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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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oder auf die Nase bekam. Jenni hatte nämlich auch Temperament und in ihrer Jugend Volleyball gespielt. Grönholm hatte hin und wieder als Trainingsball herhalten müssen, wenn er so etwas wie ein falsches Wort oder eine unvorsichtige Geste riskiert hatte.
    »Hmm«, gelang es ihm zu brummen. Einerserseits sah Jenni von unten beängstigend aus, andererseits erwachten bei Grönholm die männlichen Triebe. Allerdings dämpfte der Kater die Lust. Sein Kopf dröhnte dermaßen, dass es den Blick trübte.
    »Willst du die kurze oder die lange Version hören?«
    »Öhö.«
    »Also. Du hast mich vom Teddy-Pub aus angerufen, das heißt, eigentlich war es Miki, der mich angerufen hat, du hast irgendwas ins Telefon gelallt und Miki hat mir erklärt, du hättest endlich mal Kohle, und ich soll schnell kommen, falls ich noch was davon retten möchte, bevor du allen anderen und deren Cousins und Kusinen einen ausgegeben hast.«
    »Aha.«
    »Als ich kam, hattest du noch dreißig Euro. Wir sind dann mit dem Taxi hergefahren. Das Restgeld ist in deinem Portemonnaie.«
    »Oho.«
    »Du hast es anscheinend ziemlich krachen lassen gestern. Big P hat behauptet, am Vormittag hättest du noch drei Riesen gehabt.«
    »Nee.«
    »Nicht?«
    »Doch ... Hatte ich ... Die ...«, sagte Grönholm und überlegte, grapschte mit der Hand in der Luft und deutete aufs Bett. »Die Decke.«
    »Von wegen. Ins Bett kommst du mir nicht mehr. Du hattest deine Chance in der Nacht, jetzt nicht mehr.«
    »Äh.«
    »Du hattest angeblich irgendwas vor. Du wolltest irgendeinen Hurenbock anrufen und schröpfen.«
    »Hur ... Hurme.«
    »Dann ruf ihn an. Und schröpfe ihn ordentlich, wenn du schon mal was hast, mit dem du ihm in die Eier kneifen kannst. Ich hab schon am Kiosk eine Prepaid-Karte für mein Handy gekauft. Die können die Bullen nicht ausfindig machen. Die hören diesen Hurme nämlich garantiert ab. Und Hurme kommt dir auch nicht auf die Spur.«
    Mit Telefonangelegenheiten kannte Jenni sich aus, sie hatte Fernmeldetechnikerin gelernt.
    Grönholm war müde. Er versuchte, sich unters Bett zu flüchten, aber Jenni zog ihn am Bein heraus und drehte so lange daran, bis Knöchel und Knie knackten und Grönholm sich stöhnend auf den Rücken wälzte. Jenni verpasste ihm eine Ohrfeige auf beide Backen. Es fühlte sich an, als säßen die Zähne locker, aber sie fielen nicht heraus.
    »Scheiß Cousin, komm endlich zu dir!«, befahl Jenni. »Ich hab dir schon Kaffee gekocht. Willst du ihn trinken, oder willst du ihn in die Fresse haben?«
    »Ja ... jaa«, brummte Grönholm.
    Etwas später fand er sich vollständig angezogen auf der Couch wieder, die Haare vom Duschen nass. Er diktierte Jenni die Nummer von Hurmes Büro, Jenni tippte sie ein, weil er es nicht hingekriegt hätte, er zitterte zu stark. Jenni hielt ihm auch das Handy ans Ohr.
    Es läutete lange. Grönholm hatte den Geschmack von Katzenpisse und Kaffee im Mund, und Jenni flößte ihm noch mehr Kaffee ein. Hatte sie ihm auch die Katzenpisse verabreicht?
    Er lehnte sich mit der Schulter an ihre Brüste, und sie schlug deswegen nicht sofort zu. Das hielt er für ein gutes Zeichen. Dann meldete sich Hurme. Nur mit einem Hallo natürlich. Grönholm versuchte seinen Namen zu sagen, bekam aber Kaffee in den falschen Hals.
    »Grgllglllüüh«, sagte er.
    Jenni stellte ihre Kaffeetasse auf dem Couchtisch ab und schlug ihm zwei Mal auf den Rücken. Grönholm fiel die obere Teilprothese in die Tasse. Schwarzer Kaffee schwappte auf den Tisch.
    »Sorry ... das hab ich nicht verstanden«, sagte Hurme am anderen Ende.
    Grönholm räusperte sich ein paar Mal, angelte mit zwei Fingern die Prothese aus dem Kaffee und setzte sie wieder ein. Sie wackelte etwas, und er lispelte ein bisschen, aber ohne sie hätte er sich selbst nicht verstanden.
    »Suhonen hier«, sagte Grönholm. In letzter Sekunde war er auf die Idee gekommen, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, einen falschen Namen zu benutzen.
    »Was für ein scheiß Suhonen?«
    »Suhonen halt. Ich hab Bilder, die dich interessieren dürften.«
    »Bilder? Bist du Maler oder was?«
    »Nein, es sind Fotos. Ich konnte noch nie gut zeichnen.«
    »Leck mich. Was soll ich mit deinen Fotos? Siehst du irgendwie besonders gut aus, oder was?«
    »Das sind keine Fotos von mir. Oder doch, aber sie zeigen nicht mich.«
    »Was für eine Scheiße zeigen sie sonst? Und was interessiert mich die Scheiße?«
    »Sie zeigen dich und eine Braut.«
    »Meine Braut, oder was? Bist du so ein

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