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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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musste nicht mehr lügen.
    Vielleicht hatte ihre Mutter ja recht gehabt. Vielleicht war Savannah wegzugeben genauso gewesen, als hätte sie ihre Beine weggegeben, aber so wie Tia das sah, hatte sie letztlich nur sich selbst geschadet. Savannah dagegen hatte sie eine Chance gegeben. Tia hoffte, dass ihre Mutter das verstehen würde. Auf jeden Fall würde sie sich über dieselben Dinge freuen, die Tia Hoffnung gaben und sie glücklich machten.
    Savannah war in guten Händen.
    Tia hatte ihre Tochter endlich kennengelernt, und sie wusste, dass sie sie wiedersehen würde.
    Der Flug war gar nicht so schlimm gewesen. Das Antihistamin hatte seine Wirkung getan und ihr die Angst genommen. Vielleicht war das nicht besonders mutig gewesen, aber jetzt war sie immerhin in Kalifornien. Vielleicht sollte sie es beim nächsten Mal ohne Tabletten versuchen. Und wenn nicht, wen interessierte das schon?
    Sie zog ihren Koffer durch eine doppelte Glastür, die sich automatisch öffnete, und hob eine Hand schützend gegen die gleißende Morgensonne, als sie aus dem Gebäude trat. Der blaue kalifornische Himmel war weit und offen.
    In dem Augenblick erschien Robin in ihrem tomatenroten Honda, den sie Tia am Abend vorher beim Skypen auf einem Foto gezeigt hatte.
    »Glaubst du im Ernst, darauf kann ich was erkennen?«, hatte Tia gelacht. »Aber keine Sorge, ich finde dein Auto. Vertrau mir.«
    Aber die Fürsorglichkeit ihrer Freundin rührte sie.
    »Ein Jahr, mehr verlang ich nicht«, hatte Robin gesagt. »Okay, ein halbes«, hatte sie sofort eingelenkt, als Tia geantwortet hatte, ein Jahr sei zu lang. »Gib Kalifornien eine Chance.«
    Während sie ihre Reise nach Kalifornien geplant hatte, hatte Tia Caroline Robins Adresse gemailt, woraufhin Caroline ihr die neue Adresse der Familie geschickt hatte – sie waren ausgerechnet nach Jamaica Plain gezogen. Caroline hatte ein paar Fotos von Savannah mitgeschickt, auf denen sie sich für ihren ersten Tag in der Vorschule fertig machte. Und Herbstfotos.
    Tia machte sich keine Sorgen mehr. Sie vertraute Caroline. Sie brauchte nicht mehr ein ganzes Jahr zu warten, bis sie neue Fotos von ihrer Tochter zu sehen bekam. Sie tauschten sich bereits darüber aus, wann und wie Tia Savannah das nächste Mal sehen könnte.
    Kurz vor dem Memorial Day, ein paar Tage nach ihrem gemeinsamen Besuch bei Savannah, hatte sie das letzte Mal mit Nathan gesprochen. Tia vermutete, dass sie die Einzige war, mit der er ganz offen über die ganze Situation reden konnte. Er hatte anscheinend ein paar Drinks intus gehabt. Er war zwar nicht direkt betrunken, aber immerhin beschwipst genug, um Tia nicht zu behandeln, als wäre sie eine haarige Spinne, die ihm jeden Augenblick in den Nacken springen könnte.
    »Ich weiß einfach nicht, ob Juliette mich wieder aufnimmt«, hatte er gesagt. »Ich fürchte, sie hat die Achtung vor mir verloren. Das tut weh. Verstehst du, was ich meine?«
    Mitzubekommen, wie wichtig Nathan Juliettes Achtung war, hatte Tia endlich die Augen geöffnet und dafür gesorgt, dass sie die Kraft gefunden hatte, ihn loszulassen. Ihre Meinung war ihm nie so wichtig gewesen. Sicher, er hatte sie sich angehört. Vielleicht hatte er eine Zeit lang tatsächlich geglaubt, dass er Tia brauchte, sich sogar eingeredet, dass er sie liebte. Aber Tias Meinung hatte ihm nie so viel bedeutet wie Juliettes. In der Rangordnung der Menschen, die Nathan nahestanden, kam Tia so ziemlich an letzter Stelle.
    Juliette hatte ihn wieder aufgenommen. Das wusste Tia von Caroline. Wie seltsam, dass Caroline zu ihrer Informationsquelle geworden war. Noch seltsamer war, dass Tia sich über Nathans Versöhnung mit Juliette freute. Eine Sünde weniger, für die sie Buße tun musste.
    Tia stieg in Robins Auto. Sie umarmten sich wie Schwestern.
    »Schön, dass du da bist«, sagte Robin. »Du siehst furchtbar aus.«
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen. Es war ein langer Flug.«
    »Der erste Flug ist immer der schlimmste«, sagte Robin. »Du wirst dich schnell erholen.«
    Tia setzte die Sonnenbrille auf, die Robin ihr reichte. »Genau das habe ich vor.«
    Als sie sich vom Flughafen entfernten, spürte Tia, wie das Gewicht der vergangenen Jahre von ihr abzufallen begann. Nachdem sie so viele Jahre auf den Ritter hoch zu Ross gewartet hatte, den Erlöser mit Nathans Gesichtszügen, hatte sie sich nun selbst gerettet.
    Eine Zeit lang hatte sie geglaubt, Bobby sei derjenige, der sie endlich von ihrem Elend erlösen würde, und sie musste sich

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