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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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Bier, Whiskey und Sambuca getrunken. Sie hätte sich einen Eimer neben das Bett stellen sollen, aber diesmal reichten Kaffee und ein paar Aspirin. Das war ein schlechtes Zeichen. Dass sie so viel trinken konnte, ohne sich zu übergeben, war ein Zeichen dafür, dass ihr Körper sich an immer größere Mengen Alkohol gewöhnte. Inzwischen gingen sie nicht nur am Wochenende, sondern auch mehrmals unter der Woche in Fianna’s Bar. Wie lange würde es dauern, bis sie jeden Abend dort landeten?
    Immer noch benebelt, stolperte sie durch das ganz in Grau gehaltene Wohnzimmer ins Bad, um zu duschen.
    Heißes Wasser prasselte ihr auf Kopf und Schultern. Sie stützte sich mit den Händen an den weißen Fliesen ab und versuchte, gleichmäßig zu atmen.
    Sorgfältig wählte sie ihre Kleider aus, und während sie ihre weiße Bluse zuknöpfte und in den engen schwarzen Rock stopfte, betrachtete sie die Fotos von Savannah, die Bobby gerahmt hatte.
    Dann setzte sie sich aufs Bett, um den Anruf zu tätigen, vor dem ihr so graute. Sie fand es schrecklich, Schwester Patrice anzulügen, aber sie wusste nicht, wie sie die komplizierte Wahrheit, der sie sich stellen musste, in Worte fassen sollte.
    Das Seniorenheim Marine Gardens in South Boston lag in Fußnähe der Sugar-Bowl-Promenade, wo Tia sich als Jugendliche oft herumgetrieben hatte. Von dem großen blauen Gebäude mit den dunkelblauen Fensterläden hatte man einen schönen Blick aufs Meer. Nur eine stark befahrene Straße lag zwischen dem Gebäude und dem Strand.
    Mrs. Graham erwartete sie in der Eingangshalle, die Hände im Schoß verschränkt. Tia hatte ihren Besuch telefonisch angekündigt.
    »Hallo, Marjorie.« Tia setzte sich neben die alte Frau und ließ sich in das weiche geblümte Sofa sinken. Wie in allen Seniorenheimen roch es nach Lufterfrischer, Desinfektionsmitteln und Möbelpolitur. In der Mitte des steril sauberen Raums stand ein großer Mahagonitisch mit einem riesigen Seidenblumengesteck.
    »Pünktlich auf die Minute«, sagte Mrs. Graham, während sie nervös mit der flachen Hand auf ihre steife Lederhandtasche klopfte.
    »Und wie immer sind Sie schon vor mir da.« Tia reichte ihr die Hand. »Es tut mir so leid, Marjorie, dass ich nicht eher gekommen bin.«
    Mrs. Grahams blassblaue Augen weiteten sich. »Ach was, meine Liebe. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass Sie herkommen würden. Nach allem, was ich getan habe. Meine Güte, Sie sind nicht diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich habe Sie in eine schlimme Lage gebracht.«
    Tia biss sich auf die Lippe, um sich nicht für alles zu entschuldigen, was sie bei den Grahams falsch gemacht hatte. Mrs. Graham brauchte ihr keine Absolution zu erteilen, und Tia hatte auch nicht das Recht, diese von der alten Frau zu erwarten.
    »Was Sie getan haben, war sehr mutig, Mrs. Graham, und ich hätte Sie schon viel eher besuchen sollen.«
    Mrs. Graham schüttelte den Kopf, doch gleichzeitig erhellte ein Funken Hoffnung ihr Gesicht. »Das ist wirklich nett, dass Sie das sagen. Aber niemand würde es glauben.«
    »Doch, ich.«
    »Wirklich?« Mrs. Graham drückte Tias Hand. »Die meisten halten mich für eine Kriminelle. Ich bin hier nicht besonders beliebt. Kaum jemand lädt mich zum Kartenspielen ein oder setzt sich beim Fernsehen neben mich.«
    »Das ist nicht nett. Und völlig unangebracht.« Tia drückte Mrs. Grahams zerbrechliche Hand. Sie holte tief Luft. »Ich beneide Sie. Sie und Mr. Graham.«
    Die helle Septembersonne erleuchtete den Raum und hob jede Furche in Mrs. Grahams Gesicht deutlich hervor. Verunsicherung und Zweifel lagen in ihrem Blick. »Um was in aller Welt beneiden Sie uns denn?«
    »Ich beneide Sie um Ihre Liebe, die so groß ist, dass Sie bereit waren, Ihre Freiheit für ihn aufs Spiel zu setzen. Und Ihren Mann beneide ich darum, jemanden zu haben, der ihn so sehr liebt. Sie haben schwere, sehr schwere Jahre hinter sich. Und Sie sind immer so gut zu ihm gewesen.«
    Tränen liefen über Mrs. Grahams Wangen, während sie Tia zuhörte.
    »Sie haben getan, was Sie konnten«, fuhr Tia fort. »Niemand hat Ihnen geholfen. Sie haben für Sam gesorgt, so wie er immer für Sie gesorgt hat. Und dann haben Sie getan, was Sie konnten, um ihn von seinen Schmerzen und seiner Verwirrung zu erlösen.«
    Mrs. Graham öffnete ihre Handtasche, nahm ein weißes Taschentuch heraus und betupfte sich damit die Augen. »Er fehlt mir jeden Tag. Er würde mich gar nicht erkennen, aber ich würde ihn erkennen. Ich darf ihn

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