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Das Band spricht Bände

Das Band spricht Bände

Titel: Das Band spricht Bände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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erwähne, und das beweist, daß ich gestern abend doch gewissen Eindruck
bei dir hinterlassen habe...« Sie sah von mir weg in den Speisesaal. »Wer weiß?
Vielleicht schläft Shari ja durch bis morgen früh?«
    »Kommen wir wieder auf Wayland
zurück«, sagte ich mit Bestimmtheit. »Es gibt einen Mann, der weiß, wo er sich
aufhält, und das ist Chuck MacKenzie.«
    »Wenn du meinst, der sei
leichter zu finden, dann bin ich dafür, daß wir aufbrechen und zuerst nach ihm
fahnden«, sagte sie.
    »Gestern abend hat er
versprochen, mich umzubringen«, berichtete ich. »Demnach sieht es so aus, als
brauchten wir nicht nach ihm zu suchen; vielmehr wird er zu mir kommen.«
    »Du bist entzückend, Danny,
weißt du das?« Sie lächelte mich liebreizend an. »Was hast du nur? Ist das so
ein heldischer Pfadfinderkomplex, der dir solche wilde Räubergeschichten
eingibt?«
    »Es befriedigt irgendwie auch
den Gewalttäter in mir«, knirschte ich. »Wie mein Psychiater mir immer rät:
Lassen Sie sich nie auf Diskussionen mit einer bestimmten Sorte von Damen ein,
weil Sie dabei nur entdecken werden, daß sich unter dem rötlichen Blondhaar
nichts weiter befindet als ein Vakuum!«
    »Wirklich?« Sie war damit
beschäftigt, den durchs Lokal wandelnden Gästen nachzublicken und hatte
offensichtlich kein Wort mitbekommen.
    »Und ob das stimmt!« Ich
erwärmte mich an meinem Thema. »Sie können den Typ auf Anhieb erkennen, sagte
der Psychiater, weil er nämlich einen Ausdruck der Leere in den saphirblauen
Augen hat, sowie meist ein hübsches kleines Grübchen in der linken Backe, der
hinteren.«
    »Das habe ich noch gar nicht bemerkt«,
murmelte sie. »Danny?«
    »Der ist vor fünf Minuten
weggegangen«, schnarrte ich. »In der Küche steht ein Kerl namens Frankenstein,
und ich bin ehrlich verwirrt, denn noch vor fünf Minuten war ich nichts weiter
als ein Rest Hühnerfrikassee!«
    »Hast du irgendwelche Freunde
in Santo Bahia?« Ihre Stimme klang mit einemmal interessiert.
    »Ich habe vergessen, was dieses
Wort bedeutet«, sagte ich.
    »Sie kommen direkt auf unseren
Tisch zu, und ich habe sie noch nie zuvor gesehen.« Sie kicherte aufgeregt. »Ob
sie vielleicht von mir derart in Bann geschlagen wurden, daß sie herkommen
müssen und mich um ein Rendezvous bitten?«
    »Wer denn?« Ich folgte der
Richtung ihres hingerissenen Blicks — und kam mir vor, als habe mich soeben
einer in den Magen getreten. »Bullen!« entfuhr es mir.
    »Nun ja, gewiß — nichts gegen
ein schönes zartes Filetsteak...« Jackie runzelte die Stirn. »Aber wir haben
doch gerade erst gegessen.«
    »Polente!« zischte ich. »Die
Kripo, du Dumme!«
    »Tatsächlich?« Sie spreizte
sich wie ein Vogel, der sein Gefieder putzt. »Wie interessant! Ich habe noch
nie einen echten Kripobeamten privat näher kennengelernt.«
    »Und wie kommst du darauf,
dieser Besuch hier sei privater Natur?« stöhnte ich, und dann war’s schon zu
spät.
    Sie blieben neben unserem Tisch
stehen, und der ältere der beiden — er sah so aus, als trage er Handgranaten in
der Hosentasche — hielt mir die Dienstmarke unter die Nase. »Mr. Boyd?« Seine
Stimme erinnerte ans Heulen eines Schakals, der Beute wittert.
    »Ja, dies ist Mr. Boyd«,
erläuterte Jackie fröhlich, noch ehe ich Gelegenheit fand, den beiden zu
erklären, mein Name sei Smith und ich sei Besitzer eines Antiquitätenladens in
Rocky Falls, Nevada. »Und ich bin Jackie Milne«, vertraute sie ihnen heiser
flüsternd an, was aber absolut keine Wirkung auf die Polizisten zeitigte.
    »Sergeant Donavan«, sagte der
Mensch mit der Schakalstimme. »Wir möchten Sie bitten, mitzukommen, Mr. Boyd.«
    »Hat er was Böses angestellt,
Sergeant?« fragte Jackie atemlos.
    Er wandte den Kopf um fast zwei
Zentimeter und blickte sie kalt an. »Darüber darf ich nicht sprechen, meine
Dame.« Seine Blicke ließen sich Zeit, das weiße Spitzenkleid vom Hals hinab bis
zu der Stelle, wo es unterm Tisch verschwand, auseinanderzuschneiden.
»Vielleicht können aber Sie diese Frage besser beantworten?«
    »Oh!« Jackie schluckte heftig,
wurde rot, und ihre Augen zürnten; dann wiederholte sie: »Oh! — Oh?«
    »Machen Sie sich deswegen keine
Gedanken, Sergeant«, sagte ich, während ich den Tisch zurückschob und aufstand.
»Das kommt nur von ihrer Wäsche, die drückt ihr die Luft ab.«
    »Oh!« Jackie schluckte wiederum
sehr heftig, dann verdrehte sie die Augen und begann mit den Fäusten auf den
Tisch zu trommeln.
    Der Sergeant beobachtete sie

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