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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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der Spitze dieses Kommandos antreten zu dürfen. »… aber zuständig für Koordination, Infrastruktur, Fluchtwege und so weiter ist Salim al-Bashir«, fuhr der Leiter der Gruppe in Spanien fort. »Von ihm bekommst du alles, was du brauchst. Ihr seid ein einziger Organismus. Er ist der Kopf, und ihr seid die Glieder. Wir haben gegenüber den Christen einen großen Vorteil: Wir wissen Dinge, von denen die noch keine Ahnung haben.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Ali neugierig.
    »Das, mein Freund, darf ich dir nicht sagen, und du solltest mich auch nicht danach fragen.«
    »Wann werden wir Salim al-Bashir kennenlernen?«, wollte Mohammed wissen.
    »Schon bald. Er muss noch einige Einzelheiten organisieren.
Sobald das erledigt ist, wird er herkommen und Verbindung mit euch aufnehmen. Ihr müsst jederzeit bereit sein, unverzüglich aufzubrechen. Mit Bezug auf eure Angehörigen dürft ihr beruhigt sein. Wir betrachten sie als unsere Angehörigen und werden für sie sorgen, sollte euch etwas zustoßen. Was übrigens die Schwierigkeiten mit deiner Schwester angeht …«
    Erschrocken senkte Mohammed den Kopf. Vor lauter Begeisterung darüber, dass man ihm einen großen Teil der Verantwortung an der Mission übertragen hatte, war ihm die Sache mit Laila ganz entfallen. Jetzt musste er sich der Frage stellen.
    »Sie ist noch jung. Mach dir keine Sorgen, ich bringe das in Ordnung. Sie ist voll guter Absichten.«
    »Ich kann mir denken, wie sehr es dich entsetzt haben muss, dass sie auf Abwege geraten ist. Dir muss aber klar sein, dass wir keine Ausnahmen machen dürfen. Entweder führt sie sich auf, wie sich das für eine gute Moslemin gehört, oder wir werden an ihr ein Exempel für andere Frauen statuieren.«
    »Sie ist Spanierin …«, stammelte Mohammed.
    »Auch ich bin Spanier«, gab Omar knapp zurück. »Das ändert nichts daran, dass es für uns kein höheres Gesetz gibt als das des heiligen Korans. Ich werde dich nicht bitten, sie selbst zu bestrafen, wenn du dich nicht dazu imstande fühlst, aber sofern du es nicht tust … Nun, vielleicht habe ich mich in dir geirrt, und du bist doch nicht der richtige Mann für den wichtigsten Auftrag, den die Gruppe zu vergeben hat. Dafür brauche ich Männer, die unserer Sache hundertprozentig treu sind.«
    »Es ist nicht nötig, dass du eingreifst, ich erledige das schon«, versicherte Mohammed.
    »Also gut. Jetzt macht euch an die Arbeit. Ich stelle euch Hakim vor, dem ebenfalls ein Kommando übertragen wird. Wie Salim hat er bei einer ganzen Reihe von Aktionen Erfahrungen
gesammelt. Nachdem er in Bosnien gekämpft hat, war er einige Monate im Irak. Er ist ein eiskalter Bursche und hat Nerven wie Drahtseile. Seine Ausbildung als Sprengstoffspezialist hat er in Afghanistan bekommen. Er war nicht nur bei dem Anschlag auf den Autobus in Paris beteiligt, sondern hat auch zu dem Kommando gehört, das die Bombe im dänischen Konsulat von Wien gelegt hat. Seine einzige Schwäche besteht darin, dass er nicht gut Englisch spricht. In diesem Punkt hast du allen anderen etwas voraus, Mohammed. Ich weiß, dass du nahezu akzentfrei Deutsch sprichst und auch Englisch kannst. Ali spricht nur Arabisch und Spanisch. Doch das genügt für diese Unternehmung.«
    »Und Salim?«
    »Er ist eine ganz außergewöhnliche Persönlichkeit. Er ist Brite und hat einen Lehrstuhl an einer angesehenen englischen Universität. Er ist in London geboren, aber seine Eltern stammen aus Syrien. In der Öffentlichkeit predigt er Mäßigung und setzt sich für eine Verständigung zwischen den Völkern ein. Alle im Westen sind von ihm begeistert: seine Kollegen an der Hochschule, die Medienleute und die Vertreter der europäischen Regierungen. Er gilt als Mann ohne Fehl und Tadel, der sich ausschließlich mit seiner Wissenschaft beschäftigt. Daher würde niemand je auf den Gedanken kommen, er könnte etwas mit uns zu tun haben.«
    »Heißt das, er hat noch nie an einer Aktion teilgenommen?«, fragte Mohammed.
    »Ganz im Gegenteil. Er war an jeder beteiligt, die uns gelungen ist, denn er hat sie alle auf das Genaueste vorbereitet. Ich habe euch ja gesagt, dass er der Kopf ist. Vergesst das nie. Eure Aufgabe ist das Handeln und seine das Denken.
    Denkt aber immer daran, dass absolutes Stillschweigen
für das Gelingen des Unternehmens entscheidend ist. Es darf nichts, aber auch gar nichts durchsickern«.
    »Ich kenne Salim«, sagte Ali.
    »Ich weiß. Er hat euch bei der Aktion in Tanger unterstützt.«
    »Er ist ein

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