Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
Vom Netzwerk:
„Beauty-Girl“ waren sie sich im Grunde darüber einig gewesen, dass Judith wegen ihrer Flatterhaftigkeit ungeeignet sei. Doch Jason Dillman hatte darauf bestanden: Judith und keine andere! So hatte sich Nina fügen müssen. Unglücklicherweise war es dann noch schlimmer gekommen, als sie befürchtet hatte.
    „Ich werde mit ihr reden“, sagte Nina.
    Doris hob die Brauen. „Glaubst du, das nützt etwas?“
    „Ich bezweifle es.“ Nina schnitt eine Grimasse. „Trotzdem will ich es versuchen.“
    „Wenn sie so gnädig ist, sich bei uns blicken zu lassen.“
    Nina war deprimiert. Judith war tatsächlich in letzter Zeit immer nur dann erschienen, wenn sie Geld brauchte oder gerade mal Lust hatte zu arbeiten.
    „Ich weiß, sie bedeutet dir viel, Nina“, begann Doris noch einmal, „aber ich weine ihr keine Träne nach, wenn sie sich eine andere Agentur sucht.“
    Wieder schwieg Nina zu der Kritik. Sie wusste, dass Doris immer die Erste war, die sich Klagen und Beschimpfungen anhören musste, wenn Judith immer wieder die Kunden warten ließ oder gar versetzte.
    Ja, auch Nina würde nicht böse sein, wenn Judith fortging.
    Sie hatte immer gehofft, Thornton könnte Judith ganz übernehmen, exklusiv und mit unbegrenztem Vertrag. Aber Adrian Thorntons Rechtsabteilung wollte das „Beauty-Girl“ nur für die Dauer eines Jahres. Danach war Judith wieder frei und konnte arbeiten, wo sie wollte. Sie würde natürlich zu Nina zurückkommen, weil es hier für sie am einfachsten war.
    Nina sah auf ihre kleine Weißgolduhr. An ihrem andern Handgelenk glitzerte ein entsprechendes Armband aus dem gleichen Gold. Das war ihr einziger Schmuck. Sie trug keine Ringe. Die Fingernägel waren im Farbton ihres Lippenstiftes lackiert.
    „Ich muss gehen.“ Sie sah Doris an. „Auf dem Weg zu Thorntons Büro werde ich nachdenken. Er erwartet mich um elf Uhr dreißig und hat nur eine Viertelstunde Zeit. Ich muss pünktlich sein.“
    „Er ist ein scharfer Typ, nicht wahr?“, fragte Doris.
    „Scheint so.“ Nina verzog das Gesicht.
    Sie war mit ihren fünfundzwanzig Jahren durchaus selbstsicher und konnte gut mit Menschen umgehen, aber nach dem kurzen Gespräch mit Adrian Thornton fühlte sie sich doch ein wenig eingeschüchtert. „Wie er wohl aussehen mag?“, fragte Doris.
    „Sicher grässlich, wenn ich an die Art denke, wie er am Telefon mit mir umgesprungen ist.“
    „Also ich fand seine Stimme sexy.“ Doris lächelte. „Ich liebe diese dunklen Stimmen, sie vermitteln einem den Eindruck von Kraft. Aber vielleicht hast du recht. Er ist sicher ein Ekel.“
    „Wahrscheinlich.“ Dann wurde Nina ernst. „Wenn Judith anrufen oder herkommen sollte –“
    „Ich werde sie festhalten. Wenn es sein muss, mit Gewalt.“
    Auf Doris konnte sich Nina verlassen, deshalb schob sie den Gedanken an Judith jetzt beiseite und suchte sich auf das, was sie Adrian Thornton sagen würde, zu konzentrieren. Sie hatte keine Entschuldigung für Judiths schlechtes Benehmen, außer, dass sie Jason Dillman gleich zu Anfang gewarnt hatte. Natürlich würde sie damit nicht durchkommen, denn Mr Thornton schien kein Mann zu sein, der solche Entschuldigungen gelten ließ.
    Ninas kleiner Sportwagen stand auf dem Parkplatz des Bürogebäudes. Sie hob grüßend die Hand, als der Wärter ihr die Schranke öffnete. Dann fädelte sie sich in den regen Autoverkehr ein.
    Es war Spätherbst. Der Wind hatte das Laub schon von den Bäumen geweht. Bizarr ragten die leeren Äste in die Luft. Der Himmel war grau und wolkenverhangen. Der Winter stand vor der Tür. Nina schaltete die Heizung an.
    Sie fuhr zügig, ohne zu rasen. In allem, was Nina tat, lag Sachlichkeit und Überlegung. Eine harte Karrierefrau war sie nicht, aber sie verstand es zumeist, ihre Ansichten durchzusetzen, wenn sie überzeugt war, dass sie gut und Erfolg versprechend waren.
    Im Moment aber hatte sie keine Ahnung, wie sie sich auf das Gespräch mit Adrian Thornton vorbereiten sollte. Möglicherweise wollte er mit ihr über das „Beauty-Girl“ sprechen, vielleicht aber auch über andere geschäftliche Dinge. Was auch immer, sie leistete gute Arbeit, und sie hatte sich Jason Dillman gegenüber behauptet. Es gab keinen Grund, weshalb sie nicht auch mit dem Chef der Firma zurechtkommen sollte.
    Sie wusste wenig über diesen Mann. Das bedeutete, Adrian Thornton hielt entweder sein Privatleben völlig geheim, oder er lebte so normal, dass er für Zeitungsreporter nicht interessant genug war. Nina

Weitere Kostenlose Bücher