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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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drohen mir? Geiles Gefühl. Mehr davon!«
    Niki zerlegte es fast auf ihrem Stuhl. Walburga hatte wirklich vor gar nichts Angst.
    »Sie sind das Allerletzte«, knurrte Doktor Mannheimer.
    »Bitte jetzt kein Niveauabsturz.« Walburga schien dieser Schlagabtausch immer besser zu gefallen. »Ein bisschen Respekt habe ich schon verdient. Hier rutschen doch alle auf den Knien rum, in den schwefligen Brutstätten des Fürsten der Finsternis. Aber ich nicht!«
    Doktor Mannheimer schürzte die Lippen, als ob er einen wilden Fluch ausstoßen wollte. Dann besann er sich eines Besseren und wandte sich an Niki. Offenbar gab er es auf, weiter mit Walburga zu streiten.
    »Haben Sie sich erholt, Frau Michels?«
    »Doch, ja«, antwortete Niki.
    »Keine Ausfallerscheinungen?«
    »Nein, nein, alles bestens.«
    Bis auf die Tatsache, dass ich eben in die Bewusstlosigkeit gestreichelt wurde, fügte sie unhörbar hinzu.
    »Auf die Behandlungsliege bitte. Allein!«
    Zu zweit hätten sie ja wohl kaum draufgepasst. Niki zog ihren Bademantel aus und hängte ihn über die Stuhllehne.
    Walburga kicherte, als sie Nikis Nachthemd sah. »Scharfes Teil, Schatz! Das kenne ich ja noch gar nicht. Leihst du es mir heute Nacht aus, wenn wir ins Bett gehen?«
    »Wir bewohnen jetzt ein Doppelzimmer«, versuchte Niki zu erklären, weil Doktor Mannheimer irritiert zwischen ihnen beiden hin und her schaute.
    Walburga schnippte vergnügt ein Stäubchen von ihrer Joggingjacke. »Ich steh auf Männer, will sie damit sagen.«
    »Das ist mir vollkommen gleichgültig«, erwiderte Doktor Mannheimer.
    Walburga strich sich mit einem Finger über die Lippen. »Glaube ich nicht.«
    »Raus jetzt!«, schrie der Arzt. »Sonst lasse ich Sie holen!«
    »Schade, gerade fing es an, Spaß zu machen«, sagte Walburga. »Aber wenn ich nur die geringsten Klagen von Frau Michels höre, komme ich mit Peitsche und Handschellen wieder!«
    Betont langsam stand sie auf. »Tja, Doc, wie es aussieht, laufen Ihnen die Gäste davon. War schon mal voller hier im Vitalis. Und wenn Sie so weitermachen, vertreiben Sie auch noch den Rest, Sie süßer, kleiner Teufel.«
    »Raus mit Ihnen!«
    Wütend starrte Doktor Mannheimer ihr hinterher. Die Sache wurde immer interessanter. Niki setzte sich auf die Liege, während sie über Walburga und Doktor Mannheimer nachdachte. Die beiden waren wie Hund und Katze. Aber hielt die Welt der Tiere nicht immer wieder Überraschungen bereit?
    Der Arzt leuchtete mit einer kleinen Lampe in ihre Augen, fühlte den Puls und wies sie an, sich hinzulegen. Mit einem Ruck riss er ihr Nachthemd hoch und begann, ihrenBauch zu massieren. Doch er war nicht ganz bei der Sache. Jedenfalls tat es längst nicht so weh wie beim ersten Mal.
    Hoffentlich sieht er nicht, dass mein Slip total nass ist, durchzuckte es Niki. Marios Künste hatten Spuren hinterlassen, ein Festival der Körpersäfte.
    »Der Rippenbogen hat sich um ein paar Grad geschlossen«, stellte Doktor Mannheimer fest. »Ich bin recht zufrieden. Und ich hoffe, dass sich Ihre Disziplinlosigkeit nicht wiederholt.«
    »Ganz bestimmt nicht«, versprach Niki.
    Er drückte noch eine Weile auf ihrem Gedärm herum, dann betastete er ihren Hals. »Lymphknoten sind normal. Die waren vergrößert bei der Erstuntersuchung. Jetzt bitte auf die Waage.«
    Niki zog ihr Nachthemd über den Kopf und warf es auf die Liege. Jedes Gramm zählte. Sie hatte sich wegen der Turbulenzen der vergangenen Tage nicht mehr gewogen und war gespannt auf das Ergebnis. War das wirklich eine Sechs? Sie sah genauer hin.
    »Sechsundneunzig!«, rief sie aus.
    »Sechsundneunzig Komma zwei«, verbesserte der Arzt. »So weit, so gut. Wir sehen uns morgen. Ohne Frau Maletzke.«
    »Selbstverständlich«, versicherte Niki.
    Zwei Kilo weniger, was für ein Triumph! Dabei hatte sie Angst gehabt, dass doch etwas von dem Kuchen und dem Eis ihren Verdauungstrakt erreicht hatte. Beschwingt zog sie ihr Nachthemd und ihren Bademantel an. Sie war leicht wie eine Feder! Na ja, wie ein Sack Federn.
    Niki war schon an der Tür, als Doktor Mannheimer noch einmal das Wort an sie richtete.
    »Sagen Sie mal, Sie scheinen Frau Maletzke ja etwas näher zu kennen. Was macht sie eigentlich beruflich? Falls sie berufstätig ist, meine ich.«
    Niki setzte ihr reizendstes Lächeln auf. »So weit ich weiß, betätigt sie sich in einem Gewerbe, das man das älteste der Welt nennt.«
    Doktor Mannheimer riss die Augen auf. »Was?«
    »Am besten, Sie fragen sie selber«, flötete Niki.

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