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Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen

Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen

Titel: Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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schien tatsächlich zur Nacht im Haus geblieben zu sein.
    Warum? Wozu?
    Der Jeep hielt. Die Polizisten und Joe sprangen ab, Sidney Bighorn und Runzelmann stiegen aus.
    Im Hause blieb es still, und hinter allen Fenstern war es dunkel.
    Joe war gespannt, welches Vorgehen die Gerichtspersonen und die Polizei nun beschließen würden. In ein dunkles Haus einzudringen, dessen etwaige Insassen die Ankommenden bereits bemerkt haben mußten, war nie ungefährlich.
    Crazy Eagle übergab vom Jeep aus, den er mit Piter Eivie zusammen vorläufig besetzt hielt, dem großen Polizisten das Kommando. Dieser befahl, das Häuschen zu umstellen, wobei er sich selbst die Vorderseite zuwies, seinem kleinen Kollegen die eine Schmalseite  mit  dem  zerbrochenen Fenster,  Runzelmann  die Rückseite. Die zweite Schmalseite ohne Fenster blieb Sidney Bighorn überlassen.
    Joe war noch nicht eingesetzt. Der große Polizist winkte ihm jetzt und ordnete an, daß Joe das Haus als erster betreten sollte. Das schien vom Standpunkt des Polizisten nicht sehr mutig, aber auch nicht unklug gedacht. Joe nahm den Auftrag als Realist und erfahrener Kenner von Boss-Psyche jeder Art entgegen, verlangte seine Pistole zurück und erhielt sie.
    Er schlich sich am Boden an das Haus heran, nahm die Pistole zur Hand, glitt neben der Tür in die Höhe und riß sie auf, ohne seine Deckung ganz aufzugeben. Es hatte niemand hinter der Tür gestanden. Wie er jetzt sehen konnte, waren die beiden Zimmertüren nicht geschlossen, sondern nur angelehnt.
    Joe horchte und sog die Luft ein. Einen starken Mann konnte man auch riechen. Was Joe roch, war Blut. Der Geruch kam aus dem größeren Zimmer. Im kleinen Zimmer waren Atemzüge zu hören, nicht unmittelbar bei der Tür, sondern entfernt davon.
    Joe riß die Tür zu dem kleinen Zimmer auf. Auch im Dunkeln erkannte er eine Gestalt, die an der Wand lehnte. Es war die alte Frau. Ihren Atem hatte er gehört. Sie lehnte mit Köpf und Schultern an der Wand und hielt auch beide Hände flach an die Wand gepreßt, als ob irgendein Entsetzen sie angenagelt hätte.
    Sie war ungefährlich; Joe rechnete nicht damit, daß sie ihren Platz verlassen würde.
    Er zog sich aus diesem Raum zurück und begab sich an die Tür des größeren Zimmers. Der Blutgeruch war stark.
    Joe schaltete die Taschenlampe an, stieß die Tür mit dem Fuß auf und hatte die Pistole schußfertig in der Hand, um sofort handeln zu können, wenn ihn jemand angriff.
    Das Zimmer wurde von dem Schein der starken Lampe grell erleuchtet. In einer Blutlache, auf dem Gesicht lag Teddy Wolve; seine Rechte umklammerte noch die Pistole. Neben ihm lag auf dem Rücken Jack Butchart, mit gebrochenem Genick.
    Joe ging an die Haustür zurück.
    »Hallo! Kommen, aber keine Spuren verderben!«
    Der große Polizist war als erster da. Auch er hatte jetzt die Taschenlampe in der Hand, blieb ebenso wie Joe in dem kleinen Flur und leuchtete durch die geöffneten Türen in die Zimmer hinein.
    »Damned!«
    Auch Crazy Eagle und Eivie wurden gerufen. Der große Polizist beschrieb für Crazy Eagle, was zu sehen war.
    »Ich befrage die Frau. Doc, stellen Sie fest, ob bei den beiden Männern der Tod eingetreten ist und wodurch.«
    Die Gruppe teilte sich. Joe ging mit Crazy Eagle, um gegebenenfalls beim Dolmetschen zu helfen.
    Aus der alten Frau war nichts herauszubringen. Sie war schreckgelähmt und stieß nur zwei Wörter hervor.
    »Schießen! Schießen!«
    Crazy Eagle ließ den kleinen Polizisten bei ihr zurück.
    Eivie hatte unterdessen den Tod von Jack Butchart und Teddy Wolve festgestellt. Er untersuchte weiter auf die Ursache hin, während der große Polizist das Zimmer genau besichtigte. Der Polizist fand sechs Patronen, die ziellos umhergeschossen zu sein schienen, einen nichtgeladenen Revolver und die Revolvermunition in der linken Rocktasche von Wolve.
    Die verschossenen Patronen paßten in Wolves Pistole, die er noch im Tode umklammert hielt.
    Die Pistole Joe Kings hatte ein anderes Kaliber.
    Todesursache bei Jack Butchart war das gebrochene Genick; an Hals und Nacken waren deutlich Würgespuren zu finden. Wolve war an drei Messerstichen verblutet, die von Butcharts Messer herzurühren schienen.
    »Was sagen Sie dazu, King?«
    »Der Kampf hat sich abgespielt, als ich schon geflüchtet war.« »Vorher hatten die beiden Sie aber gemeinsam bedroht?« »Ja.«
    »Sie hatten noch zu Bett gelegen, als Wolve ins Haus kam?« »Ja.«
    Der Raum wurde nach allen Seiten und mit allen

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