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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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pochten. Schwer atmend blieb ich am Fuß der Treppe liegen. Ich hatte es nicht geschafft. Julien war fort. Ich konnte nur beten, dass nichts Schlimmes geschah.
    Der Schmerz kam, als ich mich mühsam auf Hände und Knie aufrappelte, bohrte sich wie ein glühendes Eisen in mein Inneres, nahm mir den Atem und zwang mich dazu, mich zusammenzukrümmen. Zum Schreien hatte ich keine Luft. Alles, was über meine Lippen kam, war ein Wimmern. Die Bestie in meinem Bauch war mächtiger als jemals zuvor zum Leben erwacht und grub sich mit ihren Klauen durchmeinen Körper. Meine Haut schien in Flammen zu stehen, während ich gleichzeitig erfror. Das Blut brannte in meinen Adern, als wäre es pure Säure. Julien! Ich musste Julien erreichen! Mein Handy war in meinem Zimmer. Die Treppe hinauf. Unendlich weit weg. Ich wollte mich an der Wand entlang in die Höhe schieben – meine Glieder verweigerten mir den Dienst. Die nächste Schmerzwelle. Diesmal brachte ich ein abgehacktes Keuchen zustande. Ich musste nach oben. Ich brauchte Julien! Ich brauchte sein Blut! Auf Hände und Knie! Irgendwie! Es dauerte eine Ewigkeit. Der nächste Krampf. Ich taumelte, prallte gegen den geschnitzten Pfosten neben der letzten Stufe, klammerte mich daran fest. Mein Inneres zog sich zusammen. Ich würgte trocken. Es kam noch nicht einmal Galle. Meine Glieder waren taub. Vornübergekrümmt tastete ich nach dem nächsten Geländerpfosten. Zog mich an ihm empor. Die nächste Stufe. Ich zitterte am ganzen Körper. Eine neue Welle aus Schmerz. Beinah wäre ich in die Knie gegangen. Noch eine Stufe. Und noch eine. Irgendwie. Bis ich oben war. Der nächste Krampf. Ich fiel. Mein Gesicht war nass. Mein Handy! Ich brauchte Julien! Ich krallte mich in den Teppich des Flurs, zog mich vorwärts, schaffte es in mein Zimmer. Irgendwie. Zu meinem Bademantel auf dem Boden. Irgendwie. Mein Handy. Ich fand kaum die richtigen Tasten. Dann das Freizeichen.
    »Dawn?« Juliens Stimme.
    »Julien. Julien, bitte …« Ich schluchzte hilflos. Das Handy entglitt meinen Fingern. Die Krämpfe zerrissen mein Inneres. Ich krümmte mich auf dem Boden vor meinem Bett zusammen. Das Licht der Kerzen war unerträglich grell. Die Bestie tobte und heulte. In meinem Kiefer wütete Schmerz. Ich konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken. Meine Welt schrumpfte immer mehr zu Schatten und Qual. Irgendwo schrie irgendjemand einen Namen … – Dann nach einerUnendlichkeit Geräusche und Bewegung. Ich war nicht mehr allein. Süß, dunkel und erdig. Die Witterung des Blutes ließ den Schmerz in meinem Oberkiefer explodieren. Die Gier erwachte brüllend, jagte heiße Schauer durch meine Adern. Süß und dunkel. »Dawn.« Die Witterung kam näher. Noch näher. Ich packte zu. Weiches, seidiges Haar. Nass. Ich zog. Ein Keuchen. Hände. Ich knurrte und fauchte. Zog fester. Eine abrupte Bewegung. Taumeln. Ich fiel. Ein dumpfer Schlag, dann ein harter Aufprall. Der süße, dunkle Geruch wurde stärker, überschwemmte meine Sinne. Ein Stöhnen. Die Hände waren wieder da. Drückten gegen meine Schultern. Fahrig. Ich schlug sie weg, biss zu, grub meine Zähne so tief ich konnte in das weiche Fleisch. Das Blut sprudelte in meinen Mund, füllte ihn. Dunkel und erdig. Und so unendlich süß. Ich schluckte. Mehr! Die Hände waren in meinem Haar, zerrten daran. Schwach. »Dawn.« Ich ignorierte sie, riss an dem Fleisch. Knurrte. Mehr Blut! Ich saugte und biss. Drückte meine Lippen auf die Haut. Mehr! Viel mehr! ALLES!

Vampir
    D ie Bestie in meinem Inneren war noch immer da. Ich konnte sie spüren. Doch sie hatte sich zurückgezogen, sich zusammengerollt wie ein zufriedenes Kätzchen und schlief. Mir war … schwindlig. Aber auf eine seltsam andere, ungekannte Art. Mein Mund war trocken. In meinem Oberkiefer saß ein vages Ziehen.
    Zusammen mit meinem Bewusstsein meldete sich auch mein Verstand zurück, wenn auch nur widerwillig. Ich lag auf meinem Bett. Ohne zu wissen, wie ich darauf gekommen war. Zusammengekauert wie ein Fötus. So absolut verkrampft,dass es wehtat. Das Brennen saß noch immer in meinen Adern. Wenn auch ungleich schwächer als zuvor. Alles an mir schmerzte wie ein unvorstellbarer Muskelkater. Die Bettdecke klebte an meiner Wange und an meinen Händen. Ich lag mit dem Gesicht zur Wand. Ganz langsam versuchte ich mich auszustrecken. Meine Glieder brauchten einen Augenblick, um dem Befehl meines Gehirns nachzukommen, als müssten sie sich zuerst einmal daran erinnern, dass sie zu meinem Körper

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