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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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Valto wahrscheinlich in das Häuschen ihres Patenonkels mitgenommen«, meinte Jarkka.
    »Wahrscheinlich. Ich weiß bloß nicht, wo die Hütte steht. Leila hat was von den Inseldörfern gesagt, aber das ist ein Riesengebiet.«
    »Wir können ja dort ein bisschen durch die Gegend fahren. Es macht Spaß, auf dem Land die kleinen Straßen zu nehmen.«
    Jarkka wirkte zufrieden mit seinem Autohandel. Aus gutem Grund, schließlich hatte er seinen morschen Corolla gegen einen neuen Land Cruiser eingetauscht.
    Aber es war sinnlos, in die Inseldörfer zu fahren. Leila würde ihm sowieso einen Tritt in den Hintern verpassen, falls er aus Versehen die richtige Haustür fände. Einen Tritt in den Hintern oder eine aufs Maul.
    »Das musst du dir mal vorstellen«, sagte Allu. »Gestern Morgen noch hab ich glücklich mit Valto gespielt. Dann ist Nikkilä gekommen und Hurme hat angerufen. Danach ging es nur noch bergab.«
    »Vielen Dank auch«, sagte Jarkka.
    »Nicht alles natürlich. Ich freue mich immer, wenn ich dich sehe. Aber wir hätten den Großpilz nicht mitnehmen dürfen.«
    »Dank Großpilz habe ich jetzt ein neues Auto. Und die Braut ist ihren Mann losgeworden, dieses Arschloch. Wie haben die beiden noch geheißen?«
    »Besser wir beschwören sie nicht mehr herauf, damit sie nicht anfangen zu spuken.«
    »Natürlich kann man nur hoffen, dass die Bullen uns nicht mit dem Verschwinden von Regenmann in Verbindung bringen.«
    »Viele werden ihn nicht vermissen. Die Dealer vielleicht, angeblich waren sie ja seine Freunde. Aber der Markt ist schnell wieder voll. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage.«
    »Hör bloß auf. Du redest schon wie mein verstorbener Vater.«
    »Der Autohändler? Hieß der nicht Leksa?«
    »Genau. Und jetzt wechseln wir das Thema.«
    »Lebt deine Mutter noch?«
    »Noch lebt sie. Wegen ihrer Beine kann sie im Flohmarkt nicht mehr an der Kasse stehen, aber sonst macht sie immer noch bei der Heilsarmee mit.«
    »Als Trommlerin.«
    »Kann sein, ich weiß es nicht. Seit vorletztem Sommer hab ich nichts mehr von ihr gehört.«
    Bei Riikkas und Jarkkas Hochzeit war die Mutter immerhin dabei gewesen. Eine große Frau im schwarzen Rock, die mit ihrem Blick die weltliche Zeremonie missbilligte, die Riikkas Hexenfreundin später noch mit ein paar Wicca-Ritualen angereichert hatte. Als Brautwalzer war Nightwish aus der Anlage von Jarkkas Corolla glaufen. Auf Riikkas Wunsch. Allu hatte mit Aliisa getanzt, und Riikkas kleiner Bruder Ile hatte abseits gestanden und Steinchen durch die Gegend gekickt. Im Sommer war Ile dann endlich seiner eigenen Wege gegangen.
    »Als ich zuletzt was von ihm hörte, hatte er gerade in Järvenpää eine Braut mit Zwillingstöchtern im Alter von ein paar Jahren gefunden.«
    »Da ist der Kerl direkt Papa geworden.«
    Jarkka nickte.
    »Doppelt und ohne überflüssige Anstrengung.«
    Nach dem Kaffee brachen sie auf. Mit Morgentau auf der Windschutzscheibe, wie Pauli Hanhiniemi im Radio sang. Die Heizung brannte das Glas jedoch rasch trocken.
    Es war zehn Uhr. Rund um die Einkaufszentrumshölle Tiiriö verdichtete sich allmählich der Samstagsverkehr. Sie ließen ihn links liegen und überquerten auf der Pälkäneentie die Autobahn.
    »Gegenüber dem Corolla schneidet der Wagen hier nicht schlecht ab«, sagte Allu.
    »Er schlägt ihn knapp. Vier Liter V6, hundertdreiundachtzig PS. Allradantrieb und eingebaute Winde. Der bleibt nicht in jeder Schlammpfütze stecken.«
    »Der spielt sogar die bessere Musik.«
    Gerade fing Marko Haavisto mit »Dieselbe alte Landstraße« an.
    »Wir fahren allerdings eine andere Strecke als gestern«, sagte Jarkka. »Und wir haben Big P nicht in der Mühle abgeholt.«
    »Nach gestern habe ich von dem noch genug.«
    Jarkka nickte.
    Draußen hatte es zwei Grad. Nebel lag über den Seen, aber es regnete nicht direkt. Sie fuhren etwa eine Stunde, und Allus Stimmung besserte sich ein wenig. Gute Musik und Jarkka. Der alte Kumpel, schon seit der Zeit in Kerava.
    Jarkka parkte den Land Cruiser vor dem Automuseum Vehoniemi. Es standen bereits einige Fahrzeuge vor dem weißen Holzgeländer, hinter dem der steile, bewaldete Hang zum Roine-See hin abfiel. Auf der anderen Straßenseite standen noch einmal so viele Autos, auch dort gab es ein Holzgeländer und dahinter den Waldhang zum Längelmävesi-See hinunter. Der Nebel reichte bis zu den Geländern hinauf, so dass es aussah, als schlösse sich dahinter eine Hochebene an.
    Sie stiegen aus und gingen zur Cafeteria des

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