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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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fruchtbar. Darüber hinaus sterben viele der Kinder schon in den ersten Stunden nach der Geburt – und nehmen nicht selten die Mütter mit in den Tod. Und beinah ebenso viele überleben ihren Wechsel nicht oder müssen danach getötet werden, weil sie … dabei verrückt geworden sind.« Er neigte den Kopf. »Dachtest du, es sei die Regel, dass aus jeder Verbindung zweier Lamia Nachkommen hervorgehen? Nein. Beileibe nicht.« Wie selten mochte es dann sein, wenn es in einer Familie gleich drei Kinder gab – oder sogar Zwillinge? Es war, als hätte er meine Gedanken erraten. »Die Blutlinie aus der dein … Freund stammt, war schon immer außergewöhnlich. Was vielleicht daran liegt, dass die Männer aus diesem Haus sich nie darum geschert haben, ob das Mädchen, das sie wollten, die Tochter eines Fürsten oder eines Henkers war.« Oder die Princessa Strigoja. »Und sie wurden bisher sogar von der Krankheit verschont, obwohl sie sich auf die dritten Söhne zurückführen können. – Trotzdem haben sie es geschafft, dass ihre Linie beinah vollkommen ausgelöscht ist.« Ich sah ihn bestürzt an. Ausgelöscht? Er beachtete meinen Blick nicht und bedeutete mir mit einer kleinen Geste, weiterzugehen. »Die Gründe, warum die Verbindung mit Menschen verboten ist, kennst du. – Nicht dass wir da fruchtbarer wären. – Und ganz nebenbei tun wir untereinander noch immer unser Möglichstes, um uns gegenseitig ins Jenseits zu befördern, sosehr der Rat das auch einzudämmen versucht.« Er zuckte die Schultern. »Vielleicht sind wir in ein paar hundert Jahren eine aussterbende Art.«
    Eine aussterbende Art? Ich hatte in letzter Zeit so viele Lamia und Vampire getroffen, dass ich tatsächlich angenommen hatte, es gebe mehr als genug von ihnen – vielleicht nicht so zahlreich, wie es normale Menschen gab, aber dennoch genug.
    Beklommen schluckte ich. »Und weiß sie, was du … was wir sind?« Immerhin war ich es jetzt auch.
    »Danielle? Nein. Für sie bin ich ein reicher Geschäftsmann, der ziemlich … spontan ist und zuweilen eine Schwäche für ausgefallene Flugziele hat. – Nur den wenigsten Menschen kann man bedingungslos vertrauen. – Hier! Nimm Platz.«
    Wir hatten die großzügig bemessene Vierer-Sitzgruppe erreicht, auf der Radu uns bereits erwartete. Der Sitz am Fenster in Flugrichtung war noch frei. Auf dem anderen Fensterplatz hatte mein Großvater es sich bequem gemacht. Ich setzte mich ihm schräg gegenüber an den Gang, was mir einen abschätzenden Blick einbrachte. Auch Vlad sah mich erstaunt an, doch dann trat er an mir vorbei und ließ sich auf dem Platz nieder, den ich soeben verschmäht hatte. Di Ulderes Jet war elegant gewesen, der meines Onkels war noch eine Spur eleganter. Und geräumiger. Wer auch immer den weichen cremefarbenen Teppich unter unseren Füßen oder die nur einen Ton dunkleren Ledersitze sauber halten musste, tat mir leid. Die Triebwerke der Maschine erwachten pfeifend zum Leben.
    Radu schob gerade sein Blackberry zu und ließ es in seiner Hemdtasche verschwinden. »Mircea befindet sich ebenfalls auf dem Weg nach Griechenland.« Ohne wirklich hinzusehen griff er nach seinem Sicherheitsgurt und ließ ihn zuschnappen. »Du wirst in ein paar Stunden also auch deinen zweiten Großonkel kennenlernen, Mädchen.« Ich nickte, fummelte weiter mit zittrigen Fingern an meinem.Vermutlich nicht ganz die Reaktion, die er erwartet hatte, doch mehr brachte ich nicht zuwege, während ich mit der Schließe kämpfte und gleichzeitig zu ignorieren versuchte, dass sie so entsetzlich NAH bei mir saßen. Mit einem kleinen Beben setzte der Jet sich in Bewegung und begann auf die Startbahn zuzurollen.
    »Lass mich dir helfen …« Vlad beugte sich zu mir und ich spritzte mit einem keuchenden Laut von meinem Platz auf. Die Hände schon nach mir ausgestreckt hielt er in der Bewegung inne.
    »Nein … ich … ich … Kann ich da drüben …« Ich stolperte schon auf zwei Sitze auf der anderen Gangseite und ein Stück weiter zum Heck hin zu, ehe auch nur einer der beiden etwas sagte, und ließ mich auf den in Flugrichtung fallen. Vor dem Fenster huschten die Lichter der Startbahnbegrenzung immer schneller vorbei.
    »Natürlich.« Vlad klang, als sei ich nicht gerade vor ihnen geflohen. »Brauchst du Hilfe mit dem Gurt?«
    Hastig schüttelte ich den Kopf – und schaffte es tatsächlich, die Schnalle zu schließen. Im selben Moment hob sich die Nase des Jets in den Nachthimmel, ein weiterer Ruck und wir hatten

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