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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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ganz gleich, was andere sagen.“
    „Auch wenn du anderen Menschen damit wehtust?“
    „Auch dann. Denn es würde mir ebenfalls sehr wehtun, wenn ich Jason verliere. Jeder ist sich selbst der Nächste, nein?“
    Einige Augenblicke blickten sie sich erbittert an, dann machte Judith kehrt und verließ Ninas Büro. Ein Duft von schwerem Parfüm blieb zurück.
    Nina ließ sich auf ihren Sessel fallen. Es wurde ihr klar, dass sie ihre Schwester eigentlich gar nicht richtig kannte. Es war lange her, seit sie in Devon bei den Eltern gelebt und ein Zimmer miteinander geteilt hatten.
    Damals hatten sie ihre kleinen Geheimnisse gehabt, hatten sich gegenseitig ihre ersten Erlebnisse mit Jungen erzählt. Halbe Nächte hatten sie beieinandergehockt. Jetzt konnte Nina ihre Schwester nicht mehr erreichen. Judith war ihr fremd geworden.
    Wie konnte Judith damit drohen, Tracy Dillman alles zu erzählen? Und woher nahm sie den Mut, Adrian Thornton damit zu erpressen? Wusste sie denn nicht, dass sie schwer dafür würde bezahlen müssen, wenn die Zeit gekommen war?
    An diesem Wochenende rief Nina ihre Eltern an. Der Vater war am Apparat. „Deine Mutter hat sich hingelegt“, sagte er. „Sie ist erschöpft und fühlt sich nicht gut. Es war eine schwere Saison.“
    Ihre Eltern besaßen ein kleines Hotel am Meer, außerhalb von Devonshire. Hier lebten sie seit dreißig Jahren. Die Mutter litt schon lange unter zu hohem Blutdruck. Nina nahm sich vor, nicht allzu viel über Judith zu sagen, weil sie den Eltern nicht noch mehr Sorgen aufbürden wollte.
    „Wir haben am letzten Wochenende vergeblich auf Judiths Anruf gewartet“, meinte der Vater. „Wie geht es ihr?“
    „Momentan ist sie beruflich sehr eingespannt“, antwortete Nina ausweichend. Sie war traurig, dass Judith die Eltern hatte warten lassen.
    „Ja, ja, wir haben die Bilder von ihr in den Zeitungen gesehen, auch im Fernsehen ist sie aufgetreten.“ Das klang stolz. „Sie ist ein viel beschäftigtes Modell.“
    „Wie schön zu wissen, dass wir uns um euch Mädchen keine Sorgen machen müssen“, fügte der Vater lachend hinzu.
    Keine Sorgen. Judith hatte ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann. Sie ruinierte damit Ninas Agentur. Das nannte er keine Sorgen. Wie gut, dass er ahnungslos war.
    „Ja, uns beiden geht es ausgezeichnet, Daddy.“
    „Das freut mich. Sag Judith nicht, dass Mama sich nicht wohlfühlt. Es könnte sie erschrecken.“
    „Ist recht, Dad. Grüße Mama.“
    Damit beendete sie das Gespräch.
    Am Ende der folgenden Woche rief Lester an. Aus Verzweiflung nahm Nina seine Einladung ins Theater an. Es war eines jener langweiligen Stücke, die sie verabscheute. Ein halbes Dutzend Schauspieler debattierte endlos über soziale Probleme.
    Sie hatte zugesagt, weil sie einmal in anderer Umgebung ihre unerfreuliche Situation vergessen wollte. Leider war sie nach dem ersten Akt so angeödet, dass alle ihre Schwierigkeiten ihr wieder einfielen.
    „Nina?“
    Sie fuhr zusammen. „Ja, Lester.“
    „Es ist Pause. Wollen wir etwas trinken?“
    „Gern.“ Sie folgte ihm zum Büfett, froh, ihren trüben Gedanken entfliehen zu können. „Bleib hier stehen, Nina, ich hole uns die Drinks.“ Sie lehnte sich an eine Säule und war schon wieder mit ihren Gedanken weit weg. Es war eine schreckliche Woche gewesen. Adrian Thornton hatte sich nicht gemeldet. Einige Kunden, die sie durch den Erfolg mit dem „Beauty-Girl“ bekommen hatte, konnten auf einmal ihre Zusagen nicht mehr einhalten. Andere, schon länger mit ihr arbeitende Firmen ließen sich telefonisch nicht sprechen. Kein Zweifel, Adrian Thornton steckte dahinter. Sie wusste, wie viel Einfluss er in der Geschäftswelt hatte. Plötzlich hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Langsam sah sie um sich und erblickte Adrian, der gar nicht weit von ihr am Büfett stand. Eine rothaarige Schönheit hing an seinem Arm, Figur wie Gesicht puppenhaft und zierlich.
    Der Frau widmete Nina nur einen kurzen Blick, dann sah sie Adrian wieder in die Augen, der sie intensiv musterte. Das schwarz-weiß gestreifte abendliche Kostüm stand Nina vorzüglich. Sie sah elegant aus mit den hochhackigen Lackpumps und der dazu passenden kleinen Schultertasche. Sie wirkte kühl und attraktiv.
    Ihr einziger Schmuck war ein breites Weißgoldarmband, das freilich mit den Diamanten und Perlen, mit denen die Frau an Adrians Seite behängt war, nicht konkurrieren konnte.
    Ihr Herz machte einen Sprung, als sie sah, dass Adrian sich zu

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