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Das blaue Haus (German Edition)

Das blaue Haus (German Edition)

Titel: Das blaue Haus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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Heim, auf das er sich freute, die Wärme, die ihn dort empfangen werde.
Dane sprang vom Bett und versuchte an Ragees Haus zu denken. Er ging langsam zum Waschbecken und dachte an ein hellblaues Holzhaus mit weißen Fenstern und vielen alten Erinnerungen dahinter.
„Es kribbelt“, sagte er und griff zum Rasierapparat, der schon seit vier Tagen auf der Ablage lag und auf seine Arbeit wartete.
„Das ist gut“, antwortete Ragee und reinigte seine Brille mit einem Papiertaschentuch.
„Auf was freust du dich heute?“, rief Dane laut, um den Elektrorasierer zu übertönen. Er schaltete das Gerät ab und wartete auf Ragees Antwort. Dieser stand am Fenster und sah auf die fallenden Flocken. „Auf mein Frühstück, mein Haus und auf dich.“
Der Rasierer summte wieder und entfernte den Vollbart. Die Lippen darunter lächelten, und er freute sich auf Ragees Haus.
Jessie brachte das Frühstück. Sie war älter als Julie, dunkelhaarig und verheiratet.
Sie war im vierten Monat schwanger und hatte das Lächeln einer werdenden Mutter.
Ragee roch den Speck und rief zu Dane: „Siehst du, das meine ich ...“ Dann ließ er Gabel und Messer so lange auf dem Teller tanzen, bis er leer und blank war. Als Dane fertig war, ließ Ragee die Gabel fallen. Sie schepperte zu Boden. Dane hatte nur einen Oberlippenbart stehen gelassen. Ragee wusste nicht zu antworten. Er war entsetzt. Doch dann entschloss er sich zu sagen: „Du bist mehr als mutig. Sieht aber gut aus.“ Er wollte es eigentlich nicht für gutheißen, doch er musste zugeben, dass Julie von den Socken sein würde. Der Bart war geschickt gewählt. Er gab auf den ersten Blick immer noch nicht Dane Gelton zu erkennen, zwar nahe dran, aber recht irritierend. Dane hatte klug gehandelt und sich von einer Last befreit, die nicht nur Ragee und Julie störte.
„Was sagst du.“
„Ich sagte ja – mutig. Du solltest vorsichtig sein, keine Missverständnisse aufkommen lassen. Wir sind noch zu nahe an Kansas City, und alles ist noch zu frisch.“
Dane nickte und sah auf den leeren Teller von Ragee. „Du bist schon fertig?“
„Ja. Ich war so hungrig. Möchtest du, dass ich das nächste Mal warte?“
Dane nickte. „Früher habe ich immer mit Sarah zusammen gefrühstückt und davor mit Johnathan. Ich finde, dass es eine schöne Gewohnheit ist.“
„Das freut mich zu hören. Eine gute Gewohnheit sollte man pflegen. Ich werde das nächste Mal darauf achten.“
Dane schwieg und nahm sein Frühstückstablett mit zum Fenster. Der Schneefall verdichtete sich und bildetet einen weißen Vorhang hinter dem Glas. Dane sah den Speck auf seinem Teller und schob ihn zur Seite. Er trank den Kaffee schwarz und aß den trockenen Toast dazu. Er fühlte sich wie eine von den fallenden Schneeflocken.
Ragee verschwand hinter dem Waschvorhang und sah, dass Dane seine Sachen bereits ordentlich zusammengepackt hatte. Das Waschbecken war sauber hinterlassen – wie immer, und es duftete nach frischem Deo und einer Rasur. Er mochte diesen Dane von Tag zu Tag mehr und freute sich auf die anstehende Zeit mit ihm.
Es klopfte, und Julie kam herein. Draußen wurde es bereits hell. Sie blieb an der Türe stehen und versank in dem neuen Gesicht des Mannes am Fenster. Sie wusste nicht, ob sie rot wurde, doch sie spürte, wie ihr die Knie wegsackten.
Dane sah nur flüchtig zu ihr rüber, dann war ihm klar, warum sie an der Tür verharrte und nicht zu ihm kam. Auch sie hatte sich irgendwie verändert, irgendetwas. Er taxierte ihr Gesicht und sah dabei ihre Ohrringe. Sie waren neu, klein und nicht sehr gewagt, aber sie brachten einen wunderschönen Glanz in ihr Gesicht. Er musste lächeln, und damit wusste sie, dass sie einen wichtigen Punkt bei ihm getroffen hatte. Der Besuch beim Juwelier hatte sich gelohnt.
Sie rang mit ihren ersten Worten, die eigentlich dezent und vielsagend sein sollten, doch sie kamen plump und unbeherrscht aus ihrem Mund: „Du siehst ja irre aus!“ Sie erschrak über ihre eigenen Worte und schlug ihre rechte Hand strafend auf ihre Lippen. Dane versuchte, es nicht gehört zu haben und sah auf den kalten Speck, der jetzt noch unappetitlicher für ihn roch. Ihm wurde heiß und unwohl. „Danke“, sagte er leise und hoffte, damit nicht zu viel gesagt zu haben.
Julie starrte auf Dane, Dane starrte auf den Speck. Er wünschte sich noch eine Tasse Kaffee, doch die gab es nicht. Hinter dem Vorhang ertönte der Elektrorasierer.
„Ist Ragee gleich fertig?“, fragte Julie, um von ihrem

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