sie reine Angriffsmagie. Sie können gewaltige Steine durch die Luft werfen, Feuerringe, Schluchten formen. Sowas in der Art.“
    Ich war beeindruckt, konnte diese Information allerdings nicht mit dem sanften Tristan überein bekommen.
    „Allerdings sind die Mae viel zu lieb, um eine ernsthafte Gefahr für irgendwen darzustellen. Sie sind stets höflich, charmant und fast schon ekelig korrekt. Es käme ihnen niemals in den Sinn, auf Menschen loszugehen. Schade eigentlich. Das hätte vielen von uns das Leben gerettet.“
    „Liah!“, ermahnte Brahn scharf.
    „Was? Ist doch wahr.“ Zu mir gewandt erklärte sie: „Da Menschen über keine Magie verfügen, würden die Mae niemals Magie verwenden, um sich zu wehren. Stattdessen verwenden sie die gleichen Waffen: Schwert, Pfeil und Bogen, Piken. Damit alles schön fair ist. Selbst dann, wenn die Menschen ihre Kinder abschlachten.“
    „Liah!“
    „Brahn! Halt die Klappe oder geh raus, ich unterhalte mich hier mit Aeri und nicht mit dir!“
    „Das kann man auch etwas netter erzählen.“
    „Entschuldige, dass ich einen Genozid nicht mit schönen Worten ausmale.“
    Ich wusste nicht, was ein Genozid war, aber ich ahnte es zumindest.
    „Die Menschen haben die Mae angegriffen?“
    „Oh, ja! Die Menschen haben vor allem Angst, was sie potenziell mit einem Fingerschnipsen auslöschen könnte. Kann man ja auch irgendwie verstehen. Aber nicht nur die Mae hatten zu leiden. Sie haben die Shadun und die Feyann in einem Atemzug gleich mit

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