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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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runzelte die Stirn. „Warum bist du so komisch?“ Ihr Blick fiel in das Wohnzimmer. Sie stockte. „Wer ist das?“
    „Komm erst mal rein, Schatz. Das ist jemand, den du unbedingt kennenlernen solltest.“
    „Es ist doch hoffentlich kein Psychiater?“, zischte Leila und wich zurück.
    „Nein, wie kommst du denn darauf? Komm mit, ich stelle euch einander vor.“ Sie griff nach der Hand ihrer Tochter und zog sie in das Wohnzimmer.
    Leila folgte ihr misstrauisch. „Kenne ich ihn? Er kommt mir bekannt vor.“
    Kristina atmete tief durch. „Leila. Das ist Marcus del Casals. Dein Vater!“
    Leila erstarrte. „ Mein Vater? Ich dachte der ist tot?“ Sie musterte Marcus skeptisch. „Er ist viel zu jung, um mein Vater zu sein.“
    „Deine Mutter hat recht, Leila. Du bist meine Tochter“, beteuerte Marcus.
    „Er wird dir alles erklären“, fügte Kristina hinzu. „Er kann dir helfen, dich zu verstehen. Du bist nicht verrückt, Leila.“
    Leila blickte skeptisch zwischen Kristina und Marcus hin und her, als wollte sie prüfen, ob sich die Beiden einen üblen Scherz mit ihr erlaubten.
    „Okay, dann lass mal hören“, sagte sie schließlich an Marcus gewandt.
    Sie setzten sich hin und Marcus erklärte ihr, dass er ein Unsterblicher war und dass sie ebenfalls eine Unsterbliche sein würde. Er erklärte ihr, was der Rat mit ihr vorhatte und warum er ihre Mutter damals verlassen musste. Leila blieb überraschend ruhig und gefasst. Nicht ein einziges Mal stellte sie Marcus’ Behauptungen infrage.
    „Wann werde ich eine Unsterbliche sein? Wie lange dauert es noch bis zur Verwandlung?“, fragte sie, nachdem er geendet hatte.
    „Das kann man nicht so genau sagen, aber üblicherweise mit Beendigung der Pubertät. Wenn du ausgewachsen bist. Du verlierst nach und nach dein Menschsein und wirst immer mehr zu einer Unsterblichen“, erklärte Marcus. „Aus diesem Grund entwickelst du auch jetzt schon übermenschliche Fähigkeiten.“
    „Wow. Das ist abgefahren!“ Sie wandte sich Kristina zu. „Ich bin nicht verrückt. Ist das nicht eine echte Erleichterung?“
    Kristina fiel es schwer, ihre Sorgen zu verbergen. „Das ist es wirklich.“
    Leila runzelte die Stirn. „Mama, was ist? Ist das Ganze zu abgedreht für dich?“
    Kristina schüttelte den Kopf. „Nein, aber … die Sache ist nicht ganz unproblematisch.“ Nervös nagte sie an ihrer Unterlippe.
    „Wieso?“ Da Kristina mit Erklärungsversuchen überfordert zu sein schien, sah Leila ihren Vater an.
    „Naja“, Marcus zögerte. „Kristina ist keine Unsterbliche, wird es niemals sein, doch sie weiß zu viel. Aus diesem Grund wird man versuchen, sie aus dem Weg zu schaffen.“
    Leila brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, was diese Information bedeutete. Als sie die Tragweite erkannte, riss sie erschrocken die Augen auf und schlang die Arme um Kristina, als wollte sie zeigen, dass ihre Mutter ihr gehörte und niemand das Recht hatte, sie einfach so umzubringen.
    „Nein, das lasse ich nicht zu. Ohne Mama will ich keine Unsterbliche sein. Warum tun die so etwas?“
    Kristina warf Marcus einen beschwörenden Blick zu. „Wir kommen da raus, Leila. Marcus wird uns helfen.“
     „Ja“, bestätigte er. „Ich finde eine Lösung. Sie unbesorgt. Deiner Mutter wird nichts geschehen.“
    Leila legte den Kopf auf Kristinas Schulter und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Niemand sprach. Langsam senkte sich die Dunkelheit herab. Nach einer Weile begann Leila, Fragen zu stellen, zuerst wenige, doch je mehr Marcus erklärte, umso wissbegieriger und aufgeregter wurde sie. Schließlich reichte Kristina ihr ein großes Glas Wein, damit sie sich etwas beruhigte. Irgendwann schlief sie erschöpft ein. Sanft bettete Kristina ihre Tochter auf dem Sofakissen und deckte sie zu. „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie an Marcus gewandt.
    Schon seit einer ganzen Weile rutschte er unruhig auf dem Sessel herum. Er wirkte angespannt und gereizt.
    „Ich muss jagen gehen“, sagte er.
    Kristina riss die Augen auf. „Jetzt?“
    Er nickte. „Ja.“
    „Hast du … Hunger?“
    Wieder nickte er. „Ja.“
    „Okay, ich begleite dich.“
    „Bist du dir sicher? Es ist kein schöner Anblick.“
    „Das ist mir egal. Ich muss es sehen.“
    Er zögerte kurz und erhob sich dann abrupt. „Dann lass uns gehen.“

16
     
    Kristina streifte Turnschuhe und Jacke über und folgte Marcus zu seinem Wagen.
    „Wie ich sehe, bevorzugst du immer noch protzige Autos“, stellte sie

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