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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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kannst!“
    Sarah war entsetzt. Damon hatte es sich bei seinem Besuch so natürlich und ohne eine Spur Unbehagen in ihrem schäbigen Wohnzimmer bequem gemacht, dass sie gar nicht auf den Gedanken gekommen war, er könne aus so reichen Verhältnissen stammen. Sie erinnerte sich, dass Callie ihm erzählt hatte, ihre Schwester sei Sekretärin, um dann schnell das Thema zu wechseln.
    Tatsächlich war Sarah nur eine kleine Angestellte in der Registratur einer großen Firma, ohne Hoffnung auf Beförderung, denn zur Weiterbildung fehlte ihr die Zeit. Seit Jahren besserte sie ihr Gehalt als Kellnerin oder Putzfrau auf.
    Insgeheim hatte es sie verletzt, als Callie sie vor Damons erstem Besuch bat, diese Nebenjobs besser nicht zu erwähnen. Ihre Schwester fand es nicht passend, dass sie sich zu solch niederen Tätigkeiten herabließ, und Sarah verstand sie sogar. Callie wollte immer etwas Besonderes sein, und ihre unsichere Existenz war ihr im Umgang mit den Kommilitonen aus wohlhabenden Elternhäusern erst richtig bewusst geworden. Sie wollte niemanden wissen lassen, dass sie ihr Geld von einer Schwester bekam, die nach Feierabend als Putzfrau arbeitete.
    Und nun war Callie tot. Sarah fuhr sich mit bebenden Händen über die Stirn, als könnte sie den Schmerz verscheuchen, der sie zu ersticken drohte. Sie konnte sich ein Leben ohne Callie nicht vorstellen. Callie, mit ihrer Energie, der ewigen Unordnung und ihren Launen. Sarah war sechs gewesen, als Callie geboren wurde, und zur Erleichterung ihrer Eltern hatte sie nicht das leiseste Anzeichen von Eifersucht gezeigt, sondern war ganz vernarrt in ihre kleine Schwester. Sie las Callie vor, tröstete sie, wenn sie hinfiel, lehrte sie Kinderlieder und half ihr später bei den Schularbeiten. Da beide Eltern berufstätig waren, war ihr schon früh die Aufgabe zugefallen, sich um Callie zu kümmern, wenn ihre Mutter zu müde oder zu beschäftigt gewesen war.
    „Miss Hartwell.“
    Langsam hob Sarah den schmerzenden Kopf und sah ungläubig Alex Terzakis vor sich stehen. In diesem verwahrlosten Park wirkte er seltsam deplatziert.
    „Erlauben Sie mir, Sie nach Hause zu bringen“, sagte er.
    Sarah lachte laut auf, eine Spur von Hysterie in der Stimme. Dann barg sie das Gesicht in den Händen. Gleich würde sie zusammenbrechen, und ausgerechnet in seiner Gegenwart. Was, um alles in der Welt, wollte dieser miese Typ von ihr? Konnte er sie nicht einmal in ihrer Trauer allein lassen?
    Vor wenigen Stunden erst hatte man sie vom Bett ihrer Schwester weggerissen, während Ärzte und Krankenschwestern Callie ins Leben zurückzurufen versuchten. Doch trotz aller Bemühungen starb Callie, einst die Spitzensportlerin des Leichtathletikteams ihrer Schule, kurz vor ihrem neunzehnten Geburtstag an Herzversagen. Sarah war am Boden zerstört, aber erst das Gespräch mit dem Arzt versetzte ihr den letzten, vernichtenden Schlag.
    Schon im Anfangsstadium ihrer Schwangerschaft war bei den Routineuntersuchungen festgestellt worden, dass Callie ein schwaches Herz hatte. Man riet ihr zu einem Abbruch, doch sie weigerte sich und vertraute sich nicht einmal ihrer Schwester an. Sarah war zwar erstaunt über Callies häufige Arztbesuche, hatte aber keine Ahnung, dass etwas nicht stimmen könnte.
    „Callie war fest entschlossen, das Baby zu bekommen“, hatte der Arzt gesagt. „Vielleicht hat sie Ihnen nichts davon erzählt, weil sie Angst hatte, Sie würden sie davon abzubringen versuchen.“
    „Miss Hartwell?“, wiederholte Alex Terzakis ungeduldig.
    Bitte, lieber Gott, lass ihn sich in Luft auflösen, betete Sarah fieberhaft. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wiegte sich unwillkürlich vor und zurück.
    „Ich kann Sie in diesem Zustand nicht allein lassen“, fuhr er fort. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie sicher nach Hause kommen. Und selbstverständlich kümmere ich mich auch um die Beerdigung …“
    „Sie verdammter Mistkerl!“ Sarah fluchte zum ersten Mal in ihrem Leben. Bei seinen Worten hatte sie ein unwirkliches Gefühl des Grauens erfasst. „Nachdem Sie sie in Ihrer Familie nicht haben wollten, können Sie es gar nicht abwarten, sie zu begraben!“
    „Ich werde mich nicht weiter in aller Öffentlichkeit von Ihnen beleidigen lassen“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Eine Aura wilden, kaum verhüllten Zorns umgab ihn, den sie fast körperlich zu spüren meinte, ein sehr befriedigendes Erlebnis für sie.
    „Warum tun Sie dann nicht etwas dagegen?“ Sarah sah ihm direkt

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