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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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schoben seine Finger sich in mein Haar, während er sich vorbeugte – und mich küsste. Zart und zugleich seltsam träge, als hätten wir alle Zeit der Welt. Die Mauer, die er nach jenem Vorfall im Jungsklo der Montgomery zwischen uns errichtet hatte, was Berührungen und Zärtlichkeiten anging – und die er seitdem immer nur um Winzigkeiten gesenkt hatte –, schien nicht mehr da zu sein.
    Meine Hände vergaßen ihre Aufgabe, während er an meinen Lippen knabberte, seine Zunge mit meiner spielte. Ich nahm nur am Rande wahr, dass seine Finger sich aus meinem Haar zurückzogen, sich über meine legten, mit ihnen zusammen die Knöpfe lösten; einen nach dem anderen. Ohne eine Spur von Hast. Und die ganze Zeit küsste er mich weiter – selbst als wir es geschafft hatten und ich ihm die Hände unter das Hemd schob, meine Handflächen über seine Brust hinaufgleiten ließ und es ihm von den Schultern streifte, abwärts über die Arme … Selbst als er es mit plötzlich schnellen Bewegungen aus dem Bund seiner Hose zerrte und es endgültig abschüttelte. Er unterbrach ihn noch nicht einmal, während er mich auf die Arme nahm, zum Bett hinübertrug und daraufabsetzte. Ein Knie auf der Matratze strichen seine Hände federleicht über meine Arme, die Seiten abwärts über die Taille bis zu meiner Hüfte, schoben die Seide des Nachthemds im einen Moment zusammen und ließen sie im nächsten wieder auseinanderrutschen. Für ein paar Sekunden verschwand seine Linke, schien er irgendetwas aus seiner Jeanstasche zu zerren, knisterte es, als er es unter mein Kopfkissen schob, dann war auch sie wieder zurück. Und noch immer küsste er mich.
    Wir waren beide außer Atem, als er seine Lippen schließlich doch von meinen nahm, sich ein kleines Stück zurückzog und auf mich herabsah. Das Kerzenlicht schimmerte in seine Augen, malte Schatten auf seine Haut und ließ sein Haar endgültig tiefschwarz wirken.
    Und plötzlich war der Kloß in meiner Kehle da, brannten meine Augen. Morgen würde er mich zu Vlad bringen. Wenn ich ein Vampir war, würden sie ihn nicht mehr in meiner Nähe dulden. Sie würden mich ihm wegnehmen. Meine Hand zitterte, als ich sie an Juliens Wange legte.
    »Ich liebe dich«, flüsterte ich erstickt. »Ich wünschte, ich … Warum kann es nicht …« Seine Fingerspitzen auf meinen Lippen brachten mich zum Schweigen, ehe ich den Kampf gegen die Tränen verlieren konnte.
    »Schsch. Nicht.« Er lehnte die Stirn sacht gegen meine. Mit einem bebenden Atemzug schloss ich die Augen. »Nicht, Dawn. Wir haben heute Nacht. Lass uns einfach die Zeit anhalten. Nur sein. Du und ich.« Es war, als hätte er meine Gedanken gelesen. Die Berührung verschwand. »Ich liebe dich, Dawn Warden.« Sein Mund streifte meine Lider, »mon rêve …«, meine Lippen, »mon coeur …«, meine Kehle, »mon âme.« Ich öffnete die Augen, als er sich wieder ein kleines Stück zurückzog. »Vergiss alles andere.« Sein Blick lag unverwandt in meinem.
    Ich schluckte, nickte zittrig.
    Sacht strich er mir mit den Fingerspitzen über die Wangen, als würde er unsichtbare Tränen wegwischen. Für etwas, das mir wie eine kleine Ewigkeit erschien, betrachtete er mich zärtlich, ehe er sich wieder näher zu mir lehnte. Seine Lippen glitten abermals über meine. »Du entscheidest«, murmelte er. »Was wir tun. Wie weit wir gehen. – Du entscheidest. Nur du.« Die Berührung strich sacht von meinem Mundwinkel zu der empfindsamen Stelle direkt unter meinem Ohr. Ein Zupfen an meinem Ohrläppchen. Für eine Sekunde glaubte ich die Spitze seiner Zunge zu spüren. »Wenn du willst, dass ich mit etwas aufhöre, dann sag es!« Sein Atem streifte meine Haut, während er einen der Spaghettiträger quälend langsam von meiner Schulter schob. Eine Gänsehaut rann über meinen Körper. Mir war heiß und kalt zugleich. Er küsste die Seite meiner Kehle, folgte ihrer Linie abwärts über die Schulter, zog sich wieder zurück, um mir in die Augen zu sehen. »In Ordnung?«
    Wie zuvor konnte ich nur nicken. Meine Hände lagen an seinen Schultern. Mein Hals war zu eng, als dass ich auch nur ein vernünftiges Wort hervorgebracht hätte. Er beugte sich wieder zu mir und küsste abermals die Seite meiner Kehle. Seine Hand bewegte sich an meiner Taille abwärts, über meine Hüfte, zum Oberschenkel, berührte nackte Haut. Ich sog unwillkürlich den Atem ein. Sofort hielt Julien inne.
    »Zu schnell?«
    »N-nein.«
    »Was dann?« Er küsste meine Schulter. »Sag’s mir,

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