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Das Blumenorakel

Das Blumenorakel

Titel: Das Blumenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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zu.
    Umständlich machte sich Friedrich ans Werk. »Wie schön du bist«, sagte er, als Flora im Unterkleid vor ihm stand. »Ehrlich gesagt, ich bin ein bisschen aufgeregt. Es … es ist auch für mich das erste Mal. Ich wollte es nicht mit irgendeiner … ich wollte auf die Richtige warten …«
    Â»Ach Friedrich«, hauchte Flora. Das erste Mal auch für ihn? War das nun gut oder schlecht? So schwierig würde es schon nicht sein, sagte sie sich tapfer. Aber wie sollte sie nur in ihr zartrosa Nachtkleid kommen, ohne dass Friedrich sie dabei beobachtete?

    Im nächsten Moment zog Friedrich sie in Richtung Bett.
    Â»Du glaubst nicht, wie sehr ich mich auf diesen Augenblick gefreut habe«, flüsterte er, während er seine Hose auszog.
    Â»Also, ich will dir nicht wehtun. Du musst es mir sagen, ja?« Er legte sich behutsam auf sie.
    Flora war unfähig, ein Wort herauszubringen. Im Kerzenschein waren ihre Körper ein einziger großer Schatten an der Wand, der sich bewegte.
    Â»Wie schön du bist … So schön …« Friedrichs Atem war warm vom Rotwein und kitzelte an ihrem Ohr. Seine Lippen waren fest, und einen Moment lang glaubte sie, seine Zunge zu spüren, doch dann war dieser Moment vorbei.
    Â»Lass ihn einfach nur machen«, hatte die Mutter gesagt. Flora spreizte die Beine ein wenig. Dann hatte sie sein Knie zwischen ihren Schenkeln. Und dann etwas anderes. Etwas … Hartes. Flora wusste, was das war. Schließlich war sie mit zwei Brüdern aufgewachsen.
    Â»Soll ich?« Fragend schaute Friedrich sie an. »Ist es in Ordnung, wenn ich –«
    Flora lachte leise auf. »Ach Friedrich, natürlich sollst du.«
    Er stimmte in ihr Lachen ein, küsste sie erneut sanft auf die Lippen.
    Danach ging alles recht schnell. Friedrich bewegte sich auf und ab, und Flora tat ein wenig das Kreuz dabei weh. Er flüsterte ihr noch ein paarmal ins Ohr, wie schön sie sei. Dann stöhnte er auf und wälzte sich von ihr.
    Â»Mein Engel, du hast mich sehr glücklich gemacht!« Er küsste sie, schaute sie aus glänzenden Augen an.
    Â»Du mich auch«, sagte Flora mit belegter Stimme.
    Das sollte alles gewesen sein?
    Kuckucksspucke, das konnte doch nicht sein! Oder?
    Sie kuschelte sich an Friedrich, zog vorsichtig an der Bettdecke, in die er sich eingewickelt hatte. »Einen kleinen Zipfel davon brauche ich auch, wenn ich nicht in meiner Hochzeitsnacht erfrieren will.«
    Â»Soll ich noch eine Decke holen? Oder etwas zu trinken? Ein Handtuch vielleicht? Auf dem Stuhl neben der Tür habe ich einen ganzen Stapel Handtücher gesehen.« Eilfertig sprang Friedrich auf.
    Währenddessen lupfte Flora die Bettdecke. Oje, warum hatte sie nicht daran gedacht, zuvor ein Handtuch unterzulegen? Bestimmt war der Stapel auf dem Stuhl dafür gedacht gewesen … Vorsichtig tastete sie sich mit ihrer Hand ab. Es ziepte ein wenig, richtig weh tat es aber nicht. Vorhin auch nicht, als Friedrich …
    Da hatte Hannah wieder einmal recht gehabt – es war wirklich alles nur halb so schlimm.
    Nun war sie also eine richtige Frau. Sehr viel anders als zuvor fühlte sie sich jedoch nicht.
    Flora nahm Friedrich das Handtuch ab, dann hob sie für ihn die Bettdecke. Als sein ausgekühlter Körper den ihren berührte, zuckte sie kurz zusammen.
    Â»Was für ein Tag.« Friedrich gähnte. »Ich bin furchtbar müde …«
    Flora lächelte. »Sag mal, fandest du die Zwillinge mit ihrem anzüglichen Trinklied auch so unmöglich? Was muss nur deine Mutter gedacht haben! Friedrich?«
    Doch außer einem Schnarchen bekam sie in dieser Nacht keine Antwort mehr.

30 . K APITEL
    Z wei Tage nach der Hochzeitsfeier reiste das junge Ehepaar zusammen mit Friedrichs Eltern zurück nach Baden-Baden. Natürlich gab es Tränen. Und natürlich hätte sich Flora mit ihren Eltern, Suse und all den anderen noch so viel mehr zu erzählen gehabt!
    Aber Helmut und Hannah waren mit ihren Gedanken schon halb in Böhmen. Vor allem Hannah freute sich, ihren Mann endlich wieder einmal begleiten zu können, und schwärmte von der Vertrautheit, die jedes Mal auf den oft abenteuerlichen und nicht ganz ungefährlichen Reisen zwischen ihr und Helmut entstand. Valentin hingegen war froh, seinem Rücken, der ihn schon lange plagte, daheim etwas Ruhe gönnen zu können.
    Diese Regelung war

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