Das Biest in ihm (German Edition)
sein Gesicht zu säubern , aber sein Magen krampfte i m mer noch.
„Filmriss?“
Die Angst in ihrer Stimme stimulierte eine erneute Übelkeitswelle.
„Helft ihm doch verdammt noch mal aus seiner Kotze raus!“
„Bis du bescheuert?“, schnappte Marcel. „Dann kann ich mich gleich dazulegen. In mir pumpt es jetzt schon.“
Nina packte Vincent an den Schultern und half ihm, auf die Knie zu kommen. Vor ihm lag der abgeschlagene Kopf seines Fauns.
„Zieh deine Sachen aus, sie sind völlig besudelt.“
Wie ein artiges Kind hob er die Arme hoch und Nina zog ihm das blutige Hemd über den Kopf. Sie sah müde aus.
„Wie geht es dir?“
„Gut.“ Ihr Seitenblick streifte Marcel. „Aber ich habe mir von meinen Brüdern orde n tlich was anhören müssen.“
„Keine Alleingänge mehr?“
„Keine.“ Durch all den stinkenden Dreck, der an ihm haftete, lächelte sie ihn an. „Da n ke.“
„Für was?“ Dass er sie vor dem gierigen Maul eines Mitgliedes seiner eigenen Spezies wegschnappen musste? Das hätte niemals geschehen dürfen.
„Du hast mich gerettet. Schon vergessen? Ich dich, du mich. Wir sind ein gutes Team.“
Ihr Lächeln lockte die Sonne in den kalten Schuppen. Trotzdem musste er ihr früher oder später sagen, dass er nicht vor hatte , mit ihr zusa m menzuarbeiten. Sie stutzte und tastete an seinem Rücken herum. „Au! Das tut weh, was du da machst.“
„Marcel? Siehst du dir das mal an?“
Marcel kniff die Lippen zusammen und zog den Kopf ein. „Nimm’s mir nicht übel, Nina. Aber könntest du ihn erst einmal grundreinigen?“
Nina zischte etwas und zerrte ihren Bruder hinter ihn.
Stille.
„Tristan? Komm ran und vergiss deine Empfindlichkeit.“
Tristan schlich mit einem Sicherheitsabstand von mehreren Metern auch hinter Vi n cent.
Stille.
„Was? Sieht man bis auf meine Wirbelsäule oder warum tut ihr so geschockt?“
„Das war einer von uns.“ Tristan fuhr die Wunde entlang. Es brannte immer stärker. „Das hier stammt von einer Klaue. Du bist während deiner Jagd a n gegriffen worden. Erinnerst du dich?“
Er wusste nicht einmal, dass er auf der Jagd gewesen war.
„Wildschwein“, sagte Tristan gelassen. „Köstlich! Hast einen guten G e schmack. Und Mut. So ein Vieh hat längere Hauer als du.“
„Hast du es gesehen?“ Ninas Stimme war direkt an seinem Ohr. „ War es dasselbe Biest?“
Er schüttelte den Kopf. Das war besser, als ihr gestehen zu müssen, dass er nichts mehr wusste. Die Explosionen in seinem Hirn reihten sich aneinander und für einen Moment konnte er nur noch stö h nen.
„Lass uns zu Nathan gehen.“ Marcel sah ihn ernst an. „Er wird es wissen wo l len. Und falls es Paps war, ist er jetzt dran.“
„So steigt der in kein Auto, in dem ich auch sitze.“ Tristans Miene war immer noch verzogen. „Hey, der hat Kotze und Blut an sich. Und was ist das?“ Er reckte die Nase in Vincents Richtung. „Hängt da ein Stück Wildschweindarm an deiner Hose? Mann ist das eklig.“
Nina besah sich den kritischen Bereich. „Hose runter . “ Sie hatte den obersten Knopf seiner Jeans schon auf.
Wenn sie dachte, er würde nackt mit ihnen zu Nathan fahren, hatte sie sich geschni t ten. „Lasst mich hoch in die Wohnung. Ich dusche und ziehe mich um.“
Marcel schüttelte entschieden den Kopf. „Weißt du, warum wir überhaupt hier sind?“
„Weil ihr Sehnsucht nach mir hatte t und Egmont meine braunen Augen so wunde r voll fand . “
Nina streifte ihm die Jeans runter und er machte drei Kreuze, dass die Boxer straff saß und bei Ninas Vehemenz nicht mit hinunterrutschte.
„Du hast auf unsere Kontrollanrufe heute Morgen nicht reagiert, und da mussten wir nachsehen kommen, ob du noch vor Ort bist.“
„Dachtet ihr, ich sei geflohen?“
Marcel zuckte die Schulter. „Ich nicht. Aber weiß man ’ s? Der Stress mit Nina, der Druck, dem dich Nathan auszusetzen gedenkt? Du wärst nicht der Erste, der sich nach unserem Angebot lieber aus dem Staub macht.“
„Was geschieht in solchen Fällen?“
Schon als er Marcels unheilvolles Grinsen sah, kannte er die Antwort. „Für g e wöhnlich stellen wir den Flüchtling nach kurzer Zeit. Wie sich das eben so gehört.“ Sein bedauer n des Kopfschütteln nahm er ihm nicht ab.
„Das Zeug müssen wir komplett entsorgen.“ Tristan reichte Nina den alten Spän e korb.
„Rein da und dann verbrennen wir das, bevor einer misstrauisch wird. Ist ne Menge Blut dran.“
Nina stopfte seine Sachen ohne mit der
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