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Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Donohue
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Ich stehe nicht zwischen den beiden oder so.«
    In Wirklichkeit war die Neuigkeit ein echter Schock für mich gewesen. Ich konnte einfach nicht fassen, dass Jake mir eine so wichtige Information vorenthalten hatte, und fragte mich, ob er unsere Beziehung überhaupt ernst nahm. Als ich ihn bei unserem nächsten Treffen darauf ansprach, versuchte er zu meiner Erleichterung erst gar nicht, sich herauszureden, auch wenn mich sein Geständnis empörte.
    »Ich weiß nicht, warum ich es dir nicht erzählt habe«, sagte er. Zum Glück machte er keine Anstalten, nach meiner Hand zu greifen, sondern sah mir nur offen in die Augen, während seine Arme etwas verloren an seiner Seite hingen. »Wahrscheinlich, weil ich ein blöder Trottel bin. Kiley und ich sind seit sechs Monaten offiziell getrennt, aber wir hatten uns schon lange davor auseinandergelebt. Es ist nicht so, dass ich irgendeine tiefe, blutende Wunde vor dir geheim halte. Die Sache ist für mich schon lange abgeschlossen, deswegen rede ich vermutlich auch nicht darüber. Aber ich hätte es dir natürlich sagen sollen. Ich hoffe, du hast jetzt nicht das Gefühl, ich hätte dich angelogen.«
    Eigentlich hatte ich sehr wohl das Gefühl, er habe mich belogen, doch ich musste zugeben, dass er mir nie irgendetwas Falsches erzählt hatte. Trotzdem klang ihr Name in meinen Ohren wie eine weitere Kränkung. Kiley? Was ist denn das bitte für ein Name? Mit ehrlicher, offener, entschuldigender Miene beobachtete Jake, wie ich diese neue Information aufnahm. Mir wurde klar, dass ich nicht bereit war, ihn – beziehungsweise uns – deswegen aufzugeben, und das erleichterte und verärgerte mich gleichermaßen. Ich mahnte mich innerlich zur Vorsicht und akzeptierte seine Entschuldigung.
    »Mach so einen Scheiß nicht nochmal mit mir, Jake«, sagte ich. »Ich bin keine von denen, die ihren Typen immer noch eine zweite und dritte Chance einräumen. Du bekommst nur diese eine. Und wenn du mir noch irgendetwas anderes verschweigst, dann sag es mir gefälligst jetzt.«
    Nach kurzem Schweigen leuchteten Jakes Augen plötzlich auf. Ich konnte geradezu hören, wie seine Grübchen darum bettelten, losgelassen zu werden. »Ich habe neulich einen Cupcake gegessen, der nicht von dir war«, sagte er. »Auf einer Party. Alle haben es getan. Aber ich kann dir versichern, dass er mir nicht geschmeckt hat.«
    Ich war unschlüssig, ob ich auf seinen scherzhaften Ton einsteigen und damit den ernsten Teil der Unterhaltung für beendet erklären sollte. Schließlich entschied ich mich dafür und schüttelte mit gespieltem Entsetzen den Kopf. »Du verdammter Arsch.«
    »Kannst du mir jemals verzeihen?«
    »Das kann ich«, sagte ich, und obwohl wir schon wieder herumalberten, fand ich es seltsam, wie leicht mir diese Worte über die Lippen kamen.
    Ich gab Jakes Darstellung der ganzen Sache wortgetreu an Becca weiter: Er und Kiley hätten unmittelbar nach dem College geheiratet und nach wenigen Jahren festgestellt, dass sie sich in ganz verschiedene Richtungen entwickelt hatten und nichts mehr füreinander empfanden. Die Scheidung, für die noch einige Formulierungen aus dem Ehevertrag zu klären waren, ziehe sich länger hin, als ihnen beiden recht sei. Es war eine unromantische, aber plausible Geschichte, und da ich Jakes Exfrau nicht kannte, musste ich mich wohl oder übel mit seiner Version begnügen.
    Becca wickelte sich eine Strähne ihres kastanienbraunen Haars um den Finger und sah mich mit ihren blauen Augen nachdenklich an. Hörte es sich etwa so an, als wollte ich ihn in Schutz nehmen?
    »Das kann ja alles sein. Aber es ist trotzdem scheiße von ihm, dass er dir nichts davon erzählt hat, oder nicht?«, fragte sie. Wenn sie sich so ereiferte, schienen die Sommersprossen auf ihrer hellen Haut aufzuglühen wie winzige Funken.
    »Na klar«, stimmte ich zu. »Absolut scheiße.«
    Becca lehnte sich zurück und trank einen großen Schluck Wein. »Ich schätze, er kann von Glück sagen, dass er so verdammt gut aussieht.«
    »Ich weiß. Es ist jetzt sehr wichtig, dass ich ihn weiterhin nur nach seinem Äußeren beurteile.«
    »Eine hervorragende Strategie«, sagte Becca. »Letztendlich ist es ja nicht seine Aufrichtigkeit, die dich nachts warm hält …«
    »… sondern sein wahnsinnig heißer Körper.«
    Wir lachten, und ich versuchte, mein Unbehagen mit einem Schluck Wein hinunterzuspülen. Es war leicht, meine Beziehung mit Jake zu banalisieren, aber im Grunde musste ich mir eingestehen, dass meine

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