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Das besondere Kräuterkochbuch

Das besondere Kräuterkochbuch

Titel: Das besondere Kräuterkochbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jekka McVicar
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im Frühjahr wieder erscheint. Sie wächst auch wild, hat große, grasgrüne Blätter und blüht im Sommer weiß. Man sollte sich gut überlegen, ob man diese Pflanze im Garten haben möchte, denn sie kann stark wuchern. Wenn man sie ausgräbt, hat man sie schon vermehrt, da beim Abstechen immer kleine Wurzelstückchen im Boden zurückbleiben, aus denen eine neue Pflanze entsteht. Damit ist der Beginn der Ernte gleichzeitig der Start der Vermehrung.
    Die Pflanze ist recht tolerant und wächst auf allen nicht zu trockenen Böden. Sie schätzt volle Sonne, ist aber auch mit lichtem Schatten zufrieden. Wenn man große Mengen Meerrettich benötigt, sollte man einen Bereich im Garten dafür reservieren, in dem man unbedacht Wurzeln teilen und jeden Herbst neue Erde auffüllen kann. Wer einen kleinen Garten hat, sollte Meerrettich in einen versenkten Eimer setzen. So lässt er sich gut kontrollieren und leicht im Herbst ernten.
    Als Küchenpflanze
    Seit mehr als 3000 Jahren ist Meerrettich als Küchengewürz bekannt. Er gehört zu den 5 bitteren Pflanzen (zusammen mit Koriander, Andorn, Lattich und Nessel), die von den Juden zum Pessachfest gegessen werden.
    Im Mittelalter wurde Meerrettich als schmerzstillendes Mittel und als würzende Zutat verwendet.
    Im 16. Jahrhundert erwähnte der englische Botaniker John Gerard Meerrettich in seinem Buch Gerard’s Herbal (dort bezeichnete er es mit Raphanus rusticanus ) als eine wild in England vorkommende Pflanze. Er schrieb: »Meerrettich mit etwas Essig wird von den Deutschen als Sauce zu Fisch und Fleisch verzehrt, wie wir es mit Senf tun.«
    Interessanterweise wurde in den USA Meerrettich erst ab den 1850er Jahren kultiviert, als die Siedler Meerrettichfarmen im Mittleren Westen gründeten.
    Ernte und Verwendung
    Blätter
    Das Grün kann im zeitigen Frühjahr geerntet werden, besonders für Salate. Aber der Geschmack ist nicht jedermanns Sache – auch nicht meine – denn es schmeckt recht herb und senfig.
    Wurzeln
    Die Wurzeln im Herbst ausgraben. Gerieben schmecken sie nach extrem scharfem Rettich und können in Dips verwendet werden, außerdem zu Weißkohl, eingelegter Rote Beete, in Mayonnaise oder Avocadomus. Eine Meerrettichsauce schmeckt gut zu Rinderbraten und geräuchertem Fisch.

    Eigenschaften
    Meerrettich entfaltet seine Wirkung in Saucen, Essig und als Zutat zu diversen Speisen, wenn durch das Reiben flüchtige Öle freigesetzt werden. Gekocht verliert die Wurzel ihre Wirkung, ganz im Gegenteil zum rohen Zustand. Das Öl beinhaltet die Vitamine A, B und C und ist reich an Schwefel, Phosphor, Kalium, Eisen sowie Magnesium. Zudem fördert Meerrettich die Verdauung.
    Weitere Arten
    Buntblättriger Meerrettich
    Armoracia rusticana ‘Variegata’
    Diese Sorte ist ebenfalls winterhart, blüht wie die Wildform im Sommer weiß, hat aber grüngelb panaschierte Blätter. Die essbare Wurzel kann auf die gleiche Weise wie die der Wildform verwendet werden.
    Japanischer Meerrettich, Wasabi, Bergstockrose
    Wasabia japonica, Syn. Cochlearia wasabi
    Die subtropische Pflanze hat essbare Blätter, Blüten und Rhizome. Diese Rhizome werden in der japanischen Küche zu einer grünen Paste gerieben. Wie beim Meerrettich wird der Geschmack vom Reiben an immer schwächer.

EISGEKÜHLTE TOMATEN MIT MEERRETTICHSAUCE
    Dieses Rezept fand ich in Großmutters Notizbuch. Sie bekam es von einer Freundin namens Nancy Shaw und es erschien in einem ihrer Kochbücher, das 1936 herauskam: »Sehr gut als Salat an einem heißen Sommertag, mit gehäuteten Tomaten, die man im Eisfach abkühlt und im letzten Moment mit einer cremigen Meerrettichsauce übergießt. Die Sauce sollte nur leicht gekühlt sein. Exzellent mit einem Stück kaltem Lammfleisch. Die beste Sauce bekommt man, wenn man den Meerrettich in Mayonnaise reibt und diese mit etwas Sahne anreichert.« Hier ist meine Variante dazu.
    Ergibt 6 Portionen
    450 g Kirschtomaten
    150 ml Schlagsahne
    2–3 EL geriebener Meerrettich
    150 ml Mayonnaise Kerbel- oder Petersilienblätter zum Dekorieren
    Die Kirschtomaten in eine Schüssel legen, mit kochendem Wasser übergießen, darin einige Minuten liegen lassen, dann häuten. Die Tomaten bis zum Servieren in abgedeckten Servierschälchen in den Kühlschrank stellen.
    Sahne leicht anschlagen. Meerrettich in die Mayonnaise rühren, dann die Sahne untermischen. Zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Zum Servieren die Meerrettichsauce über die Tomaten geben und mit Kerbel- oder Petersilienblättern

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