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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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mittags ein Flug nach New York gebucht sei.
    Ein Hochgefühl erfasste ihn beim bloßen Gedanken daran, dass die Dinge vorangehen würden, und er bat, ihn um acht Uhr zu wecken. Noch blieb ihm Zeit, sich eine Weile hinzulegen, damit die Wirkung des Alkohols verflog.
     
    Ohne anzuklopfen trat Lorenzo Panetta bei Hans Wein ein, was ihm einen vorwurfsvollen Blick seines unmittelbaren Vorgesetzten eintrug.
    »Wir haben ihn!«
    »Ich weiß. Ich habe gerade selbst mit Paris gesprochen. Eine E-Mail an mich ist bereits unterwegs.«
    »Ich habe ebenfalls mit den Leuten gesprochen und bringe sogar schon die Mitschrift des Gesprächs mit dem Jugoslawen. Es ist unglaublich. Die haben so lange geredet, dass wir von beiden feststellen konnten, wo sie sich aufgehalten haben.«
    »Ich weiß nur nicht, in welche Richtung das alles zielt«, sagte Wein. »Wir wissen jetzt, dass nicht nur die Gruppe zu den vielen Kunden von Karakoz gehört, sondern auch ein echter französischer Graf. Damit stoßen wir auf eine Fährte, die wir gar nicht gesucht haben.«
    »Trotzdem denke ich, dass wir ihr folgen sollten …«
    »Der Verbindung zwischen Karakoz und der Gruppe spüren wir nach. Ein Graf steht aber nicht auf unserer Liste, ob er nun Beziehungen zu einem Vertrauensmann dieses Waffenschiebers hat oder nicht. Bevor wir dieser Sache nachgehen, muss ich mich erst mit den höheren Stellen beraten.«
    »Großer Gott, es ist unser erster Erfolg seit langem!«
    »Außer einem Telefongespräch zwischen einem Aristokraten und einem Waffenhändler haben wir nichts in der Hand. Soweit mir bekannt ist, gehört keiner der beiden der Gruppe an. Also sind wir nicht befugt, da vorzugehen. Immerhin ist der Mann französischer Staatsbürger.«
    »Du weißt genau, dass man im Verlauf einer Ermittlung immer wieder auf andere Delikte und andere Täter stößt. Gelegentlich haben sie mit dem zu tun, was man sucht, manchmal auch nicht. Das ändert nichts daran, dass es Täter sind.«
    »Man hat uns die Erlaubnis zum Abhören von Gesprächen erteilt, damit wir über Karakoz an die Gruppe herankommen. Ich weiß wohl, dass es bisweilen lästig ist, sich buchstabengetreu an die Vorschriften zu halten, aber wir werden nichts tun, wozu wir nicht ermächtigt sind.«
    »Das will ich ja auch gar nicht. Ich meine nur, dass wir die neue Fährte nicht vernachlässigen dürfen, auch wenn sie auf den ersten Blick von der Gruppe wegzuführen scheint. Beantrage alle erforderlichen Vollmachten und sorg unbedingt dafür, dass wir dieser Spur nachgehen dürfen. Wenn sie im Nichts endet, geben wir sie auf. Dann mag sich die Polizei von Paris um den Fall kümmern. Aber zumindest sollten wir es probieren.«
    In diesem Augenblick steckte Matthew Lucas den Kopf zur Tür herein. »Darf ich?«
    »Nur zu. Ich nehme an, man hat Sie bereits informiert«, sagte der Direktor des Zentrums zur Terrorismusabwehr.
    »Ja. Großartig und zugleich unfassbar.«
    »Wir müssen mit äußerster Umsicht vorgehen«, mahnte Wein.
    »Sicher. Aber auf jeden Fall ist es eine wichtige Spur«, betonte Lucas.
    »Von der wir nicht wissen, ob sie uns an unser Ziel oder an eine Stelle führt, die mit unserer Aufgabe nicht das Geringste zu tun hat. Wir sollten nie aus den Augen verlieren, dass wir hier den Kampf gegen den Terrorismus koordinieren und keine polizeilichen Befugnisse haben. Ich fürchte sehr, dass das Gespräch dieses Grafen mit dem Jugoslawen nichts mit dem zu tun hat, was uns interessiert.«
    Der Amerikaner schwieg, bat aber mit Blicken Panetta um Unterstützung. Der aber schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein.
    »Möglich. Aber auf jeden Fall sollten wir dranbleiben«, beharrte der Amerikaner.
    »Vorausgesetzt, wirbekommen die Erlaubnis dazu. Ich muss unbedingt mit den übergeordneten Stellen Verbindung aufnehmen. Sobald ich etwas weiß, sage ich, was wir tun dürfen und was nicht.«
    Als Panetta und Lucas den Raum verließen, bedeutete dieser dem Amerikaner, ihm in sein Büro zu folgen.
    »Was sagen Ihre Leute in Washington?«, erkundigte sich der Italiener.
    »Ich nehme nicht an, dass die groß um Erlaubnis bitten werden, die Gespräche abzuhören. Soweit ich weiß, sind die Franzosen durchaus bereit, damit weiterzumachen. Niemand war überraschter als die, als sich herausgestellt hat, dass ein achtbarer Aristokrat mit einer Schießbudenfigur wie dem Jugoslawen zu tun hat.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden?«
    »Natürlich. Ich hoffe nur, dass Wein von oben grünes Licht bekommt. Es

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