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Das Begraebnis des Paten

Das Begraebnis des Paten

Titel: Das Begraebnis des Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tapani Bagge
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Aaltonen an der Tür.
    »Was du nicht sagst«, fuhr Leila ihn an und ging mit ihren nassen Stiefeln in den Wohnraum. Immerhin waren die Bodendielen in Ruhe gelassen worden. Vielleicht hatten sie den Einbrecher nicht gestört, oder aber er hatte vorzeitig fliehen müssen.
    »Wahrscheinlich hat er was gesucht«, meinte Aaltonen.
    »Du bist ja ein richtiger Meisterdetektiv«, lobte ihn Leila. »Jetzt sag bloß noch, dass er wahrscheinlich noch irgendwo in der Nähe ist.«
    »Er könnte durchs Küchenfenster ein- und ausgestiegen sein.«
    Leila spähte über Aaltonens Schulter hinweg in die Küche. Jemand hatte das Belüftungsfenster eingeschlagen, hineingegriffen und das eigentliche Dreifachfenster geöffnet. Mit dem Fensterschlüssel, der innen gesteckt hatte.
    Der Koffer des Patenonkels war in kleine Stücke zerhackt worden. Auch Leilas Sporttasche hatte der Eindringling geleert und zerrissen und Sogar Valtos Ersatzwindeln mit der Schere zerstückelt.
    »Gründliche Arbeit«, sagte Aaltonen.
    »So gründlich, dass ich mit dem Kind nicht hierbleiben kann. Ich muss für die Nacht nach Hämeenlinna zurück.«
    »Ach was. Ihr kommt mit zu mir. Mein ganzes Elternhaus steht leer, ich halte aber die Grundwärme, das heißt, man muss bloß die Heizung höher drehen, dann werdet ihr schon nicht frieren.«
    »Wir können doch nicht ...«
    »Nein, aber ihr kommt trotzdem mit. Ich bestehe darauf.«
    Leila sah den schlafenden Valto auf ihrem Arm an und seufzte.
    »Also gut.«
    »Ich frage mich, was der Einbrecher eigentlich gesucht hat.«
    »Schwer zu sagen. Wahrscheinlich hat es irgendwie mit Veke zu tun. Hatte er Schulden?«
    »Garantiert. Ich glaube sogar, dass er wegen seiner Schulden überhaupt hierherkam. Und wegen der Gläubiger.«
    »Eine Sprengung ist allerdings eine ziemlich heftige Art, Schulden einzutreiben«, dachte Leila laut. »Aber heutzutage wird das gemacht, und in den Gangs gibt es jede Menge durchgeknallte Typen.«
    »Zwischen den Sofatrümmern liegt noch ein unbeschädigtes Bücherbord. Da ist der Kerl nicht fertig geworden.«
    Leila nickte.
    »Oder die Frau. Sogar die Bücher sind noch drin ... Aber mir fällt gerade ein, dass ich gar nicht hier weg kann.«
    »Wieso nicht?«
    »Na, wenn ich weggehe, kommt der Typ zurück, um sein Werk zu vollenden. Nein. Ich muss aufräumen, das Belüftungsfenster mit Pappe flicken und hier übernachten.«
    »Und die Fingerabdrücke?«
    »Die sichern wir vorher. Du hast doch die nötigen Sachen im Auto?«
    »Ja, ich hab dieses Wochenende Leichendienst. Immer bereit, wenn die Spurensicherung nicht gleich kommen kann. Ich kann dir aus meinem Elternhaus herbringen, was du an Möbeln brauchst.«
    Leila setzte Valto im Twingo in den Kindersitz, damit er weiterschlafen konnte, gab ihm einen Gutenachtkuss und streifte sich dann dünne weiße Plastikhandschuhe über. Aaltonen hatte seine bereits an und außerdem den Einsatzkoffer im Volvo geöffnet.
    Zuerst fotografierte Leila alles, dann ging die Spurensuche los.

29
    Jarkka läutete drei Mal an der Tür. Dann rief er durch den Briefschlitz:
    »Allu! Mach auf! Müssen wir nicht weitermachen?«
    Allu rappelte sich so mühsam wie eine von den Toten erweckte Mumie hoch. Sein Kopf tat weh, die Augen brannten. In Unterhosen öffnete er die Tür, zog wegen der Sonne die Vorhänge vor und ließ sich auf einen Küchenstuhl sinken.
    »Könntest du mir einen Kaffee kochen?«, fragte er Jarkka. »Dir natürlich auch.«
    »Du siehst aus, als hättest du einen Kater.«
    »Einen alkoholfreien Kater.«
    »Moralisch, oder wie?«
    »So in der Art.«
    Jarkka füllte Wasser in die Kaffeemaschine. In der Wohnung unten hörte jemand laut die Nachrichten, aber so, dass man die einzelnen Worte nicht verstehen konnte. Dann fing Heavy-Metal-Musik an zu dröhnen. Der Boden vibrierte unter den Füßen, es wurde »Mutter« geschrieen, auf deutsch.
    Allu zog sich ein schwarzes T-Shirt, Jeans und weiße Frotteesocken an.
    »Ich hab überhaupt keine Lust, irgendwohin zu fahren.«
    Jarkka maß das Kaffeepulver ab, schaltete die Maschine ein und drehte sich zu Allu um.
    »Was ist jetzt?«
    »Es sticht in der Brust und ich bin angefressen. Ich hab gestern noch versucht, Leila zu erreichen, aber es hat nicht geklappt. Sie ist nicht ans Telefon gegangen, und daheim war sie auch nicht. Die alte Rauhala war auch nicht da, bei der haben sie den Wasserschaden beseitigt und durchgelüftet, damit der Rauch abzieht. Im Treppenhaus hat’s grauenhaft gerochen.«
    »Leila hat

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