Das blaue Feuer - Roman
die Augen. Alles war reiner Zufall. Dieser Mann war ein Baseeri, mit Haaren so schwarz wie die Nacht. Papas Haar war ... ich rang nach Luft. Glatze. Alles beim Schmieden verbrannt, pflegte er zu scherzen. Mama war blond. Tali und ich hatten unsere blonden Locken von ihr.
»Jeatar sagt, du hast auch deine Familie verloren«, sagte Onderaan mit etwas weicherer Stimme. »Und dass deine Schwester von den Unsterblichen rekrutiert wurde. Er meint, du brauchst unsere Hilfe, aber ich bin nicht sicher, was wir für dich tun können.«
Ich hielt mich nun lang genug in Baseer auf, um zu wissen, dass ich Hilfe brauchte, um Tali zu retten. Ich kannte die Geheimnisse der Stadt nicht. Die Routen der Patrouillen waren mir nicht bekannt. Ich wusste nicht, welche Soldaten faul waren oder welche einen verfolgten. Er wusste das alles - und noch mehr. Es sollte keine Rolle spielen, wer er möglicherweise war. »Es muss etwas geben, das du tun kannst. Du hast Uniformen, Waffen, die ganzen Leute. Du kennst dich aus.«
»Es geht nicht nur um ihre Familie«, mischte sich Danello ein. »Sie haben auch meine Brüder. Sie haben die Brüder und Schwestern von vielen Menschen.«
»Ich verstehe, aber der Herzog bewacht seine Schmerzlöser streng. Wir haben versucht, einen einzuschleusen, aber es ist unmöglich.«
Mein Gesicht war heiß, meine Hände kalt, als ich höhnte: »Alles, was du hättest tun müssen, war, einen Löser einzuschleusen.«
Onderaans freundliche Miene veränderte sich. »So leicht ist das nicht.«
»Wir haben welche hineingebracht und völlig ohne Mühe.«
Das brachte ihn zum Schweigen. Onderaan schaute mich mit offenem Mund an. Jeatars Augen waren geweitet. Selbst Danello schien verblüfft zu sein.
»Hm, Nya?«, sagte er und warf mir einen Was-in-Saeas-Namen-machst-du-Blick zu.
Ich hatte keine Idee. Ich war schlichtweg wütend. »Du hast Leute, Geld und alle Hilfsmittel, die du nur brauchst, um diese Löser zu retten, und du versuchst es nicht einmal.«
Jeatar legte mir die Hand auf den Arm. »Nya, du verstehst nicht.«
»Ich verstehe sehr wohl!« Keiner in meiner Familie würde sich zurücklehnen und unschuldige Menschen leiden lassen. Er war kein Mitglied meiner Familie. Er war nicht der Bruder meines Vaters.
Und ich war nicht halb Baseeri.
»Du glaubst, es ist zu schwierig«, fuhr ich fort. »Oder zu gefährlich, deine prächtige Villa zu riskieren, um Menschen zu retten, von denen du genau weißt, dass sie gerettet werden müssen. Menschen, die dir helfen könnten, den Herzog zu entmachten!«
Irgendwann war ich aufgesprungen, allerdings wusste ich nicht, wann. Ich blickte auf Onderaan hinunter, in die braunen Augen, die nicht dieselbe Farbe wie die meines Vaters hatten. Nicht wie Talis. Oder meine.
»Du sitzt lieber hier in deinem sicheren Sessel in deinem sicheren Keller, während Städte abbrennen und Leben ruiniert werden und sagst, du hast ja versucht zu helfen, aber es war zu schwierig!«
Onderaan blickte mich mit straffem Kinn und kalten Augen an. »Nein, Kind. Wir haben einfach keine Schmerzlöser.«
Zwölftes Kapitel
N irgends Löser? »Ich glaube dir nicht. Du bist nur ...«
»Vielleicht sollten wir morgen darüber sprechen?«, sagte Jeatar, während Danello meine Schulter drückte - hart.
»Ja«, meinte Danello. »Sie ist erschöpft, wie wir alle. Die letzten Tage waren sehr hart.«
»Mir geht es gut!«
»Nein, geht es dir nicht«, widersprach Danello laut genug, dass ich es hörte.
»Ich glaube nicht, dass es noch mehr zu besprechen gibt«, erklärte Onderaan. »Jeatar, das funktioniert nicht. Ich möchte, dass alle bis morgen Abend das Haus verlassen haben.«
Ich verschränkte die Arme. Je früher ich von hier weg war, desto besser. »Das ist mir sehr recht.«
»Sie hat es nicht so gemeint«, sagte Jeatar und schaute mich ungläubig an. »Sie hat die vorige Woche in einer Kiste zugebracht.«
»Morgen seid ihr weg.«
»Onderaan, sie haben keinen Ort, wohin sie gehen könnten. Sie würden gleich wieder geschnappt.«
»Wir können uns diese Ablenkungen nicht leisten. Alle müssen voll konzentriert sein, und dieses Kind ...«, er deutete auf mich, »ist nicht förderlich.«
»Ich bin kein Kind«, widersprach ich. Was wusste er überhaupt über mich? »Ich bin seit Jahren auf mich allein gestellt und habe für meine Schwester gesorgt, meine einzige Familie.«
»Schaff sie hinaus«, sagte Jeatar zu Danello. Der packte mich am Arm und zerrte mich zur Tür. Jeatar wandte sich an
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