Das Biest in ihm (German Edition)
Vincent gab ihm das Portemo n naie. „Plünder e mein Konto. Die Pin kennst du.“
Schon schaute Paul freundlicher.
Vincent kroch ins Bett. Vladimir hatte ihm befohlen, den Wecker auf fünf zu stellen. Vincent schleuderte ihn in die Ecke. Sollte der Russe doch kommen und ihn aus dem Bett ziehen.
Was war das für ein Geräusch?
Es hatte sie geweckt. Stammte es aus ihrem Traum? Nina tastete nach der Nachttisc h lampe. Da war es wieder. Jemand war an der Tür. Mit klopfendem Herzen stieg sie aus dem Bett und knipste das Licht an. Auch das im Flur, in der Küche, im Klo, alle Schalter, die sie erwischen konnte . Die Klinke bewegte sich. Ihre Brüder? Marcel hatte einen Schlüssel. Jean auch. Einer der anderen würde klingeln.
Er stemmte sich gegen die Tür. Einen winzigen Spalt wurde sie aufgedrückt. Der Ri e gel war vor. Hielt er? Warum hatte sie nicht abgeschlossen? Verdammt noch mal! Wenn er sich da gegenwerfen würde, wäre er drin. Keine Frage. Das Handy. Sie musste Hilfe h o len. Die Polizei? Jean! Der war besser als jeder Polizist. Rückwärts schlich sie zum Garder o benhaken. Ihre Tasche war leer. Nur keine Pan ik! Die Klinke bewegte sich wie der. Rüc k wärts schlich sie zum Klo. Da hatte sie mit Manu telefoniert. Sie rannte rein, auf der Kl o spülung lag es. Jean. Sie tippte die Nummer im Bruchteil von Sekunden.
Der schmale Spalt klaffte weiter auf. Jean, geh ran! Nichts.
Eine Waffe! Wo? Sie hatte nicht mal einen Schirm greifbar.
Der quälende Ton, dass der Akku leer war, ließ ihr die Haare zu Berge stehen.
Die Klinke schnappte hoch. Er ging weg.
Nina schlich zur Tür, legte das Ohr dran. Jemand rannte die Treppe hinunter.
Vincent war schlecht vor Müdigkeit. Wenn Vladimir es wagen sollte, ihn aus dem Bett zu holen, er wü r de ihn morgen besiegen. Mit und ohne Fell.
„Geh ran, verdammt noch mal!“
Nina? Mitten in der Nacht?
„Bin ich. Was ist los?“
„Vincent? Gott sei Dank! Ich kann meine Brüder nicht erreichen!“
„Die wollen den Grauen erlegen.“ Scheiße! Wusste sie, dass es ihr Vater war? Er mus s te wach werden. Sein Hirn lag noch im Tiefschlaf. Wenn er nicht aufpasste, würde er noch mehr ausplaudern, was sie nicht wissen durfte.
„Der aus der Gewitternacht?“
„Warum rufst du an?“
Sie holte tief Luft. „Da wollte einer bei mir einbrechen und ich kann keinen von ihnen erreichen und mein Akku ist leer, das Ladegerät hab ich ne Ewigkeit nicht gefunden, sitze jetzt in der Küche, fürchte mich und die Klin k e ging ständig hoch und runter , aber jetzt nicht mehr, weil der Kerl weg ist und ich hab nicht mal nen Regenschirm, die Messer sind stumpf und der Depp hat nicht mal den Aufzug genutzt, obwohl ich die Polizei nicht anrufen konnte , weil mit meinen Brüdern am Hacken kommt das nicht so gut.“ Sie holte tief Luft. „Gabriel ist abfeiern mit seinen Typen von der Uni, Simon hat die Mai l box dran und ich piss mir ins Hemd vor Angst, wenn du nicht gleich kommst und irgendetwas machst, dass die b e schissene Tür nie wieder aufgeht!“
„Nina?“
„Hab ich gesagt, dass ich Angst hab?“
„Ja. Lass die Tür zu, bis ich da bin.“ Niemand hatte bei Nina einzubrechen. Niemand hatte ihr Angst zu machen.
„Gib mir zwanzig Minuten.“
Stille, in der er fluchend seine Schuhe suchte.
„Zwanzig Minuten?“
„Vielleicht fünfzehn.“
Wo waren seine Schlüssel? Auf der Ablage lagen d ie vom Skoda. Seine waren weg. Paul. Der Autotausch.
Keine drei Atemzüge später saß er im Wagen, ließ ihn aufheulen, schoss auf die Straße und trat das Ga s pedal durch. Nachts um halb vier hatte n sich gefälligst keine Bullen mehr in Berlin herumzutreiben. Er würde sie ohnehin alle abhängen auch mit dieser elenden Karre.
„Nina, mach auf, ich bin ’ s!“
Sie schob den Riegel zurück und fiel ihm um den Hals.
„Alles ist gut.“
Kaum war er drin, verriegelte er wieder. Er war da. Hielt sie. Sie war nicht mehr allein. Musste nicht mehr auf diese Tür starren. „Es ist verrückt! Ich habe nichts, was man kla u en kann. Niemand, der hier wohnt, hat das . “
Etwas Schweres krachte gegen die Tür. Nina schrie auf. Diese verdammte Tür! Ze r schlagen gehörte sie. Vincent legte den Finger auf die Lippen, zog leise den Riegel z u rück. Die Tür flog auf, Simon knallte auf den Teppich. Vincent atmete auf. Nina hätte ihren Bruder gern verprügelt.
„Sag nicht, dass du vorhin schon mal versucht hast, ohne Schlüssel reinz u kommen.“
Ihr
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