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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Paul.“ Sein Körper fühlte sich immer schwerer an. Pauls Atem streifte sein G e sicht, seine Lippen.
    „Was machst du da, Paul?“ Vincent konnte nicht mehr die Augen öffnen. Die Lider waren schwer wie Blei.
    „Nach was fühlt es sich an, Vince?“
    „Nach etwas, das gut tut. Mach weiter.“
    Pauls leises Lachen kam aus weiter Ferne. Er fühlte wieder seine Lippen. „Du küsst mich.“
    „Stört es dich?“
    „Nein. Nichts stört mich.“ Ein zäher Nebel breitete sich in seinem Kopf aus. Paul schmeckte nach Wein. Er streichelte über seinen Hals, küsste seine Brust. „Ich will nicht einsam sein, keine Schmerzen mehr haben. Kannst du das ve r stehen?“
    Der Hauch unter seinem Nabel klang nach einem Ja. Pauls Küsse flossen weiter an se i nem erschöpften Körper hinab. „Paul?“
    „Entspann dich.“
    „Dann lass die Hand auf meinem Bauch.“ Sofort verschwand das Ziehen.
    Paul hielt ihn fest. Vincent wollte nicht fort. Nur ein wenig schlafen.
     

     
    Dalibor. Heinrich erkannte den säuerlichen Geruch des feigen Überläufers sofort. Dac h te er, er schliefe tief und fest wie ein Tattergreis, dass er sich so laut an ihn hera n schlich? Er kam von links hinten. War noch weit von ihm entfernt. Dünne Zweige knackten unter seinen Tritten. Unerfahren. Und dumm. Es war kein Ve r lust, ihn zu töten. Wie hatte er ihn aufspüren können? Waren die Verräter davon ausgegangen, dass er sie ve r folgen würde?
    So viel Scharfsinn hatte er ihnen nicht zugetraut. Und Dalibor, dem Schwächling, tra u te er nicht zu, ihn zu morden. Der wagte sich nur an hilflose Kinder. Er hätte ihn töten sollen, damals, als er ihn mit dem Dorfmädchen erwischt hatte . Die Reste musste er im Fluss verschwinden lassen. Erst kurz vor Budweis waren sie ans Ufer gespült worden. Trat der Kerl auf jede gottverdammte alte Eichel, die er fi n den konnte ? So viel Lärm hätte einen Tauben aufgeschreckt. Da, wieder ein Zweig. Jetzt konnte er ihn bereits a t men hören. Viel zu schnell. Der Bengel war nervös. Hatte Angst. Das hatte n sie alle, die zu Menschenfressern wurden. Er war nah. Heinrich konnte geölten Stahl riechen. Ein Me s ser. Also würde sich Dalibor keine Blöße geben. Als Biest hätte er keine Chance gehabt. Das wusste er. Ein feiger Mord. Den plante das läppische Kerlchen. Aber nicht mit ihm.
    Ganz still. Wie tot. Ihn langsam näher kommen lassen, fühlen, wie er sich über ihn beugte. Noch näher. Zum Zustechen brauchte man Kraft, die Dal i bor nicht hatte . Er würde die Kehle wählen. Der Schweißgeruch stach ihm in der Nase. Das Hasenherz jagte vor Angst. Jetzt.
    Heinrich schnellte hoch. Der Griff um die Messerhand brach das Gelenk. Dalibor riss die Augen auf, schrie, ohne Luft zu holen.
    „Habe ich deine Pläne durchkreuzt?“ Er drückte noch fester zu, der Schrei wurde zu einem Kreischen. „Sag mir, wer steckt dahinter?“
    „Lass los!“ Seine Stimme überschlug sich.
    „Wer? Einen Namen!“
    „Keinen Namen. Ein Biest wie wir.“
    Heinrich ließ ihn los und Dalibor umklammerte seine unnütze Hand. „Er ist ein Biest, er bleibt ein Biest.“ Der schluchzte wie ein Säugling. Es war nur eine Hand. Er hatte zwei. Was jammerte er?
    „Er lässt uns sein, was wir sind!“ Sein Körper krampfte schon. Das Zittern kündigte das Biest an.
    „Du hast dich immer noch nicht in der Gewalt.“ Schon leuchteten seine A u gen gelb, der Nacken krüm m te sich.
    „Du bist ein Schwein, Heinrich! Ein Schlächter! Ein Tyrann!“
    „Entscheide dich mal und schrei nicht so laut. Die Wälder hier sind nicht halb so ei n sam wie bei uns.“ Heinrich trat das Jagdmesser weg. Sicher war sicher. „Nenn mir einen Namen oder einen Ort.“
    Dalibors Gesichtszüge verzerrten sich. „Du bist allein, Heinrich. Du denkst, sie stü n den hinter dir , aber du bist allein!“
    Widerlich, wie seine Rotze an ihm runterlief. Was war er nur für eine Memme. „Jan ist tot.“
    Dalibor traten die Augen aus den Höhlen. „Du hast meinen Bruder ermo r det ?“
    „Auf der Flucht zur Strecke gebracht. Morden wolltest du mich. Mit diesem Spielzeug da.“ Das Messer war nichts als ein Scherz. Allein seine Klauen konnte n derberen Sch a den anrichten.
    „Und Ondrej wird sich euch auch nicht mehr anschließen können.“ Es hatte ihm we h getan. Die erste Exekution, die ihm Mühe bereitet hatte .
    Dalibor schüttelte den Kopf. „Das hast du nicht getan. Er war wie dein Sohn.“
    „Das wart ihr alle. Dennoch habt ihr den Tod verdient.“ Ohne

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