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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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der eigentlich in Dubai sein soll? Der Heißsporn? Der im Bett jedes Mädchens war, das für ihn die Decke gehoben hat? Du hast sie seiner Obhut überlassen? Darf ich fragen warum?« Er klang noch immer unendlich freundlich, wenn auch ein Hauch Verwunderung in seiner Stimme mitschwang.
    Ich schluckte. Julien? Im Bett jedes Mädchens, das für ihn die Decke gehoben hatte ? – Aber … Ich war niemals davon ausgegangen, dass ich die Erste in seinem Leben war … Nur war es etwas anderes, es auf diese Weise von einem Dritten zu erfahren. Es tat weh. Und Radus Wortwahl machte es nicht besser.
    Vlad zuckte erneut die Schultern. »Sie liebt ihn.«
    Jetzt stieß mein Großvater ein kurzes, bellendes Lachen aus. »Sie ist die Princessa Strigoja. In ihrem Leben ist kein Platz für solchen Unfug.«
    Ich starrte ihn an. Selbst wenn mir eingefallen wäre, was ich darauf hätte sagen können: Ich hätte keinen Ton herausgebracht.
    Vielleicht war ihm mein Blick entgangen, zumindest sprach er ungerührt weiter. »Vor allem nicht mit jemandem wie ihm. Immerhin haben die Du-Cranier-Zwillinge in den letzten Jahrzehnten jeder auf seine Art mindestens die Hälfte der Fürsten vor den Kopf gestoßen.« Mein Mund war schlagartig trocken. Bedeutete das, Julien hatte keinen besonders guten Stand vor dem Rat, wenn es hart auf hart kam? Oh, bitte nicht!
    Radu schüttelte den Kopf. »Du bist in diesen Dingen zu weich, Vlad. Mina hatte keinen guten Einfluss auf dich.«
    Etwas wie ein Schatten huschte über die Züge meines Onkels.
    Ich presste die Handflächen auf meine Oberschenkel. »Was ist mit Julien?«, fragte ich erneut und sprach diesmal seinen Namen ganz aus.
    Vlad musterte mich eine Sekunde, ehe er mir endlich antwortete. »Er wird in dieser Minute nach Griechenland gebracht, um dem Rat der Fürsten überstellt zu werden.«
    »Was? Warum?« Meine Hände waren mit einem Mal schweißfeucht.
    »Das hat man mir nicht gesagt.« Er nickte seinem Bruder zu. »Der Rat wurde einberufen. Man erwartet unsere Anwesenheit. Umgehend. – Details hat man mir aufgrund unserer Beziehung zu Dawn allerdings nicht genannt.«
    Hatten sie herausgefunden, dass Julien gar nicht Adrien war? Nein! Bitte, das durfte nicht sein. Nicht, wenn sie ihm ohnehin alles andere als wohlgesinnt waren. Warum hatte Vlad mir nichts davon gesagt, als ich ihn um seine Hilfe gebeten hatte?
    Plötzlich war meine Kehle zu eng zum Schlucken. »Ich will zu ihm!«, verlangte ich heftig.
    Radu hob die Brauen.
    »Ich will zu Julien.«
    Um Vlads Mund erschien ein harter Zug. »Hätte ich eine Wahl, würdest du hier in Paris bleiben, aber selbst wenn du nicht wolltest, müsstest du dorthin. – Man wünscht, dass du in Griechenland anwesend bist. Mag der Himmel wissen warum.« Schlagartig war mir übel. »Mach dir allerdings keine allzu großen Hoffnungen, dass man dich auch nur in die Nähe deines Freundes lassen wird.«
    Ich schlang die Arme um meine Mitte und nickte stumm. Egal was mich in Griechenland erwartete: Hier wäre ich um keinen Preis der Welt geblieben.
    »Der Pilot meines Jets ist bereits verständigt. Bis wir am Flughafen sind, ist die Maschine startklar. Wir können jederzeit aufbrechen.« Vlads Blick hing weiter an mir.
    »Warum diese Hast?« Radu sah mich ebenfalls an, obwohl die Frage eindeutig seinem Bruder galt.
    Mein Onkel zuckte scheinbar gleichgültig die Schultern. »Auch das hat Dathan mir nicht gesagt. Möglich, dass die meisten von uns nach der letzten Sitzung noch dort sind. Und ich denke, es ist auch in unserem Interesse, wenn wir das Ganze so rasch wie möglich abwickeln. Umso weniger Zeit haben gewisse Personen, ihre Nase zu tief in diese Angelegenheit zu stecken.« Etwas in seinem Blick änderte sich. »Gibt es Dinge, die ich noch wissen sollte, Mädchen?«
    Ich konnte gerade noch verhindern, dass sich meine Hand zu dem Röhrchen unter meinem Shirt hob. Keiner darf davon wissen! Oder was wir getan haben. Keiner! Niemals! , hatte Julien gesagt.
    Ich biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. Vielleicht war es ein Fehler, aber war Julien nicht in Sicherheit, solange der Rat dachte, dass er noch immer der Einzige war, der wusste, wo sich das Blut der Ersten befand? Hoffentlich.
    Radu maß mich eine Sekunde länger, dann wies er zurTür – und damit zu meinem Opfer – hin. »Und was ist hiermit?«, erkundigte er sich in einem jetzt wieder so gleichgültigen Ton, dass es mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    Mit einer unwilligen Geste gingen

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