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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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senkrechten Schli t zen wurden .
    Zerfetzte Frauenleiche gefunden! Von den wahnsinnigen Tätern fehlt jede Spur!
    Die Schlagzeile prangte auf dem Titelblatt jeder Zeitung des Kiosk s .
    „Hey, Kindchen! Erst mal solltest du bezahlen, bevor du sie liest!“
    Der Kioskbesitzer streckte ihr auffordernd die Hand entgegen. Sie überflog den Art i kel, dann griff sie zum Handy. „Jean? Ich muss mit dir r e den. Dringend.“
     

     
    Paul saß in der Küche und rührte in seinem Kaffee. Als er Vincents Zustand sah, fiel ihm der Löffel aus der Hand. „Habe ich nicht gesagt, du sollst nicht a n gekrochen kommen?“
    Vincent konnte nicht antworten. Die Treppen hatte n ihn geschafft. Kaum saß er am Tisch, ließ er sich nach vorn fallen.
    „Vincent! Lieber Himmel! Deine Arme!“ Vorsichtig tastete er über die Bisswunden. „Was hast du getan?“
    „Mich am Schreien gehindert.“
    Paul sah ihm mit aufgerissenen Augen zu, wie er die Tasse zum Mund zitterte. „Was ist mit der Frau?“
    „Weg.“
    Paul ging zum Fenster und spähte auf die Straße. „Erwartest du, dass sie hier mit der SOKO anrückt?“
    „So ähnlich.“ Paul sah ihn mit schmalen Augen an. „Im Zweifel werde ich s a gen, ich sei seit Jahren deine willenlose Geisel und hätte von keinen Morden g e wusst.“
    Vincents Tasse flog an die Wand, zerschmetterte in tausend Stücke und Paul quetschte sich vor Schreck in die Lücke zwischen Heizkörper und Spüle. Seine Hände hielt er zum Schutz über sich und außer einem Schluchzen war nichts zu hören. Es hätte nur noch gefehlt, dass er ‚Schlag mich nicht … bitte nicht schlagen!‘, gewimmert hätte.
    Vincent knallte hinter sich die Küchentür zu und verkroch sich in sein Bett zum Wundenlecken. Noch nie hatte er einen Mord begangen. Weder aus Absicht noch aus Vers e hen. Wenigstens diese Schuld hatte er sich noch nicht aufgehalst. Und die Blonde?, höhnte sein Biest. Wäre sie nicht den Irren zum Opfer gefallen, wäre sie dann seins g e worden?
    Der Tag ging an ihm vorbei, ohne dass er etwas davon mitbekam. Manchmal schlief er ein, träumte von Nina. Dann wachte er wieder voll Angst auf, ihr etwas angetan zu h a ben. Abends stand Paul mit einem Koffer vor seinem Bett.
    „Pack das Ding wieder aus. Du bleibst.“ Wie oft hatte n sie diese Szene schon durchg e spielt in ihrer über Jahre währenden Symbiose?
    „Tut mir leid, Vincent. Was zu viel ist, ist zu viel!“ Paul reckte das makellos rasierte Kinn, das selbst abends keinen Bartsc hatte n zeigte. „Ich ziehe zu Knut.“
    „Nicht er zahlt deine Rechnungen, sondern ich.“ Vincent biss sich auf die Zunge. Das hätte er nicht sagen dürfen. Sofort wurde Pauls Blick eiskalt.
    „Dafür muss ich ihm auch nicht seinen Scheiß hinterherräumen.“
    „Paul, bitte …“
    „Still!“ Er schaffte es, das Kinn noch etwas höher zu recken. „Du hast mich zu tief ve r letzt!“
    „Die Tasse hat dich nicht getroffen.“
    Pauls spitzer Zeigefinger durchbohrte die Luft bis zu Vincents Herz. Wortlos streckte Vincent seine zerschundenen Unterarme aus der Bettdecke.
    Pauls Blick weitete sich. „Damit wickelst du mich nicht um den Finger.“
    Vincent kroch noch etwas näher und ließ seine Arme schlaff über die Bettkante hä n gen. Zufällig berührte er dabei Pauls Hosenbein.
    Paul ließ seufzend den Kopf hängen. „Du hast gewonnen. Ich bleibe.“
    Vincent erschrak. Er hatte es diesmal ernst gemeint. „Du wolltest wirklich gehen?“
    Paul nickte traurig und ließ sich auf die Bettkante sinken. „Ist langsam nicht mehr wi t zig, weißt du?“
    Vincent setzte sich neben ihn. „Das war es nie.“
    Paul streckte die Hand nach ihm aus und Vincent umschloss sie mit beiden. Der Kloß in seinem Hals war zu dick, um sprechen zu können. Paul durfte nicht gehen, sonst wü r de er in der Einsamkeit versinken.
    „Sieht schlimm aus, was du da mit dir gemacht hast.“
    „Halb so wild.“
    „Willst du nichts drauf tun ?“ Er rümpfte die Nase, als er sich die Wundmale näher b e trachtete. „Ich geh zur Apotheke und hol Verbände und eine Wun d salbe.“
    „Brauchst du nicht.“
    „Stimmt . Ich hol den Verbandskasten aus dem Auto. Der wird sonst nie benutzt.“ Glücklich, sich wieder einmal für Vincent aufopfern zu können, verließ er das Schla f zimmer. „Du bist ein Scheusal, Vincent Fabius. Auch als Mensch.“
    Im Flur klapperte Paul mit dem Schlüssel und summte Somewhere over the rainbow .
    Als Vincent hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, rollte er

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