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Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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unweigerlich von sich erzählte,
und so tun, als würde sie ihn im Fernsehen
anschauen – ohne Ton. Sie würde dann einfach im
Geiste den Text einfügen, den sie gern von ihm
hören wollte.
    »Kannst du denn gut genug surfen, um für einen
Werbespot wenigstens so zu tun, als ob du ein Profi
wärst?«
    Er schüttelte den Kopf, und sie wollte gerade die
Hände über dem Kopf zusammenschlagen, als
er jedoch sagte: »Weißt du noch, dass wir heute
Abend nicht über das Geschäft sprechen wollten?
«
    Okay, sie ging jetzt einfach mal davon aus, dass
das Kopfschütteln sich darauf bezog, dass er sie
tadeln wollte, weil sie über Geschäftliches gesprochen
hatte, und nicht darauf, dass er nicht surfen
konnte.
    Bitte, mach, dass er surfen kann! Unter keinen Umständen
würde sie einen Lehrer fi nden, der es ihm
in der Kürze der Zeit beibringen konnte.
    Wieder herrschte Schweigen. Wenn sie nicht über
den Job sprechen konnten, gab es nur ein Thema,
das diesen Mann vielleicht interessierte.
    Also tat sie das Unvermeidliche und sagte: »Erzähl
mir etwas über dich!« Innerlich schaltete sie den
Ton leiser, bereit, seine Lippen zu beobachten –
diese wundervollen, lächelnden Lippen, mit denen
er sie so fantastisch geküsst hatte –, während
er dazu ansetzte, in seinem Lieblingsthema zu
schwelgen.
    Sie hatte für sich den Ton angepasst und sich bereits
überlegt, was sie gern aus diesem Mund hören
würde.
    In ihrer Fantasie würde er jetzt sagen: »Es gibt eigentlich
nicht viel zu erzählen. Ich habe gemodelt,
um mir mein Medizinstudium zu fi nanzieren. Natürlich
habe ich ein paar Jahre für die Ärzte ohne
Grenzen gearbeitet, bevor ich mich mit meiner eigenen
Praxis niedergelassen habe. Jetzt fehlt mir
nur noch die richtige Frau, mit der ich mein Leben
teilen kann.«
    Seine Lippen begannen, sich zu bewegen, und die
ersten Worte überraschten sie so sehr, dass sie glatt
vergaß, den Ton auszublenden, und jedem Wort
lauschte, das der Mann ihr gegenüber sagte.
    »Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen«, erklärte er mit einem unbehaglichen Achselzucken. »Ich
gehe zur Arbeit, komme wieder nach Hause und
verbringe viel Zeit mit meinen Freunden.« Er hielt
inne und dachte nach. »Und ich schaue mir viel
Fußi an.«
    Verwirrt blinzelte sie. Fußi? »Du schaust dir Leute
beim Füßeln an?« Ihre eigenen Hobbys hielt sie
schon für traurig, aber das war erbärmlich.
    Er lachte – nicht laut, aber genug, dass sein Brustkorb
sich bewegte, und seine Augen funkelten.
    »Nicht Füßeln … Fußi. Die Sportart, meine Liebe –
besser bekannt als Football.«
    »Oh.« Für einen Moment überlegte sie. »Meinst du
Australian Football?« Am Rande hatte sie schon
von diesem barbarischen Sport down under gehört,
bei dem die Spieler oft mit den Köpfen zusammenprallten
und klaffende Fleischwunden
keine Seltenheit waren.
    »Ja, richtig.«
    »Ich habe gehört, dass es ziemlich brutal sein soll
und dass es keine Regeln gibt.«
    »Tja-ja.« Er schien einen Augenblick lang darüber
nachzudenken. »Es geht nicht so formell zu wie
beim American Football, aber es gibt durchaus Regeln.
«
    Und wenn es nach ihr ging, durfte er ihr ruhig alle möglichen Spiele und alle Regeln dieser Spiele erklären,
wenn er sie nur mit diesen unglaublichen
Augen ansah und »meine Liebe« nannte. Sicher,
sie wusste, dass es ein ganz alltäglicher Kosename
war, aber das kümmerte sie im Moment nicht.
    »Gefällt dir das Modeln?«
    Er starrte sie an und hielt beim Kauen inne, als
würde er irgendetwas, was er gegessen hatte, nicht
mögen.
    »Ich bin kein Model!«
    Richtig. Natürlich nicht. Heutzutage nannten die
Models sich selbst ja alle »Schauspieler«. Er hatte
drei Sätze in einem Werbespot und hielt sich für
einen Schauspieler.
    Sie bediente sich bei dem köstlichen Fondue. Es
erstaunte sie, wie ruhig ihr Magen sich verhielt.
    »Wie bist du an den Job gekommen?«
    »Was? Meinst du bei Crane?«
    Sie nickte. Eigentlich meinte sie das Modeln –
Schrägstrich – Schauspielern, aber sie wollte im
Augenblick nicht über Kleinigkeiten diskutieren.
»Hat Jennifer Talbot denn nichts über mich erzählt?
«
    »Was hätte sie mir denn erzählen sollen?« Jen war
wegen ihres Glückstreffers vor Aufregung ganz außer
sich gewesen und hatte Steve umgehend nach San Francisco geschickt. Das war alles, was sie über
ihn wusste. Oh, toll. Er hatte vermutlich das australische
Gegenstück zum Oscar gewonnen, und
sie hatte ihn soeben zutiefst gekränkt, weil sie nie
zuvor »eine

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