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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Aber Tiboo war eben auch als Händler mit viel Misstrauen und Gier erzogen worden. Es donnerte erneut und das klang schon viel zu nahe, zudem setzte leichter Regen ein. Mattoo war unwohl und er wollte so schnell wie möglich von dem schmalen Vorsprung herunter.
    Als Rogar auf Tiboo zuging, um ihn zur Vernunft zu bewegen, sah er seine Chance und langte nach dem Seil. Doch Tiboo war schneller. Er nahm das Seil und sah Rogar triumphierend an. "Wir bleiben hier und machen weiter." schrie er. Lantan reichte es. Er machte zwei schnelle Schritte nach vorn und schlug Tiboo mit der Faust ins Gesicht. Mattoo sah Blut spritzen und hielt den Atem an. Tiboo taumelte rückwärts bis zur Höhle. Blut lief ihm aus der Nase und er sah Lantan hasserfüllt an. Rogar hob die Hände und stellte sich zwischen die Kontrahenten. "Bitte, bleibt ruhig!" rief er. "Wir müssen hier alle zusammenarbeiten." Doch diese Worte erreichten Tiboos Ohren nicht. Mit einem Schrei stürmte er vor und schubste Rogar zur Seite. Die überraschende Attacke brachte den Jäger aus dem Gleichgewicht, er stolperte Richtung Mattoo. Dieser versuchte, ihn abzufangen, hatte aber nicht genug Halt. Er rutschte weg und über den Abhang. Sein kurzer Schrei und das Geräusch des Aufpralls hielten die drei Männer davon ab, sich weiter die Köpfe einzuschlagen.
    Entsetzt schauten sie über die Kante des Vorsprungs. Mattoo war an dem schrägen und inzwischen nassen Abhang noch weiter abgerutscht. Er lag auf dem nächsten Vorsprung. Sein Bein war schmerzhaft verdreht, aber er stöhnte, war also noch am Leben.
    Einer nach dem anderen kletterten sie vorsichtig, aber so schnell wie möglich, den Vorsprung hinunter und krochen langsam bis zur Kante des Felsens vor. Der Regen wurde bereits heftiger und auch der Wind nahm stetig zu. Der kleine Vorsprung, auf dem Mattoo lag, war gerade breit genug für einen Mann und nur mit großem Risiko erreichbar. Darunter fiel der Fels steil ab.
    "Es ist nicht so tief." stellte Rogar fest. "Wenn er aufstehen kann, können wir ihn hochziehen. Aber das Bein sieht nicht gut aus." "Mattoo!" rief Tiboo. "Kannst du aufstehen?" Mattoo stöhnte erneut und öffnete scheinbar mühsam die Augen. Er sah zu ihnen hoch und bewegte sich vorsichtig. Seine Versuche sich aufzurichten, waren kaum erkennbar und doch von starken Schmerzen begleitet. Schließlich gab er auf und schloss die Augen wieder. "Ich kann nicht." sagte er. "Mein Bein ... ich ..." "Schon gut." rief Rogar beruhigend. "Wir schaffen das schon, wir helfen dir. Aber du musst wach bleiben." Mattoo machte die Augen wieder auf. "Es muss einer zu ihm runter, ihm das Seil umbinden und ihn stützen, während die anderen beiden ihn hochziehen." sagte Rogar. "Und ich meine, das sollte derjenige sein, der das hier verursacht hat." Er sah Tiboo an, doch dieser winkte ab. "Nein, nein, das könnt ihr vergessen. Ich traue euch nicht. Der da ..." Er deutete auf Lantan. "... will mich töten. Ihr lasst uns beide da unten zurück." Rogar starrte ihn fassungslos an. Lantan zeigte Tiboo mit beiden Händen über dem Kopf und herausgestreckten Schneidezähnen, dass er ihn für einen feigen Hasen hielt, nahm das Seil und schickte sich an, zu Mattoo hinunter zu klettern. Doch Tiboo entriss ihm das Seil. "Nein, nein, warte, ich mache das." sagte er wütend. "Ich will nicht, dass Mattoo etwas passiert. Und nachher verdreht ihr alles und erzählt, dass ich ihn verletzt habe und ihr ihn gerettet habt. Nein, ich gehe." Lantan und Rogar sahen sich nur an.
    Tiboo band sich das Seil um die Hüfte, um beide Hände frei zu haben, und ließ sich langsam mit Rogars Unterstützung zu Mattoo hinunter. Vorsichtig stellte er sich über seinen Begleiter und wickelte das Seil wieder ab. Ein Blitz schlug ein. Viel zu nah. Das helle Leuchten und der sehr kurz darauf folgende Donner ließen Tiboo zusammenzucken und fast das Gleichgewicht verlieren, doch er fing sich rechtzeitig wieder und atmete tief durch. Der Regen nahm weiter zu und es gestaltete sich als äußerst schwierig, dem unbeweglichen Mattoo das nasse Seil fest um den Körper zu schlingen, aber schließlich hatte Tiboo es geschafft. "Mattoo ..." sprach er den Verletzten an. "... du musst jetzt hochkommen. Ich helfe dir, aber du musst stark sein." Er versuchte, auf dem rutschigen kleinen Felsvorsprung hinter Mattoo zu kommen und ihm die Arme um den Bauch zu legen. Mattoo stützte sich mit einem Arm und einem Bein ab und richtete sich unter lautem Stöhnen auf. Tiboo zog ihn hoch

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