Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
Vom Netzwerk:
ganz allein zurück«, entgegnete
Sonia mit der Überzeugung eines Menschen, der nie
länger als eine Woche ohne Sex auskommen musste.
»Du erinnerst dich aber noch an Safer Sex?«
    Lise verdrehte die Augen. »Ja.«
    »Bring selbst Kondome mit und benutze sie
auch.«
    Großartig. Jetzt musste sie nicht nur Kleidung kaufen,
die der Frau entsprach, die sie gern wäre, sich
die Haare, das Make-up und die Nägel machen lassen,
sondern auch noch einen Besuch in der Kondomerie
dazwischenquetschen.
    Ganz sicher war ein Dinner mit einem Mann diesen
ganzen Aufwand nicht wert.
    Doch dann sah sie sich noch einmal das letzte
Filmmaterial von Steves Probedurchlauf für den
Werbespot an, und ihre Knie wurden weich. O ja.
Er war es wert …
    Und so fand sich Lise ein paar Stunden später vor
Steves Tür wieder. Sie trug das einzige Kleid, auf das Sonia und sie sich hatten einigen können. Ein
Kleid, das sexy genug für Sonia war und akzeptabel
für sie: ein roséfarbenes Wickelkleid aus einem
weich fl ießenden Stoff mit Blumenmuster. Es hatte
einen V-Ausschnitt, der jedoch nicht zu freizügig
war, und der weiche Stoff umschmeichelte ihre
Figur. Und, wie Sonia ihr zuvorkommend erklärt
hatte: Mit einem Zug an der Schleife ließ es sich
problemlos ganz schnell ausziehen.
    Dazu trug sie Riemchensandalen in Rosé, wobei jedoch
die Hacke so hoch war, dass Lise das Gefühl
hatte, jeden Moment nach vorn zu fallen. In einer
absurd kleinen Tasche, in die weder ihr elektronischer
Terminplaner noch ihr Handy passte, befanden
sich ihre Geldbörse, Lippenstift, Pfefferminzbonbons,
Hausschlüssel und – ganz unten in der
Tasche – drei brandneue Kondome.
    Sie holte tief Luft und erinnerte sich selbst daran,
dass dies ihre Chance war, das Leben ein paar Wochen
lang voll auszukosten – in einer so kurzen
Zeit konnte eigentlich nichts Dramatisches schiefgehen.
Und selbst wenn er sie morgen fallenlassen
würde – wovon sie einmal ausging –, hätte sie
hoffentlich wenigstens die Erfahrung gemacht,
mit dem attraktivsten Mann zu schlafen, den sie je
kennengelernt hatte.
    Sie klopfte an die Tür, wünschte sich, sie hätte –
als Sonia gerade nicht hingesehen hatte – wenigstens
eine Packung Magentabletten in die Tasche
gesteckt, und wartete. Eine Ewigkeit schien zu vergehen,
und nichts geschah.
    Vielleicht hatte er sie nicht gehört. Sie klopfte
noch einmal – lauter dieses Mal.
    Die Tür ging auf, und Steve stand in einem hoteleigenen
Bademantel vor ihr.
    Verwirrt blinzelte sie ihn an.
    Ihr Blick fi el auf seinen Oberkörper, der so perfekt
und durchtrainiert war, dass sie beinahe aufgestöhnt
hätte. Und ihr schoss durch den Kopf, dass
ein Griff an den Gürtel seines Bademantels genügte,
um ihn genauso schnell nackt dastehen zu lassen
wie sie, wenn sie an ihrer Schleife zog.
    Abrupt sah sie auf. Moment mal. Sie spielte hier
vielleicht gerade die Rolle eines Partygirls, aber
ganz sicher nicht die eines Callgirls.
    Hatte sie seine Bitte so gründlich missverstanden?
Und hatte er sie so vollkommen falsch eingeschätzt?
»Was …«, begann sie, während sie noch immer im
Flur stand und fühlte, wie die Erwartungen an diesen
Abend dahinschwanden.
    Er wurde rot. Der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte, wurde rot und wirkte unsicher. »Ich
weiß nicht, was ich anziehen soll«, murmelte er.
»Kannst du mir behilfl ich sein?«
    Mit einem Schlag ging es ihr besser als in den letzten
paar Stunden. Steve so verunsichert zu erleben
machte sie im Gegenzug ein bisschen mutiger. Natürlich!
Ihr war gar nicht in den Sinn gekommen,
dass ein Mann, der den größten Teil seines Lebens
auf einem Surfbrett verbracht hatte, Schwierigkeiten
damit hatte auszuwählen, was er zu einem
Dinner anziehen sollte. »Sicher«, sagte sie. Ha – als
wäre sie Expertin auf dem Gebiet.
    Sie folgte ihm in die Suite und konnte durch die
geöffnete Tür sehen, dass überall im Schlafzimmer
verstreut Klamotten lagen. Es sah aus, als hätte er
einen Wutanfall bekommen und alles durcheinandergeworfen.
»Was trägst du denn zu Hause, wenn du ausgehst?«,
fragte sie. Sydney unterschied sich bestimmt nicht
so sehr von San Francisco, oder?
    »Meine Jeans, meine Boots und ein T-Shirt.«
    Augenblicklich fühlte sie sich besser. »Dann zieh
das an.«
    »Aber ich will gut für dich aussehen.«
    Kein Problem, wie er sagen würde. »Das ist schon
okay. Es ist besser, wenn man sich wohl fühlt.«
    Er schnaubte verächtlich. »Fühlst du dich denn in
diesen Schuhen wohl?«
    »Nein.« Ein ganz

Weitere Kostenlose Bücher