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Das Blumenorakel

Das Blumenorakel

Titel: Das Blumenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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. K APITEL
    D ie Augen krampfhaft zugekniffen, rutschte Flora nach links, um auf dem kühlen Laken Platz zu machen für Konstantin. Mit sicheren Bewegungen öffnete er die Knöpfe ihrer Bluse, streifte sie über Floras Schultern und liebkoste ihre Brüste, als handele es sich um einen wertvollen Schatz. Seine Lippen waren weich und erfahren, sie umkreisten ihre Brustwarzen gerade lang genug, um weitere Zärtlichkeiten zu verheißen.
    Unwillkürlich spreizte Flora ihre Beine, wollte den Geliebten an sich ziehen, ihn spüren, ganz in sich spüren, ihn aufnehmen. Sie war es nicht gewohnt, dass ein Mann sich so viel Zeit nahm …
    Doch Konstantin schob ihre Beine sanft wieder zusammen. »Wir haben alle Zeit der Welt. Du bist so schön, ich könnte dich stundenlang einfach nur ansehen …«
    Ein Schauder durchfuhr Flora, als sie Konstantins Zunge erneut auf ihren Brüsten spürte, kleine, feste Berührungen, die sie zum Glühen brachten. Vergessen war ihre Sündhaftigkeit, vergessen ihr schlechtes Gewissen. Mehr! Mehr davon!
    Schon verließen Konstantins Lippen ihre Brüste, und seine Hände zeichneten die Rundung ihrer Taille nach, wanderten noch ein Stückchen tiefer und tiefer …
    Diese Schauer, die zwischen ihren Beinen begannen und sich von dort aus bis in die Zehenspitzen fortsetzten … Bis in die Haarspitzen. Bis in jede Fingerkuppe. Konnte man vor lauter Begierde den Verstand verlieren?
    Â»Flora, liebste Flora … Wirst du mich irgendwann auch einmal anschauen? Oder … mich anfassen?«
    Flora riss die Augen auf, blinzelte hektisch. Was meinte er mit »ihn anschauen«? Er war doch nackt! Und ihn anfassen? Tat sie das nicht schon die ganze Zeit?
    Er nahm ihre Hand, führte sie nach unten und legte sie umseine Männlichkeit. »Schau … so kannst du einen Mann sehr glücklich machen …«
    Es dauerte einen Moment, bis sich Flora von ihrem Schrecken erholte. Friedrich wäre nie auf die Idee gekommen, so etwas von ihr zu verlangen!
    Mit gesenkten Lidern linste sie nach unten. Noch nie hatte sie einen Mann dort berührt … Wie prall sich die zarte Haut spannte, wie verlangend sein Schaft pochte, als führe er ein Eigenleben … Lösten das ihre Berührungen aus? War es so richtig? Tat sie ihm nicht weh? Unsicher schlossen sich ihre Finger enger um ihn, und sie lächelte, als sie Konstantins Stöhnen hörte. Scheinbar machte sie alles richtig …
    Doch schon im nächsten Moment entwand er sich ihr. »Langsam, mein Herz. Du bist zu schnell … Die Liebe muss man genießen wie Champagner! Und nicht herunterschlingen wie ein Stück Brot …«

    Â»Schon kurz nach zwei Uhr – eigentlich müsste ich längst wieder im Laden sein.« Wohlig seufzend drehte sich Flora auf den Rücken und ließ ihren Blick durch Konstantins Zimmer schweifen.
    Wie er es sich zu eigen gemacht hatte! Seine Kleider – überall. Seine Stiefel und Schuhe – verstreut auf dem Boden. Auf dem kleinen Tischchen am Fenster eine Flasche Portwein, dazu ein Glas mit undefinierbarem Inhalt. »Eingelegte Walnüsse. Püppi hat sie gehasst«, hatte Konstantin erklärt und erst sich, dann Flora eine Nuss in den Mund geschoben. Die Leckerei schmeckte ungewohnt, salzig und süß zugleich, herb und irgendwie männlich. Das ganze Zimmer roch nach den eingelegten Nüssen und nach Konstantin, nach seiner Männlichkeit …
    Â»Immer hast du es eilig, kleine Geschäftsfrau! Bricht etwa ein Feuer in deinem Laden aus, wenn du nicht da bist? Verwandeln sich alle Blumen in schreckliche Gespenster, während du in meinen Armen liegst? Oder werden just in diesem Moment deine Veilchen von einer Horde Räuber gestohlen?«
    Unwillkürlich musste Flora lachen. Die Vorstellung, wie wüste Gestalten mit ihren Topfveilchen durch die Straßen von Baden-Baden flüchteten, war zu komisch.
    Â»Aber meine Kunden wollen ihre ausgefallenen Wünsche nicht mit Sabine besprechen, sondern mit mir.« Ernestine fragte sich bestimmt auch schon, wo sie so lange blieb, schoss es Flora durch den Kopf, während sie die Mulde zwischen Konstantins Schulterblättern küsste. Und für Alexander würde heute ebenfalls kaum Zeit bleiben.
    Aber nicht einmal der Gedanke an ihren Sohn brachte sie dazu, aufzustehen, sich anzuziehen und zu gehen.
    Wie

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