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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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auch keine Wohnung.«
    »Ich brauche keinen, du musst mir niemanden aufdrängen. Ich komme allein klar. Jungfrau passt auch nicht zu Stier.«
    »Nicht mit Gewalt.«
    »Eine Mitfahrgelegenheit reicht mir. Keine Lust, bei dem Wetter zu latschen. Stiere sind bequem. Jedenfalls der hier.«
    Allu schüttelte den Kopf.
    »Ich fang mit dem Job gerade erst an. Es würde keinen guten Eindruck machen, wenn ich gleich als Erstes dem Geschäftsfreund vom Boss die Frau wegnehme.«
    Kipa zog an dem Piercing über dem rechten Auge, so dass Allu befürchtete, die Haut könnte reißen. Draußen hörte man das Röhren eines näher kommenden Autos. Die Kiste hatte Fahrt drauf und war nicht ganz klein.
    »Das stimmt allerdings«, sagte Kipa düster. »Schützen nehmen so was leicht übel.«
    Allu nickte und versuchte sich an Kipa vorbei zur Tür zu schieben.
    Das Auto kam aufs Grundstück gedonnert und blieb stehen. Kipa drehte sich zur Tür um und stieß gegen Allu. Beide fielen auf Otto, und als die Wohnwagentür aufging und Otto aufstand, rollten sie Arm in Arm auf den Boden.
    »Was machst du mit meiner Frau? Was glaubst du eigentlich, wer du bist?«
    Allu sah den Mann nicht und kannte auch seine Stimme nicht. Trotzdem schien es so, als wäre Kipas Mann zurückgekehrt.
    Er klang nicht zufrieden.

23
    Allu meldete sich wieder nicht. Nach mehrmaligem Läuten ging der Anruf an die Mailbox, also hatte er das Handy wahrscheinlich auf lautlos gestellt.
    Es war fast zwei Uhr. Leila roch den feuchten Kiefernwald, hörte das Prasseln des Regens auf dem Blechdach des rot gestrichenen Aussichtsturms, und schaute von oben auf die Landschaft im grauen Licht. Der Turm stand auf einem Höhenrücken, auf der einen Seite lag unter dem Nebel der Roine-See, auf der anderen der Längelmävesi-See. Man konnte gerade so die Straße am Fuß des Turms erkennen.
    Fehlte nur noch, dass ein Mann »ohne Bücher, ohne Viecher« auf der Landstraße entlanggetrippelt kam, wie im »Vagabundenlied«, aus dem ihr Patenonkel oft zitiert hatte.
    Es war Vekes Motto gewesen. Er hatte behauptet, es selbst geschrieben zu haben, und Leila hatte so getan, als glaubte sie ihm, obwohl sie gehört hatte, wie Vesa-Matti Loiri es im Radio sang. Lange hatte sie geglaubt, Veke hätte es von dem geklaut. Dass es ursprünglich von Eino Leino stammte, hatte sie erst später erfahren. Nachdem Vekes Versuch, Gedichte von Leino als seine eigenen zu verkaufen, aufgeflogen war, hatte sie sich in der Bücherei die Gesammelten Gedichte ausgeliehen und das »Vagabundenlied« darin gefunden.
    Leila stieg die sechsundsechzig knarrenden Stufen hinunter. Zwei kleine Fenster waren herausgefallen, unten gab es zwei Türen, von denen eine verriegelt war. Die andere öffnete sich zu einer großen Bretterfläche, auf der im Sommer wahrscheinlich getanzt wurde. Sie wurde von einem weißen Holzgeländer eingefasst.
    Leila ging an der Straße entlang zum Parkplatz des Automuseums zurück. Dort stand ihr Wagen, sonst keiner. Der November schien nicht zur Hauptsaison zu gehören.
    Noch in den Achtzigerjahren war hier ein Motel betrieben worden. Dessen Glanzzeit hatte in den Zwanziger- und Dreißigerjahren gelegen, als man mit dem Auto zum Feiern hierhergekommen war. Später hatte man anstelle des Hotels das Automuseum gebaut, in dessen vorderem Teil es eine kleine Cafeteria gab.
    Am Ende der Theke lag ein großer Hund mit dichtem Fell auf dem Fußboden. Die Besitzerin stand hinter der Theke und stellte den Hund als Tassu III. vor.
    »Gab es in den Achtzigerjahren auch schon so einen Hund?«, wollte Leila wissen. Sie erinnerte sich, dass sie einmal mit ihrem Vater hier gewesen war. Er hatte sie als Alibi benutzt, hatte sie im Museum, wo man keinen Eintritt bezahlen musste, alte Autos und Motorräder anschauen lassen, ihr einen Zehner gegeben und war dann zu seiner hiesigen Mätresse abgedampft. Leila hatte damals lange den Hund gestreichelt. Der hatte sich zwar ihr Eis geschnappt, aber sie hatte von der Besitzerin ein neues bekommen. Es hatte ihr bei dem Hund und der Frau so gut gefallen, dass sie enttäuscht war, als ihr Vater kam und sie wieder mit ihm zurück nach Vantaa fahren musste, wo sie wohnten.
    »Seit das Museum eröffnet worden ist, gibt es hier Hunde, die Tassu heißen«, bestätigte die Besitzerin.
    »Und der erste war Tassu I.«
    »Der wurde einfach nur Tassu genannt.«
    Leila nahm einen Kaffee und ein belegtes Roggenbrot und setzte sich an einen Tisch. Sie hatte Hunger. Zwar war sie am

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