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Das Blut der Azteken

Das Blut der Azteken

Titel: Das Blut der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Amouren benutzt. Es gibt dort nur eine Haushälterin, die fast blind und halb taub ist. Wenn Alva das Haus besucht, warten seine Leute in der Kutsche. Wir könnten ihm also auflauern und ein vertrauliches Gespräch mit ihm führen.«
    »Woher weißt du, wo er sich mit den Frauen trifft?«
    »Ich bin Isabella gefolgt.«
    Ich bedauerte, diese Frage gestellt zu haben, und hatte Mitleid mit dem Don.
    Allerdings waren Mateos Vorschläge zu vage, um sie als Plan zu bezeichnen. Das größte Problem bestand darin, unbemerkt in das Haus einzudringen. Die Haushälterin mochte schlecht sehen und schwerhörig sein, aber sie war sicher nicht auf den Kopf gefallen. Außerdem mussten wir herausbekommen, wann das nächste Stelldichein stattfinden würde.
    »Isabella tanzt nach Alvas Pfeife. Bis auf ihre ständigen Friseurtermine und ein paar gesellschaftliche Verpflichtungen hat sie nichts zu tun. Sein Leibdiener bringt ihr eine Botschaft, die er an niemanden als an ihre Zofe übergibt. Die Zofe ist übrigens immer dabei.«
    Das war nicht weiter ungewöhnlich. Keine feine Dame verließ das Haus - ganz gleich, ob sie zum Einkaufen oder zu ihrem Liebhaber fuhr -, ohne ihre Zofe mitzunehmen. Die Zofe war eine kräftig gebaute Afrikanerin, die es mit stoischer Ruhe über sich ergehen ließ, wenn Isabella wieder einmal wegen einer Kleinigkeit in Wut geriet und sie auspeitschte.
    Ich leerte zwei Gläser Wein und dachte über Mateos Vorschlag nach. Das Leben auf der Straße, das mich gezwungen hatte, zu lügen, zu betrügen, zu stehlen und zu täuschen, hatte mich auf derartige Aufgaben vorbereitet. Mateo mochte Erfahrung im Verfassen von Theaterstücken haben - ich, Cristo el Bastardo, bevorzugte Geschichten, die das Leben schrieb.
    »Genau so machen wir es«, sagte ich.

19
    Drei Tage später erhielt ich in der Druckerei eine Nachricht, ich solle auf schnellstem Wege nach Hause kommen. Ich wusste, was das zu bedeuten hatte: Mateos Beobachtungsposten hatte gemeldet, ein Brief für Isabella sei eingetroffen, in dem Alva um ein Stelldichein bat.
    Mateo erwartete mich mit den Gerätschaften, die wir für die Umsetzung unseres Vorhabens brauchten. Obwohl er sonst keine Angst kannte, war ihm die Anspannung deutlich anzumerken. Ohne mit der Wimper zu zucken, hätte er die besten Fechter Europas herausgefordert… doch der Gedanke, eine Frau zu vergiften, behagte ihm gar nicht.
    »Hast du die Kräuter in ihre Suppe getan?«, fragte er.
    Bevor Isabella zu ihren Liebesspielen mit Alva aufbrach, aß sie stets nur ein wenig Suppe. Die beiden gönnten sich eine richtige Mahlzeit, nachdem sie ihre Lust befriedigt hatten.
    »Ja. Bist du sicher, dass es klappen wird?«
    »Natürlich. In ein paar Minuten wird Isabella solche Bauchschmerzen bekommen, dass sie den Arzt holen lassen muss. Außerdem wird sie ihre Zofe zu Alva schicken, um ihm auszurichten, dass sie sich nicht im Liebesnest einfinden kann.«
    Ich ging, um nach Isabella zu sehen. Als ich ihre Schlafzimmertür erreichte, trat die Zofe gerade heraus. Bevor sie die Tür schloss, konnte ich noch sehen, dass Isabella zusammengekrümmt auf dem Bett lag. Ihr Stöhnen löste bei mir freudiges Herzklopfen aus. Sie würde nur wenige Stunden leiden - auch wenn ich versucht gewesen war, ihr eine tödliche Dosis zu verabreichen.
    »Ist deine Herrin krank?«
    »Ja, Señor, ich muss den Arzt rufen.« Die Zofe eilte davon.
    Ich vermutete, dass sie anschließend sofort Alva aufsuchen und ihm von Isabellas Erkrankung berichten würde.
    Mateo und ich stiegen in die Kutsche, die uns am Ende der Straße erwartete. Das schlichte Gefährt gehörte einem kleinen Kaufmann, der es uns als Gegenleistung für drei verbotene Bücher gerne eine Nacht lang zur Verfügung gestellt hatte.
    In der Kutsche hüllten wir uns in Mäntel und setzten Masken auf, die das ganze Gesicht bedeckten. Mateo blieb in der Kutsche, ich stand auf der Straße, als sich die Zofe näherte. Während sie an mir vorbeiging, täuschte ich einen Hustenanfall vor und schüttelte mein großes Taschentuch kräftig aus, sodass ihr der Staub daraus ins Gesicht wehte.
    Sie setzte ihren Weg fort und wischte sich mit der Hand den Staub ab.
    Ich kletterte in die Kutsche. Als wir über das Kopfsteinpflaster rollten, blickte ich mich um.
    Die Zofe taumelte.
    Der Indio, der mir das Kraut für Isabellas Bauchschmerzen verkauft hatte, hatte auch yoyotli im Angebot gehabt, den Sinnestäuschungen hervorrufenden Staub, mit dem man Menschen, die geopfert werden

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