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Das Bernsteinzimmer

Das Bernsteinzimmer

Titel: Das Bernsteinzimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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weniger kommt es nicht an. Der Herr Rittmeister will bloß ein bißchen Rummel machen …«
    Und wat mach ick mit Jana, dachte Paschke erschrocken. Hier kann se nirgendwo Luft schnappen, ick kann se nich füttern, det fällt ja uff, und raus kann se ooch nich. War schon bisher en Risiko, wenn se nachts ausem Wagen jeklettert is. Aba hier, uff'm Hof der Werkstatt … det jeht ins Auge. Wat soll ick bloß tun?
    Noch einmal versuchte er, wortreich Dr. Runnefeldt davon zu überzeugen, daß Nachkommen besser sei als Warten. Und es regnete noch immer. »Ick schaff det schon, Herr Sonderführer«, beteuerte er. »Mir hält so'n Schlamm nich uff …«
    »Hinter Kauen werden die Straßen besser, Paschke. Es bleibt dabei: Wir bleiben zusammen.«
    Es hatte keinen Sinn, weiter auf Dr. Runnefeldt einzureden. Paschke verließ die Werkstatt, schlenderte hinüber zu den auf dem Hof nebeneinander stehenden Lkws und kletterte über die Ladeklappe in das Innere seines Wagens. Das fiel nicht auf … bisher hatte Unteroffizier Paschke noch jeden Tag die Ladung seiner Kolonne überprüft, ob nichts verrutscht oder eine Kiste beschädigt war.
    »Ick bin's!« sagte er in das Halbdunkel des Laderaumes hinein. »Is allet 'ne jerührte Scheiße, Mädchen …«
    Er zwängte sich nach hinten durch die Kisten und lehnte sich wieder an die holzverschalte Marienstatue. Jana hockte auf dem Boden und starrte ihn aus weiten Augen an. In der Wagenecke stand der Eimer, noch unbenutzt.
    »Wir müssen hierbleiben«, sagte Paschke und hob hilflos die Schultern. »Ick wollte voraus – nix zu machen. Wat nun?«
    »Wie lange?« fragte Jana ruhig. Nichts schien es zu geben, was sie aufregen konnte … wenigstens äußerlich.
    »Wer weeß det? Üba Nacht bestimmt … Ick kann dir Essen bringen, det fällt nich uff … aber mit Strullen un so … ist nix. Mußt'n Eimer benutzen, Mädchen, kannst ja nicht raus aus'm Kasten, ooch nachts nich. Det wimmelt hier von Landsern.«
    »Wir schaffen es schon, Julius«, sagte Jana. Nicht sie mußte beruhigt werden, sondern der nervöse, zappelige Paschke. »Wir sind ja bald in Königsberg.«
    »Noch 170 Kilometer …«
    »Knapp einen Tag …«
    »Wo willste denn raus?«
    »Irgendwo in Königsberg. Am Rande vielleicht, bei einer Rast.«
    »Det dich jeda sieht? Nee! Det geht nur in de Nacht …«
    »Dann vor Königsberg, Julius.«
    »Kommt druff an, wann mer hier wegkommen.« Paschke griff in die Tasche seines Mantels und holte zwei Butterbrote mit Käse und eine Flasche Mineralwasser hervor. »Det war allet, wat ick in der Kantine erjattern konnte. Vielleicht kann ick noch'n Schlag Suppe orjanisieren. Wird allet schwerer, Mädchen, als bisher. Sind zuvill Oogen da.«
    Er kletterte zurück ins Freie, inspizierte noch drei Lkws, gewissermaßen als Alibi, bummelte dann zurück in die Werkstatt und sah den Mechanikern zu, die fluchend in der Grube oder an einer Hebebühne an den vollbeladenen Wagen herumarbeiteten. Rittmeister Wollters und Sonderführer Dr. Runnefeldt waren mit dem Kübelwagen zum Kasino des Nachschubbataillons gefahren, um sich frisch zu machen und etwas Gutes zu essen. Vorher hatte es noch eine kleine Auseinandersetzung gegeben.
    »Muß dieser Wachter denn mit?« hatte Wollters hochmütig gefragt. »Er ist Zivilist und gehört in kein Offizierskasino.«
    »Er ist unser Gast, Herr Wollters.«
    »Ihr Gast. Das ist ein Unterschied, und den halten wir mal deutlich fest. Ein Museumsdiener im Kasino. Übertreiben Sie nicht, Herr Runnefeldt.«
    »Wachter kann uns noch sehr wertvoll sein. Vor allem Dr. Findling wird sich freuen.«
    »Über was denn?«
    »Wachter ist mit dem Bernsteinzimmer aufgewachsen. Wenn jemand das Zimmer bis ins kleinste Detail kennt, dann nur er … das kann uns beim Aufbau in Königsberg oder Linz sehr nützlich sein. Wir müssen weiterdenken …«
    »Danke für die Belehrung!« Wollters war sauer und zeigte es auch. Er sprach mit Wachter kein Wort und ging als erster ins Kasino, als wollte er damit demonstrieren, daß er, als Rittmeister, immer den Vortritt habe.
    Die Reparatur der drei Lkws dauerte doch länger, als der Werkstattleiter geschätzt hatte. Erst am nächsten Abend konnte der Oberfeldwebel melden: »Alles klar.«
    »Wurde auch Zeit!« knurrte Wollters.
    »Das war eine einmalige Leistung, Herr Rittmeister. Woher haben Sie diese Gurken denn bekommen? Da wackelt und rostet ja alles.«
    »Von Gauleiter Koch persönlich.«
    »Dann will ich nichts gesagt haben.« Der Oberfeldwebel hob

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