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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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konnten beide dabei sterben. Aber es war die beste Gelegenheit. Und sie wollten die Schatten töten. Sie wollten Rache. Unbedingt.
    Es war noch Sommer, kaum Laub lag auf dem Boden und trotzdem war es in der Stille der Nacht äußerst schwierig, sich geräuschlos durch den Wald zu bewegen. Dazu kam die Dunkelheit. Nur sehr langsam und unter sehr hoher Beherrschung jedes einzelnen Muskels arbeiteten sich Haroo und Tisgar Stück für Stück an die Schatten heran. Schließlich konnten sie die Lichtung erkennen und die vagen Umrisse der schlafenden Feinde. Sie hielten inne. Es gab doch eine Wache. Es sah aus, als würde diese sitzend an einem Baum lehnen, es war jedoch nicht zu erkennen, ob sie die Augen offen hatte oder auch bereits eingeschlafen war. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung und scheinbar ohne jedes Geräusch nahm Haroo Pfeil und Bogen, zielte kurz und schoss. Der Pfeil fand sein Ziel. Die schemenhafte Gestalt sackte zusammen und kippte zur Seite. Sie fiel zwar auf weichen Boden, jedoch deutlich hörbar. Haroo und Tisgar hielten den Atem an, doch nichts regte sich. Sie sahen sich einen Moment lang an. Ein Mann war erledigt. Dann krochen sie weiter auf die Lichtung zu.
    Beide zogen die Messer und wählten jeweils eines der schlafenden Bündel aus, dessen Größe auf einen Mann schließen ließ. Der Plan war, ihnen möglichst zeitgleich die Kehlen durchzuschneiden. Haroo war soweit. Tisgar konzentrierte sich. Auf das Zeichen hin packte er die Haare seines Gegners, zog den Kopf zu sich hoch und stieß mit dem Messer unter das Kinn. Der Schatten bäumte sich auf und gab ein gurgelndes Geräusch von sich. Tisgar fühlte wie sein Messer eindrang und warmes Blut über seinen Arm lief, gleichzeitig nahm er eine Hand an seiner Kehle war. Obwohl der Schatten im Sterben lag, würgte er ihn fest mit einer Hand und versuchte aufzustehen. Tisgar drückte das Messer tiefer und griff mit der anderen Hand nun seinerseits nach dem Arm des Mannes. Er war überrascht, mit welcher Kraft dieser noch zudrücken konnte. Kurz bevor ihn der erste Schwindel erreichte, erschlaffte die Hand des Schatten und mit einem lauten Stöhnen ging er dahin. Das war nun jedoch genug gewesen, um die anderen zu wecken. Tisgar hatte kaum Zeit, die Situation zu erfassen. Haroo hatte seinen Gegner getötet, wurde nun aber von weiteren Schatten angegriffen, vermutlich den Frauen. Vor Tisgar hingegen erhob sich ein weiterer Mann, der bereits eine der riesigen Äxte zum Schlag schwang. Im letzten Moment rollte sich Tisgar zur Seite, die Axt donnerte dicht neben ihm in den Waldboden. Das konnte nicht sein, es sollten nur noch Frauen und Kinder übrig sein. Doch der Mann war da und schon folgte der nächste Hieb. Er traf Tisgar, der aufgesprungen war, in den Kniekehlen und riss ihn wieder zu Boden. Dabei fiel er auf den getöteten Schatten. Er nutzte die Gelegenheit, ließ das Messer fallen, zog seine Axt und rollte sich so schnell wie möglich von dem Toten. Rums! Die Axt ging dort auf den Mann nieder, wo Tisgar eben noch gelegen hatte. Er kam hoch und überlegte, wie er mit seiner kleinen Axt in die Reichweite des Gegners kommen könnte. Sie gingen langsam umeinander herum, der Schatten sah Tisgar tief in die Augen und schien seine Absichten lesen zu wollen. Es war dunkel und dennoch konnte Tisgar die Kälte in den dunklen schmalen Augen erkennen, fast spüren. Tod stand darin. Es schauderte ihn kurz und er versuchte, seine Sinne scharf und beisammen zu halten. Er wusste nicht, was um ihn herum passierte, aber er wusste, dass er jetzt etwas wagen musste.
    Tisgar täuschte einen Angriff vor, wich dann zurück und bot dem Gegner absichtlich seine Seite an. Dieser zögerte nicht lange. Die gewaltige Axt kam mit einem riesigen Schwung auf Tisgars rechte Hüfte zu und würde sie mit tödlicher Sicherheit zertrümmern. Tisgar sprang. Er legte seine ganze Kraft und Anspannung in diesen Sprung, als würde er fliegen wollen. Die Axt sauste unter seinen angezogenen Beinen vorbei ins Leere und ihr Schwung brachte den Angreifer ins Straucheln. Nur kurz, aber lang genug für Tisgar. Noch bevor er wieder gelandet war, hatte er mit seiner Axt zum Schlag ausgeholt und nun versenkte er sie in der Schulter des Schattens mit dem ganzen Schwung seines Gewichtes. Ein grässliches Geräusch war zu hören, das Bersten von Knochen, der Gegner ging in die Knie und verlor seine Axt. Und mehr brauchte es nicht. Tisgar holte erneut aus, wieder und wieder schlug er zu, wie im

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