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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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werden wir immer im Vorteil sein. Wir müssen nur noch überlegen, wie wir ihre Überzahl ausgleichen." Tisgar nickte langsam und ging bereitwillig einige Schritte zurück. Haroo lächelte, räumte die Abfälle zur Seite und schickte sich an, das Lagerfeuer zu entzünden. "Also lass uns etwas essen und darüber nachdenken. Und dann etwas schlafen." Tisgar griff nun seinerseits nach Haaros Arm. "Aber wir sollten das Feuer besser nicht entzünden." sagte er. "Sie sind vielleicht noch zu nah und merken, dass sie verfolgt werden. Die Nacht ist nicht sehr dunkel und auch noch warm genug." Haroo gab ihm recht und so aßen sie nur ein paar mitgebrachte trockene Beeren und Wurzeln und redeten über die Möglichkeiten, die sie hatten, wenn sie auf die Schatten trafen. Es waren nicht viele, und es wurde ihnen klar, dass sie vielleicht Hilfe brauchen könnten. Tisgar zog sich ein Stück in den Wald zurück, um mit den Geistern der Ahnen zu sprechen, während Haroo etwas schlief. Nach einiger Zeit weckte Tisgar Haroo, es dämmerte bereits leicht und Haroo konnte nur hoffen, dass Tisgar auch etwas Ruhe gefunden hatte. Schließlich mussten sie ausgeruht und kräftig sein, um es mit den Schatten aufzunehmen. Sein Begleiter sah allerdings nicht sehr erholt aus. "Die Ahnen haben mir Bilder geschickt." erklärte er einigermaßen aufgeregt. "Und ich denke, dass wir siegen werden. Die Schatten selbst werden es uns leicht machen." Er lächelte. "Und wir werden auch den Wolf finden." Da er nichts weiter sagte, nahm Haroo diese Aussage so hin. Er selbst war kein Beschwörer oder Heiler. Sein Vater hatte zwar auch ihm alle Grundlagen beigebracht, aber Haroo fand, dass er keine Begabung oder Berufung zum Beschwörer hatte. Das überließ er seinem älteren Bruder Tiboo, der alles dafür tat, um ein würdiger Nachfolger seines Vaters zu werden. Ob er das wirklich sein konnte, bezweifelte auch Haroo manchmal, aber er würde daran nichts ändern können. Er fühlte sich im Wald wohl. Er kannte alle Pflanzen und Tiere, studierte ihr Entstehen, Leben und Vergehen und las ihre Zeichen und Spuren. Er fand sich auch an unbekannten Orten schnell zurecht und konnte sich leicht bestimmte Wegpunkte einprägen. Das war seine Welt. Und auch wenn das Handeln mit fremden Sippen ihm nicht besonders lag, konnte er glücklicherweise der Sippe auch mit seinen Talenten oft genug dienen. Schon einige Male hatte er sie zurück auf den richtigen Pfad geführt. Und auf den würde er nun auch Tisgar führen. Die Schatten hinterließen kaum Spuren, aber er fand sie. Sie würden ihnen nicht entkommen. Und was auch immer Tisgar so zuversichtlich machte, dass sie sie besiegen konnten, es hatte auch Haroo erfasst. Er verließ sich auf Tisgar. Und dieser vertraute ihm. Mehr war nicht nötig.
    Nach zwei weiteren Tagen hatte sich erneut ein weibliches Kaninchen in eine von Pinaas Fallen verfangen. Fröhlich brachte Pinaa das Tier in die neu gebaute Begrenzung und beobachtete es eine Weile. Sie legte einige von den Pflanzen, die Kaninchen gerne aßen, in die neue Behausung und freute sich, als das Tier sie beknabberte. Alles schien in Ordnung zu sein, jetzt brauchte sie nur noch ein männliches Tier, damit sie eine Familie gründeten.
    Am nächsten Morgen stellte Pinaa jedoch mit Entsetzen fest, dass die Kaninchenbehausung erneut leer war. Bei näherer Betrachtung entdeckte sie ein Loch. Das Kaninchen hatte sich unter der Begrenzung hindurch gegraben und war auf der anderen Seite in die Freiheit gehoppelt. Pinaa schüttelte ernüchtert den Kopf. Waren diese Tiere denn nicht an einem Ort zu halten? Sie zog wieder los, um noch längere Äste zu sammeln und Werkzeug, um diese tiefer in die Erde zu bekommen.
    Haroo hob die Hand und Tisgar blieb sofort stehen und regte sich nicht. Stimmen. Jetzt hörte er sie auch. Laut, noch ein Stück entfernt. Haroo ging in die Hocke und arbeitete sich sehr langsam und lautlos etwas vor, Tisgar folgte ihm in der gleichen Weise. Es wurde schon langsam dunkel, aber das meiste war im Wald noch gut zu erkennen, darum hielten sie an, sobald die Unterhaltung zu verstehen war. Sie konnten die Gegner nicht direkt sehen, nur entfernte Umrisse, aber so würden auch die Schatten sie nicht sehen. Hoffentlich. Tisgar war froh, dass Taro nicht bei dieser Gruppe war, der Wolf hätte ihn sicher gewittert. Er konzentrierte sich auf die Worte, die er hörte und versuchte sie zu verstehen. Die Sprache war einfach und ihrer eigenen ähnlich und so erkannten sie

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