Das Blut der Lilie
Inspiration,
schätze ich«, antwortet er.
»Er möchte den perfekten Song schreiben«, sagt Jules.
»Ja, genau.«
»Einen Song, in dem die ganze Welt erhalten ist. Das Gute,
das Böse, die Schönheit, der Schmerz«, sagt Jules.
»Geburtstag und Tod, Kaffee und Regen. Blaue Flecken und
Rosen, ScheiÃe und Segen«, rappt Virgil.
»Zigaretten und Müll und Totenkopfringe, das sind ein paar
meiner Lieblingsdinge«, füge ich mit meiner besten Julie-Andrews-Stimme hinzu.
Virgil hebt die Hand, und wir klatschen uns ab.
Jules setzt noch einen drauf. »Also los, Kanye, lass uns was
hören.«
»Womit denn? Einer Mandoline?«
»Baby«, sagt Jules. »Mädchen. Trau dich, leg los!«
Er lehnt sich über die Bar, greift sich einen leeren Eiskübel
und benutzt ihn als Trommel. Ich gehe zur Bühne zurück, nehme meine Gitarre und
lege mit ein paar locker poppigen Chili-Peppers-Akkorden los.
Virgil grinst. »Ja?«, fragt er und sieht mich an.
»Ja«, sage ich und erwidere seinen Blick.
»Ja!«, sagt Rémy. »Du willst was zu futtern? Dann schwing
deinen dürren Arsch da rauf.«
Virgil tätschelt Rémys Glatze auf dem Weg zur Bühne. Rémy
flucht. Wir klampfen eine Weile herum, bis wir den Rhythmus gefunden haben,
Jules greift ihn auf, baut ihn aus und verziert ihn.
»Ja, genau«, sagt Virgil. »Das ist es.«
Ich probiere ein paar Akkorde aus, bis ich was habe, das als
Refrain funktionieren könnte, und dann noch ein paar andere für die Strophen.
»Ja, das ist gut. Das gefällt mir«, sagt Virgil.
Er zieht seine Kapuzenjacke aus. Darunter trägt er ein weiÃes
T-Shirt. Seine Arme sind muskulös. Sein Hintern sieht gut aus in der Jeans. So
gut, dass ich beim Hinstarren einen Akkord verpatze.
Er dreht sich zu mir um. »Nervös?«
»Ja. Nein. Ãhm, ja.«
Mist verdammter.
»Ich auch. Wenn ich die Hand hebe â so â, springst du zum
Refrain über«, sagt er. »Das haut sowieso nicht hin«, fügt er lachend hinzu.
»Das ist dir doch klar, oder?« Daraufhin wendet er sich ans Publikum. »Das
Stück heiÃt Banloser«, erklärt er den Leuten.
Jules und ich fangen an zu spielen. Virgil hört ein paar
Takte lang zu, dann hebt er die Hand. Wir wechseln zum Refrain. Er rappt los.
Und er ist gut. Wirklich gut. Wir springen zur Strophe zurück, verhaspeln uns
ein bisschen, fassen dann aber wieder Tritt. Und plötzlich passiert es. Der
Rhythmus, die Reime und Akkorde passen auf einmal zusammen, und das, was jeder
von uns beisteuert, wird gröÃer und stärker als wir selbst. Wird Musik. Wird
magisch.
Hey ho Banloser
Call me robber, boozer Â
And substance abuser
Hey ho Banloser
Call me dole-cheating Â
Workbeating welfare ruser
I donât want to be no
Bad boy for life
Feeling rife
With the strife
And a knife
In my back
But Iâm on the outskirts
Trying not to get hurt
Living in a desert
Of poverty and fear
I try to conform
Do no harm, be the norm
But canât transform
I can just persevere
I go to an interview
I try to get through to you
Show what I can do
But you donât want to hear
You smile, but you wonât hire me
And if you did, youâd fire me
Cuz you do not admire me
You wish Iâd disappear
Hey ho Banloser
Call me carjacking, bombthrowing
Guides missile cruiser
Hey ho Banloser
When all I want is to stay off
The evening news, sir
Mr. Sarkozy
Can you hear my plea
Take a look at me
What do you see
You see a delinquent
But I work for my rent
And Iâve got the intent
To undo my torment
Mr. Le Pen
Youâre not my friend
France says never again
But you were almost voted in
I say itâs time to bend
Time to amend, to transcend
Before history repeats itself
Again and again
Hey ho Banloser.
Call me bruiser, refuser,
Thatâs what your views are
Hey ho Banloser
Canât take it no more
Got to face my accuser
Feel my anger, my ambition
Itâs a war of words, a war of attrition
Going to change my life, my condition
Through my own volition
Cuz out here itâs competition
Every dayâs a combat mission
I gotta ask permission
When all I want is admission
Iâm no politician
Just a simple musician.
Got my beats for ammunition
Going rap my opposition
Cuz itâs plain to see
Out here in Clichy
That Liberty, Equality, and
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