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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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wandte Juliette sich angewidert ab. Sie fand es unerträglich, dass ihre Eltern permanent – noch dazu vor aller Augen – ihre Liebe zur Schau stellen mussten.
    »Pff«, machte Max und verdrehte die Augen.
    Lucas tat so, als interessierte er sich für ein großes weißes Pferd, das auf sie zugetrottet kam.
    Juliettes Vater lachte. Dann flüsterte er: »Hör zu, Max. Was zwischen eurem Großvater und seinen Enkeln passiert, bleibt unter uns, klar?«
    »Heißt das ja?«, fragte Max.
    »Das heißt, es wird Zeit, dass wir drei uns verkrümeln.« Er legte Max einen Arm um die Schultern. »Komm, Lucas.«
    Lucas warf Juliette einen Blick zu, dann wandte er sich achselzuckend ab, als hätte er sich für das geringere von zwei Übeln entschieden. Sie schaute den dreien mit gemischten Gefühlen nach. Wenn sie mit ihrem Großvater allein waren, würden die Jungs mehr Aufmerksamkeit bekommen. Bedauerlicherweise galt dasselbe auch für sie.
    »Spritzkuchen. Gott, was denkt er sich dabei?«, bemerkte Juliettes Mutter. »Später leidet er dann wieder, du wirst schon sehen. Und ich muss natürlich mitleiden.« Sie hakte sich bei ihrer Tochter unter. »Komm«, sagte sie mit Blick auf die Schweinekoben. »Vielleicht finden wir ja etwas, das nicht stinkt oder das Auge beleidigt.«
    Juliette ärgerte sich über die Arroganz ihrer Mutter, mit der sie eine völlig legitime Form der Volksbelustigung rundweg ablehnte. Noch mehr ärgerte sie sich über sich selbst, weil sie den Jahrmarkt auch nicht ausstehen konnte.
    »Hm, ihr seid also ohne Nathan gekommen.« Ihre Mutter führte sie von den Schweinen, Kühen, Kaninchen und Ziegen weg. Das Ganze kam ihr vor wie ein einziges Tiergefängnis.
    »Du siehst großartig aus, Mom«, sagte Juliette. »Und Dad auch.« Das war die Wahrheit. Ihr Vater war siebzig, ihre Mutter achtundsechzig, aber man hätte sie beide glatt für zehn Jahre jünger gehalten.
    »Lenk nicht vom Thema ab. Trotzdem danke für das Kompliment. Wir bemühen uns, in Form zu bleiben, allerdings muss ich bei ihm immer ein Auge drauf haben.« Ihre Mutter lächelte liebevoll bei dem Gedanken an ihren Mann.
    »Ich benutze ein Foto von dir, um meinen Kundinnen zu zeigen, was dabei herauskommt, wenn man seine Haut pflegt«, sagte Juliette. Das war gelogen. Ein Foto von ihrer Mutter, das sie den ganzen Tag lang mit Blicken verfolgte, war das Letzte, was sie gebrauchen konnte, aber sie war sehr geübt darin, ihre Mutter von Themen abzulenken, die sie lieber meiden wollte. Wenn sie ihr Komplimente zu ihrem jugendlichen Aussehen machte, würde sie Nathan vielleicht vergessen.
    »Das ehrt mich, Liebes. Aber du siehst auch gut aus. Allerdings hast du ein bisschen zugenommen. Du bist in einem gefährlichen Alter, weißt du.«
    Als Juliette nicht reagierte, seufzte ihre Mutter. »Liebes, ich weiß, dass es wegen Nathan ist. Frauen nehmen entweder zu oder ab, wenn sie von ihren Männern verlassen werden. Die meisten meiner Freundinnen sind total abgemagert, aber manche fangen auch an, sich vollzustopfen. Das ist doch hoffentlich nicht der Weg, den du eingeschlagen hast?«
    Der Weg, den sie eingeschlagen hatte. Als hätte Juliette sich überlegt, ob sie lieber abmagern oder dick werden wollte. Dünn oder dick? Dick oder dünn? Ach, ich könnte doch mal dick werden wie ein Mops. Das wird bestimmt lustig .
    Der süße Duft nach Zuckerwatte stieg ihr in die Nase.
    »Er hat mich nicht verlassen«, sagte Juliette. »Ich hab ihn rausgeworfen.«
    Ihre Mutter sah sie so entsetzt an, als wäre Nathan der Märchenprinz, den nur die dümmste Gans laufen lassen konnte.
    »Warum um alles in der Welt …«
    »Ich hab Hunger.« Juliette löste sich vom Arm ihrer Mutter. »Ich hole mir einen Hamburger. Da drüben.« Sie zeigte auf einen Stand, an dem ein paar Jugendliche Frikadellen auf dem Grill wendeten und Körbe mit Pommes frites schüttelten. Juliette hatte plötzlich einen unbändigen Appetit auf Fett, salziges Fleisch und ein blutgetränktes Brötchen.
    »O nein, kommt nicht infrage, Juliette. Vielleicht kriegt man hier auch irgendwo einen leckeren Salat.« Ihre Mutter stemmte die Hände in die Hüften – sie waren schlank und knabenhaft, kein Vergleich zu Juliettes Rundungen.
    »Ich will keinen Salat. Ich hab Lust auf was Deftiges.«
    »Lass uns das bis heute Abend aufschieben, wenn wir bei Gigi essen gehen. Da lohnen sich die Kalorien wenigstens. Einverstanden?« Ihre Mutter schenkte ihr ein mädchenhaftes Lächeln, blinzelte mit ihren blauen,

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