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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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schneidende Stimme erinnert. Aber Nina war Geschäftsfrau, und möglicherweise war der Mann ein künftiger Kunde, den man nicht vor den Kopf stoßen durfte.
    „Bitte entschuldigen Sie, da muss ein Fehler passiert sein“, erwiderte sie endlich betont freundlich.
    „Wenn das so ist“, grollte der Mann, „dann ist er bei Ihnen passiert. Also, Miss Faulkner, ich habe in einer Stunde noch einmal fünfzehn Minuten frei. Seien Sie pünktlich in meinem Büro.“
    „Aber …“
    „Ich bin es nicht gewöhnt, mich zu wiederholen. Gestern Abend habe ich Ihrer Sekretärin erklärt, dass ich Sie dringend sprechen muss. Daran hat sich nichts geändert.“
    Offenbar hatte Doris die Verabredung getroffen, nachdem Nina das Büro verlassen hatte, und später vergessen, es ihr zu sagen. Nina griff schnell nach dem Terminkalender und schlug ihn auf.
    Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Stöhnen, als sie den Namen las, der da für zehn Uhr eingetragen war: Adrian Thornton. Das hatte gerade noch gefehlt. Ihr wertvollster und wichtigster Kunde im Augenblick.
    Er hatte eine Besprechung mit ihr angesetzt, und sie hatte ihre erste und sicher einzige Verabredung mit dem Inhaber von Thornton Cosmetics and Beauty Aids versäumt.
    Schon als Jason Dillman, der Werbechef dieses Kosmetik-konzerns, sich mit ihr wegen eines Modells für ein neues Schönheitsprodukt in Verbindung setzte, konnte sie ihr Glück kaum fassen. Sie hatte ihre Agentur erst vor einem Jahr eröffnet und vermochte sich anfänglich mit Mühe über Wasser zu halten. Der Vertrag mit dem TCBA-Konzern war tatsächlich der Aufschwung gewesen.
    Nun arbeitete sie seit sechs Monaten mit Dillman zusammen und vermittelte ihm auch außer dem gewünschten „Beauty Girl“ andere Modelle, die die Firma für die Werbung brauchte. Es war ein äußerst gewinnbringender Vertrag. Diesen Kunden wollte und durfte sie nicht verlieren.
    „Es tut mir unendlich leid.“ Nina merkte, wie atemlos es klang.
    „Hier bei uns liegt ein Missverständnis vor. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie um elf Uhr dreißig doch noch Zeit für mich hätten.“
    „In Ordnung“, stimmte er zu und musste wohl den Hörer auf die Gabel geworfen haben, denn die Leitung war tot. Nina legte auf.
    Nicht gerade ein glücklicher Anfang für das erste Zusammentreffen mit dem großen Boss von TCBA. Sie hatte natürlich gewusst, dass Adrian Thornton seine Firma selber leitete. Jason Dillman hatte auch gelegentlich von ihm gesprochen, aber bisher hatte sie nur mit Dillman, dem Chef der Werbeabteilung, zu tun gehabt.
    Mit ihrer kleinen Agentur spielte sie offensichtlich eine viel zu unwichtige Rolle, um die Beachtung des reichsten und erfolgreichsten Mannes in der Kosmetikbranche des Landes zu finden.
    Vielleicht hatte der Erfolg von „Beauty-Girl“, es war eines ihrer Modelle, das geändert? Möglicherweise wollte Adrian Thornton ihr persönlich danken, dass sie für ihn das genau richtige Modell gefunden hatte? Denn daran bestand kein Zweifel, Judith war ein Riesenerfolg. Ihre Fotos, die das neue Make-up von Thornton Cosmetics propagierten, erschienen täglich in allen Zeitungen.
    Nina verwarf den Gedanken. Das konnte nicht sein, dafür hatte seine Stimme viel zu barsch geklungen. Natürlich konnte er sich auch über ihr Nichterscheinen geärgert haben, nachdem er sich schon dazu herabgelassen hatte, sie persönlich zu empfangen. Aber auch das konnte nicht stimmen.
    Etwas musste scheußlich schiefgelaufen sein, das spürte sie, und sie konnte nur hoffen, es wieder in Ordnung bringen zu können. Diesen Thornton-Vertrag durfte sie nicht verlieren. Sowohl aus Prestigegründen als auch aus finanziellen. Ihre Einnahmen hatten sich mehr als verdoppelt, seit Judith zum „Beauty-Girl“ gewählt worden war.
    Nina stand auf und ging unruhig auf und ab, bis sie Doris zurückkommen hörte, die in der unteren Etage Fotokopien gemacht hatte. Arme Doris, sie war ziemlich überlastet. Sie wird außer sich sein, dachte Nina, wenn ihr klar wird, was da vergessen wurde. Normalerweise hätte sie eine so wichtige Verabredung niemals übersehen. Wartend ging sie noch ein paar Schritte. Nina war eine ungewöhnlich schöne Frau mit glänzenden schwarzen Haaren und cremefarbener, glatter Haut. Ihre Augen waren weder blau noch grün, aquamarinblau, meinten ihre Freunde, und die dichten schwarzen Wimpern machten die Augen sehr ausdrucksvoll. Eine kleine, gerade Nase und ein geschwungener, voller Mund gaben dem Gesicht etwas ausgeprägt

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