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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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beizutreten, der mich als Mitglied akzeptieren würde‹ –, und da hat mich doch tatsächlich ein Student gefragt, wer Groucho Marx ist.«
    Tia hob eine Hand, um den Wein abzulehnen. »Danke. Ich bin nicht in der Stimmung.«
    »Ich kam mir plötzlich uralt vor. Jetzt mal ganz ehrlich: Du weißt doch, wer Groucho Marx war, oder?« Wieder hielt er ihr das Glas hin. »Probier ihn wenigstens. Einen derart weichen Merlot hast du noch nicht getrunken.«
    Als sie zum Mittagessen keinen Wein getrunken hatte, hatte er das nicht kommentiert. »Ich habe heute eher Lust auf Pepsi«, hatte sie gesagt. Vielleicht war es ihm vorgekommen, als benähme sie sich wie ein Teenager, und er hatte das süß gefunden. Er fand alles Mögliche an ihr süß, und manchmal ging ihr das auf die Nerven.
    »Eine Nacht in Casablanca«, sagte sie. »Die Marx Brothers im Krieg. Skandal in der Oper.«
    »Danke. Mein Glaube an die Jugend ist gerettet.«
    »So viel älter als ich bist du auch wieder nicht.« Sie mochte es nicht, wenn er auf ihren Altersunterschied anspielte. »Ich bin weiß Gott älter als deine Studenten.«
    »Und klüger«, sagte er.
    »Ganz genau. Vergiss das nicht.«
    Sobald sie mit ihrer Neuigkeit herausrückte, würde sich alles von Grund auf ändern. Andererseits konnte es sowieso nicht bleiben, wie es war. Seit sie zum ersten Mal zusammen geschlafen hatten und er gestöhnt hatte: »Ich bin vollkommen verrückt nach dir«, hatte sie mehr gewollt. Anfangs hätte sie ihn am liebsten jede Nacht in ihrem Bett gehabt, dann hatte sie angefangen, davon zu träumen, dass der Ring an seinem Finger die Ehe mit ihr symbolisierte. Ihre Besitzansprüche waren immer schlimmer geworden. Sie wollte, dass die Bügelfalten seiner Hosen aus einer Reinigung stammten, die sie ausgesucht hatte, dass seine Hemden nach einem Waschmittel dufteten, das sie gekauft hatte.
    Tia sah ihm direkt in die Augen. »Ich bin schwanger.«
    Nathan hielt das Glas immer noch in der ausgestreckten Hand. Er zuckte kurz zusammen, und der Wein schwappte beinahe über.
    Tia nahm das Glas. »Gib her, bevor du es noch fallen lässt.« Sie stellte es neben seins auf den Sofatisch.
    »Deswegen hast du also zum Essen keinen Wein getrunken«, sagte er.
    Er sagte es sehr langsam, so langsam, dass es Tia eiskalt über den Rücken lief. Obwohl sie kaum damit gerechnet hatte, wünschte sie sich ein schüchternes Lächeln – ein Fernsehlächeln, gefolgt von einem Kuss wie im Kino. Sie legte eine Hand auf ihren noch immer flachen Bauch, als ihr wieder flau wurde. Den Gedanken an Nathans Frau versuchte sie beiseitezuschieben, doch vergeblich. Ständig musste sie an Juliette denken – fragte sich, wo sie gerade war, wo sie ihren Mann vermutete. Nathan hatte von Anfang an klargestellt, dass das Thema tabu war.
    »Seit wann weißt du es?«, fragte er.
    »Seit ein paar Tagen. Ich wollte es dir nicht einfach am Telefon sagen.«
    Er nickte, trank seinen Wein aus, setzte sich aufs Sofa. Er verschränkte die Finger ineinander und stützte die Ellbogen auf den Oberschenkeln ab. Er schaute zu ihr hoch, mit strenger Miene, ganz der Professor. »Du lässt es doch wegmachen, oder?«
    Tia ließ sich in den Sessel ihm gegenüber sinken. »Wegmachen?«
    »Ja, natürlich, wegmachen.« Er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, richtete er sich auf. »Was bleibt uns denn anderes übrig?«
    »Ich kann es bekommen.« Sie würde nicht weinen. Auch wenn an diesem Abend in dieser verdammten Welt nichts Gutes passierte, sie würde nicht weinen.
    »Und allein großziehen? So wie deine Mutter?« Nathan rieb sich das Kinn. »Ausgerechnet du müsstest doch wissen, was für ein steiniger Weg das ist, meine Süße.«
    »Und wo wirst du sein? Hast du vor zu sterben? Oder zu verschwinden?« Hinter ihrer tapferen Fassade schrumpfte Tia auf die Größe einer Walnuss. Sie wusste, wo Nathan sein würde. In seinem schönen Haus bei Juliette. Seiner Frau. Der Frau, die sie einmal heimlich beobachtet hatte. Der Frau, die aussah wie Sonne und blauer Himmel, deren blonder Glanz Tia geblendet hatte.
    »Ich übernehme natürlich alle Kosten, die anfallen, wenn du es wegmachen lässt …«
    »Wegmachen, wegmachen«, äffte Tia ihn nach. »Was wegmachen?« Sie wollte ihn dazu zwingen, die Sache beim Namen zu nennen.
    »Meine Söhne sind noch so klein.«
    Tia klammerte sich an die Sessellehne. Am liebsten hätte sie von dem verbotenen Wein getrunken.
    »Ich kann mich nicht zwischen zwei Familien aufteilen. Bitte. Überleg

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