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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Vater.“
    „Nicht mehr. Das Privileg hat er gerade verspielt.“
    „Marcel, das entscheidest nicht du.“
    Marcel packte Simon am Kinn, drehte ihn zu der Leiche. „Sieh hin! Kein Vater macht so was !“
    Simons Aufschluchzen klang nach zu viel Verzweiflung für einen so jungen Kerl. Er schlug die Hand seines Bruders weg und rannte in die Dunkelheit.
    „Lass ihn.“ Nathan hielt Marcel zurück. „Er wird sich beruhigen.“
    Wie sollte er? Wenn Nathan an seine Worte glaubte, war er naiv.
    „Ich hole eine Decke.“ Beim Vorbeigehen fuhr Vladimir Marcel durch die Locken. „Wir lassen den Jungen verschwinden, sonst finden die Bullen den Grauen noch vor uns.“
    Er trabte davon. Vincent beneidete ihn, eine Aufgabe zu haben, die ihn von hier we g brachte. Auch wenn es nur für kurze Zeit war.
    „Das wird aus uns, wenn wir nicht auf der Hut sind.“ Nathans Blick bohrte sich in ihn hinein. „Deshalb meine Strenge. Deshalb Heinrichs Unerbittlichkeit.“
    Vincent schluckte die Übelkeit h in unter . Dieses aufgerissene Kind hatte nichts mit ihm zu tun.
    Tristan verteilte Erde und Sand auf den Stellen, wo das Blut in den Boden gesickert war. „Lange können wir mit der Jagd nicht warten.“
    Nathan zündete sich eine Zigarette an. Das Feuerzeug zitterte in seiner Hand. „We r den wir nicht. Aber vorher muss ich mit Heinrich sprechen. Deine Nachricht, Vincent, dass die Schwarzklauen über die Str a ßen springen, hat ihn nicht erfreut.“
    Seit der Nacht seiner Prüfung hatte er ihn nicht mehr gesehen. Er legte auch keinen Wert darauf.
    „Ich will sichergehen, dass sie uns bei der Hatz nicht in die Quere kommen. Wir kö n nen nicht an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen.“ Nathan sah noch einmal zu dem Strauch, der die Kinderleiche verborgen hatte . „Brauchst du noch Schlaf?“
    „Denkst du, ich würde ihn jetzt noch finden?“
    Nathan pflückte sich einen Tabakkrümel von der Zungenspitze. „Nein. Das wird ke i ner von uns.“
    „Warum fragst du dann ?“
    Seine Augen phosphoreszierten in der Dunkelheit. „Training. Ich muss mich auf dich verlassen können.“
    „Im Kampf?“
    Nathan nickte. „Kontrolle über seinen Willen zu haben, wenn man transformiert ist, ist schwer.“
    „Ach, echt?“ Alles war schwer als Biest. Nur jagen und töten nicht.
    Nathan verzog keine Miene. „Ich will nicht, dass du die falschen Biester anfällst, wenn es so weit ist. Vl a dimir wird deine Ausbildung übernehmen. Er hat sich gut im Griff.“
    Ob Klangschalen-Meditationen helfen konnte n, Feinde zu töten?
    Vladimir kam zurück. Er schlug den Körper so behutsam in eine Decke, als wollte er den Jungen nicht aufwecken. Vorsichtig nahm er ihn hoch. An der Stelle, wo die Last auf seine Schulter drückte, färbte sich der grobe Stoff rot.
    Marcel ging vor, die Hände in den Taschen, die Schultern hochgezogen. Plötzlich fiel er auf die Knie und erbrach sich.
    „Geht schon vor. Er kann mit mir fahren.“
    Vincent wartete, bis die Scheinwerfer des Transporters nicht mehr zu sehen waren.
    „Willst du erst mal nach Hause, bevor wir zur Fabrik fahren?“
    Er nickte. Vincent half ihm auf die Beine. Eine Pause musste Nathan ihm zug e stehen.
     
     
    Aus dem Bündel tropfte es. Was hatte sich der Russe untergeklemmt?
    „Hey, Nathan! Holt ihr euer Essen seit Neustem nach Hause?“ Seit Heinrich von di e sem Knattermotor aufgeweckt worden war, wälzte er sich von einer Seite auf die and e re.
    „Fresse, Alter!“ Das Möchtegern-Biest mit den überflüssigen Bildchen auf den Armen fauchte schon fast.
    „Üben, Kleiner, dann wird das mit den Klauen und Zähnen noch was.“
    Der Kerl wollte ihn anspringen. Nathan trat zwischen sie. „Wir müssen reden. In me i nem Büro.“
    „Und euer Frühstück?“
    Was jaulte das Kerlchen, als hätte man ihm den Schwanz eingeklemmt?
    „Sei still und komm mit.“ Nathan marschierte im Sturmschritt vor ihm her die Treppe hoch.
    „Wo brennt ’ s? Hat dieser Neuling wieder ein Weib geschändet? Oder ist das blutende Stück Fleisch sein ungeplantes Opfer?“
    „Darum geht es jetzt nicht.“ Nathan schob ihm ein Bier hin und lehnte sich an die Fensterbank. „Vincent lass meine Sorge sein. Es ist Nina, die mir Kummer macht.“
    Frauen. Was sollten die einen be kümmern? Man nahm sie oder ließ es bleiben. Maria hatte ihn geno m men. Er schloss die Augen. Mit seinem Magen stimmte etwas nicht. Ihm war schlecht.
    „Vor ein paar Tagen hatte Nina ein unerfreuliches Zusammentreffen mit einem fre m

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