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Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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konnte sie an
nichts anderes denken.
    »Ich bin ein Arbeiter. Ich bin mir nicht sicher, was
du erwartet hast, aber …«
    »Einen Surfer. Das habe ich erwartet. Einen feierwütigen,
›Das-ganze-Leben-ist-ein-Strand‹- und
›Ich-modele-für-etwas-Extrakohle‹-Surfer.«
    »Das bin ich nicht.«
    Sie lächelte – es begann irgendwo tief in ihrem
normalerweise so gequälten Magen und arbeitete
sich langsam hoch. Als das Lächeln in ihrem Gesicht
ankam, war es so strahlend wie eine voll aufgeblühte
Sonnenblume. »Nein«, entgegnete sie.
    »Das bist du nicht.«
    Er streckte seinen Arm über den Tisch und griff
nach ihrer Hand. »Ist das gut?«
    Sie fühlte sich, als würde in ihrem Liebesleben
endlich einmal etwas gut laufen. »O ja«, erwiderte
sie und lächelte noch immer. »Das ist gut.«
    Für einen weiteren Moment saßen sie einfach
so beieinander. Sie spürte dieses warme Prickeln,
das zwischen ihnen herrschte, spürte die leichten
Schwielen an seinen Händen, die ihr schon früher
hätten auffallen müssen, spürte seinen Blick auf
ihrem Gesicht. Sie sah kurz auf. Und das reichte,
um festzustellen, dass er offensichtlich genau dasselbe
dachte wie sie.
    Er zog seine Geldbörse hervor, zerrte ein paar der
Scheine heraus, die sie ihm gegeben hatte, und warf
sie auf den Tisch. »Lass uns hier verschwinden.«
    Seine Eile verstärkte ihre Aufregung, doch sie zögerte
noch immer. »Wir sollten uns die Rechnung
bringen lassen. Solche Kosten sind steuerlich absetzbar.
«
    Er hob ihre ineinander verschlungenen Hände
und küsste ihre Fingerknöchel.
    »Ach, zum Teufel«, sagte sie fröhlich. Sie war sich
sicher, dass sie für dieses Essen viel zu viel bezahlt
hatten, dass sie keinen einzigen Cent davon absetzen
könnten – und dass ihr das vollkommen egal
war.
     



 
    S ie hatten sich schon ziemlich beeilt, um zu
Fisherman’s Wharf zu kommen, aber das war
gar nichts im Vergleich zu dem Tempo, das sie auf
ihrem Weg zurück ins Hotel anschlugen.
Sie sprinteten den Hügel hinauf.
    Lise keuchte und wusste, dass ihr diese Sporteinheit
guttun würde. Vielleicht würde sich ja auf
wundersame Weise ihre Cellulitis in harte, durchtrainierte
Muskeln verwandeln, bevor sie im Hotel
ankamen. Und bevor ihre Lunge ihr den Dienst
versagte. Doch so glücklich sie auch war, dass es
Steve nicht schnell genug gehen konnte, um mit
ihr allein zu sein – sie musste irgendwann auch
mal Luft holen.
    Aber nicht, wenn das hieß, langsamer voranzukommen.
    Es gab nur eine Lösung. »Taxi«, stieß sie
atemlos hervor.
    Glücklicherweise war es Freitag, und es wimmelte
nur so von Taxis. Bald hatten sie sich in einen
Wagen gequetscht, und das Auto glitt ruhig den
Hügel hinauf. Noch immer spürte Lise die Anspannung
in dem Mann, der neben ihr saß, und war
sich sicher, ihn etwas murmeln zu hören, das etwa
klang wie: »Komm schon, komm schon!«
    Sie wusste genau, wie er sich fühlte. Schon fast
rechnete sie damit, dass er sie sich hier, im Taxi schnappen, sie an sich ziehen und leidenschaftlich
küssen würde. Doch weil er schüchtern war
oder weil er sich an seine guten Manieren erinnerte
oder weil ein Mann aus Australien so etwas
einfach nicht machte, blieb sie unbehelligt. Und
als sie schließlich beim Hotel ankamen, hatte ein
unruhiges Verlangen sie erfasst.
    Dieses Mal hielt sie die Kreditkarte der Firma griffbereit,
so dass sie augenblicklich einen Beleg bekommen
und keine Zeit und kein Geld vergeuden
würden. Sie wollte gerade die Karte nach vorn reichen,
als sie den sehnsüchtigen Ausdruck in Steves
Augen wahrnahm. Was mache ich hier eigentlich?
    Das war ihr Zeichen, eine Zwanzigdollarnote
zu greifen, sie nach vorn zu geben, um damit die
Taxi fahrt zu bezahlen – die höchstens sieben Dollar
gekostet hatte –, sich hastig zu bedanken und
auszusteigen.
    »Guten Abend, Mr. Jackson.«
    »Hi, Ralph.«
    Der Portier nickte Lise zu. »Heute ist oben eine
Menge los«, sagte er.
    Steve stoppte und blickte den Portier fragend an.
»Er meint die Bar, die sich im obersten Stock des
Hotels befi ndet«, erklärte Lise. »Freitags ist sie
meistens sehr gut besucht.«
    »Das stimmt, Miss. Und man hat von dort einen
wundervollen Ausblick auf die Stadt.«
    »Danke«, entgegnete sie. »Gute Nacht.«
    »Es gibt nur einen Ausblick, den ich heute noch
genießen will«, sagte Steve mit einem ungeduldigen
Unterton in der Stimme.
    »Schh«, machte sie, während sie zu den Aufzügen
hasteten, wobei sie mit ihrem Tempo sicherlich
olympische Rekorde gebrochen hätten.
    Als

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